Die engagierte Beautyjournalistin Britta John erzählt in jeder Ausgabe von INSIDE beauty von persönlichen Erlebnissen mit Newcomern und Klassikern aus der Kosmetikwelt. Diesmal geht es umweltfreundliche Kosmetik.

Haben Sie einen Nagellack von Estée Lauder? Dann schauen Sie sich das Fläschchen mal genau an. Sehen Sie das kleine Piktogramm für „Nicht in den Restmüll werfen“? Leider ist Estée Lauder einer der wenigen Vorreiter auf diesem Gebiet – bei der Überprüfung meines nicht gerade kleinen Sortiments war Lauder der einzige Hersteller, der seine Fläschchen mit diesem Symbol gekennzeichnet hatte.

Immer, wenn ich das Piktogramm betrachte, stelle ich mir eine Dame im modischen Outfit vor (natürlich mit perfektem Make-up), wie Sie den Männern im Blaumann vom Recyclinghof zu vermitteln versucht „ich habe da noch ein hübsches Metallic-Rot zur Entsorgung, und mein French Manicure Pink muss auch weg.“ Die Schlagwörter Natur, Bio und Organic sind in aller Munde – und auch die Kosmetikindustrie ist längst von der Welle der Natürlichkeit ergriffen. Aber wie sieht es am Ende dieses Spektrums aus, wenn es um die umweltfreundliche Entsorgung der Produkte geht? Die restlos verwendete Duschgel-Tube, die leere Mascarakartusche und auch der Glasfl akon der Anti-Aging- Cream haben nach ihrer Zeit im heimischen Bad ein nächstes Ziel: Der grüne Punkt signalisiert den gelben Sack als künftigen Bestimmungsort, oder die Endstation heißt Glascontainer. Doch wohin mit den Kosmetikprodukten, deren Inhaltsstoffe zum Beispiel Lösungsmittel oder Alkohol enthalten – wie Nagellack oder Parfums? Die Berliner Stadtreinigung rät: Derartige Produkte sind in der Schadstoffsammelstelle abzugeben. Im Restmüll hat diese Produktkategorie nämlich nichts zu suchen.

Es reicht also nicht, Bio zu kaufen. Der Kreis sollte sich auch nach der Freude am Produkt wieder schließen. Der Umwelt zuliebe.