Sommerzeit ist Sonnenzeit. Bei aller Freude über unbeschwerte Tage an Pool oder Strand sollten Sie den Sonnenschutz nicht vergessen. Die neuen Cremes, Lotionen und Sprays fühlen sich dank verbesserter Texturen angenehm an, sind gut verträglich und überzeugen mit wirkstarken Inhaltsstoffen auch in Sachen Hautpflege und Anti-Aging.

Ganz entspannt im Liegestuhl an Strand oder Pool chillen, leichte Urlaubslektüre in der einen und einen kühlen Drink in der anderen Hand: Gibt es etwas Schöneres an einem warmen Sommertag? Wäre da nur nicht die lästige Pflicht, sich mit Sonnencreme einzureiben, die uns im Nu in milchig-blasse Kreaturen verwandelt, sämtliche Sandkörner der näheren Umgebung magisch anzieht und beim Baden einen schillernden Film auf der Wasseroberfläche hinterlässt.
Die schlechte Nachricht zuerst: Auf Sonnenschutz verzichten ist keine Option. Und nun die gute: Neue Formulierungen und Texturen machen das Eincremen deutlich angenehmer. Dass Sonnenpflege auf der Beliebtheitsskala von Kosmetika nicht auf den vordersten Plätzen rangiert, wissen auch die Hersteller und arbeiten stetig an der Optimierung ihrer Produkte. Nicht nur, um die Haut noch besser vor den negativen Folgen der Sonneneinstrahlung zu schützen, sondern auch, um den Wohlfühlfaktor bei der Anwendung zu steigern.

Schutz und Pflege in einem
Die Kunst bei der Formulierung von Sonnenschutzmitteln besteht darin, Leistung und Sicherheit mit Komfort zu vereinen. Neben einem hohen Schutzniveau und gleichzeitig guter Verträglichkeit der Inhaltsstoffe sollten die Texturen nicht zu schwer oder fettig sein und bestenfalls die Aufgaben einer klassischen Hautpflege gleich noch mit übernehmen. Schutz und Pflege in einem. Und das bitteschön leicht und unsichtbar.
Im Vordergrund steht natürlich die Schutzwirkung eines Produkts. Um diese richtig einschätzen zu können, sollten Sie die Basics in Sachen Strahlung kennen. Die energiereichen UVB-Strahlen gelten als die gefährlichsten für die Haut. Sie dringen in die Oberhaut ein und regen dort die pigmentbildenden Zellen (Melanozyten) zur Bildung von Farbpigmenten (Melaninen) an. Das Resultat: Die Haut bräunt, die Hornschicht verdickt sich. Dies ist eigentlich ein Schutzmechnismus, der den Eigenschutz der Haut bei Sonneneinwirkung verlängert. Der Haken bei der Sache: Ein Zuviel an UVB-Strahlung führt zu Sonnenbrand, häufige Sonnenbrände können die Haut nachhaltig schädigen – bis hin zu Hautkrebs.


WARM up

Funktionieren ganz ohne Sonne: Selbstbräuner tönen die Haut und spenden Feuchtigkeit

Stärkt die Hautbarriere Für Gesicht und Körper ist der Daily Tan Activator mit Antioxidantien von Evy Technology geeignet. Der Schaum soll die Bräune stimulieren und verlängern, die Hautbarriere stärken und 24 Stunden anhaltende Feuchtigkeit spenden.
Hypoallergen. 150 ml, 34,90 €, www.purish.com


SUMMER Glow

Zarter Schimmer Mineralische Perlglanzpigmente sind das Geheimnis des Shimmering Body Oil von Moroccanoil. Gemeinsam mit antioxidativem Argan- und Sesamöl hüllen sie die Haut in einen gesunden Glow. Die Formel ist feuchtgikeitsspendend und zieht sofort ein. Frei von Parabenen. 50 ml, 48 €, de.moroccanoil.com


Viele Arten von Strahlung
Die UVA-Strahlung dringt noch tiefer ein, bis in die Lederhaut (Dermis). Dort trägt sie zur Entstehung freier Radikalen bei und schädigt die Zellen. Die Oberhaut wird dadurch dünner, trockener und verliert an Elastizität. Kurz gesagt: sie altert. UVA-Schutz bewahrt Ihre Haut folglich vor vorzeitiger Alterung. Und dann wären da noch die Infrarot-Strahlung und das in jüngerer Zeit verstärkt in den Fokus gerückte blaue Licht. Beide haben eine ähnliche Wirkung wie UVA-Strahlung: Sie dringen in tiefere Hautschichten vor und stoßen dort Vorgänge an, die zu vorzeitiger Hautalterung führen. Insbesondere stehen sie im Verdacht, Hyperpigmentierung zu verursachen und die Spannkraft der Haut zu veringern.
Ein leistungsstarker Filterkomplex schützt Ihre Haut also nicht nur vor Schäden, sondern auch vor Falten, Schlaffheit und dunklen Flecken. Damit er bestmöglich wirken kann, sollte das Produkt nicht zu sparsam und möglichst homogen aufgetragen werden. Das kann einem durch zähflüssige Produkte leidlich vermiest werden. Darum arbeiten die Entwickler der großen Kosmetikunternehmen an leichten, nicht fettenden, transparenten Formeln, die auch noch gut duften. Auch Sprays mit ultrafeinem Sprühnebel kommen gut an. Besonders hier gilt: Achten Sie darauf, dass Sie wirklich alle Körperstellen berücksichtigen, die der Sonne ausgesetzt sind!


HIGH Performance

Leistungsstarke Filter und effektive Inhaltsstoffe für Schutz und Pflege

Mit Hyaluronsäure Urban Environment Age Defense SPF 30 von Shiseido schützt vor Luftverschmutzung, versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und bringt sie zum Strahlen. Die Textur enthält Spirulina-Alge und Extrakt von schwarzem Tee, die antioxidativ wirken. 30 ml, 40 €, www.shiseido.de


MAKE-UP in the Sunshine

Das Supernatural Radiance Tinted Serum von rms Beauty kombiniert Hautpflege und Make-up mit mineralischem SPF 30. Der GlowPlex-Komplex aus natürlichen Peptiden glättet und sorgt für ein ebenmäßiges Erscheinungsbild. In drei transparenten Farbtönen erhältlich. 30 ml, 56 €, www.organicluxury.de


Jede Menge wertvolle Zutaten
Sinnvoll und praktisch sind Sonnenschutzmittel, die gleichzeitig pflegen und deren Wirkstoffe den Folgen des Sonnenbadens entgegenwirken, allen voran Hyaluronsäure. Schließlich entziehen Sonne, Meeresbrise und Salzwasser der Haut Feuchtigkeit, Hyaluronsäure bindet sie. Auch Aloe Vera spendet Feuchtigkeit, zugleich wirkt sie beruhigend und kühlt sonnengestresste Haut. Um die freien Radikale in Schach zu halten, kommen antioxidative Wirkstoffe zum Einsatz, etwa Extrakt aus weißem Tee oder Indischer Myrrhe. Kamille stimuliert die Kollagensynthese, die Spannkraft der Haut profitiert davon. Dasselbe gilt für Färberdistelöl oder Ruprechtskraut.


COOL down

Nach dem Sonnenbaden freut sich Ihre Haut über eine Abkühlung

Die biodynamische Kosmetik der Fattoria La Vialla wirkt dank des Inhaltsstoffes OliPhenolia regenerativ, antioxidativ und entzündungshemmend. Neu in der Linie sind eine Sonnencreme für Gesicht und Körper sowie ein feuchtigkeitsspendendes After Sun Gel. Nach einem Tag in der Sonne erfrischt es und beruhigt zugleich. 120 ml, 17,20 €. www.lavialla.com


Möglichst „ocean friendly“
Auch gegen Pigmentflecken ist so manches Kraut gewachsen, zum Beispiel Seefenchel. Ein wahrer Alleskönner ist Feigenkaktus. Unter anderem polstert er auf und reduziert feine Linien. Falls Sie lieber Ihre Pflegeroutine beibehalten und Ihre gewohnte Hautpflege verwenden möchten, sollten Sie den Sonnenschutz immer als letztes auftragen.
Ein wichtiges Thema zum Schluss: der Umweltschutz. Viele Verpackungen bestehen heute aus recyceltem und/oder FSC-zertifiziertem Material. Aber auch auch bei den Formulierungen von Sonnenschutzprodukten übernehmen immer mehr Hersteller ökologogische Verantwortung. Gewisse Stoffe wie Oxybenzon oder Octocrylen, die im Verdacht stehen, den Ökosystemen der Meere, Flüsse und Seen zu schaden, verschwinden zusehends von der Inhaltsliste und weichen dem Hinweis „ocean friendly“. So können Sie gut geschützt und und guten Gewissens Ihre Auszeit in der Sonne genießen.


Sonnenbaden? Aber sicher!

Sonnenlicht ist ein Lebenselixier, unser Körper braucht es, um das lebenswichtige Vitamin D produzieren zu können. Ein Zuviel an UV-Strahlung kann jedoch zu schweren Schädigungen der Haut führen, bis hin zu lebensbedrohlichem schwarzen Hautkrebs. Darum sollten Sie folgende Regeln einhalten:

  • Besonders intensiv ist die UV-Strahlung zwischen 11 und 15 Uhr. Gönnen Sie sich in dieser Zeit eine „Sonnenpause“.
  • Tragen Sie Sonnenschutz zeitig vor dem Sonnenbad auf. Die Produkte schützen zwar ohne Einwirkzeit, ein Zuviel an Strahlung können Sie aber schon auf dem Weg zum Strand abbekommen.
  • Tragen Sie großzügig auf. Nur dann können Sie sich auf die Gülitgkeit des angegebenen Sonnenschutzfaktors verlassen. Je heller Ihre Haut, umso höher sollte der Schutzfaktor sein. Vergessen Sie dabei auch „Sonnenbalkone“ wie Ohren, Kopfhaut und Fußrücken nicht.
  • Nachcremen ist wichtig, weil sich die Schutzschicht abnutzt (durch Wasser, Sand oder Handtücher). Achtung: Nachcremen verlängert nicht die durch den Schutzfaktor definierte Aufenthaltsdauer in der Sonne.
  • Bedenken Sie: Das Sonnenlicht erreicht Sie auch im Schatten – zu nahezu 50%.
  • Tragen Sie Sonnenschutz als letzten Schritt Ihrer Pflegeroutine auf.

So tief geht UV-Strahlung

Beim Auftreffen auf die Atmosphäre wird die Strahlung durch Streuung und Absorption erheblich geschwächt. Die Gesamtheit der eintreffenden (direkten und indirekten) Strahlung wird als Global-Strahlung bezeichnet, die sich wie folgt zusammensetzt:

  • 40 % Infrarot-Strahlung („Wärme“, dringt tief in den Organismus, Wellenlänge: 760 bis 3000 nm)
  • 53 % sichtbare Strahlung („Licht“, Photosynthese, Wellenlänge: 400 bis 760 nm)
  • 7 % UV-Strahlung („nicht sichtbar“, erst Folgen wie Bräunung & Sonnenbrand sind zu sehen, Wellenlänge: 200 bis 400 nm)
  • Gut zu wissen: Je kürzer die Wellenlänge, umso energiereicher die Strahlung.

Viele weitere Pflege-Tipps und sommerliche Highlights stellen wir Ihnen in der aktuellen Ausgabe SPAinside vor.