Nicht nur das moderne Design macht den besonderen Charme dieses Hauses an Rügens Bäderküste aus. Es sind die liebevoll platzierten Details, die den Aufenthalt unvergessen machen. 

Genau 35 Schritte sind es. Ich habe sie gezählt. Dann steht man am Ostseestrand auf der Insel Rügen. Die See sieht heute grün aus. Trübe und ein bisschen gelangweilt schwappt sie an den Strand, so als ahne sie, dass sie heute nicht meine Nummer Eins ist. Wolfgang Schewe hat sich für mich Zeit genommen, um mir sein Reich zu zeigen. Das in reinem Weiß erstrahlende Hotel am Meer & Spa bildet ein Sahnestückchen auf der Binzer Strandpromenade. Seit 1995 betreibt der gebürtige Rüganer das Hotel und hat es mittlerweile durch sorgsame Investitionen und wohl geplante Ergänzungen zu einer Luxusoase für aktive Besucher ausgebaut, die aus der ganzen Republik in das ehrwürdige Seebad Binz reisen.

Das Hotel ist ein Paradebeispiel für planvolle und stylische Innenarchitektur voller Harmonie. Über einen in den Boden eingelassenen Holzsteg betritt man das Innere des Hotels, das maritime Flair zieht sich durch das ganze Haus. Gegenüber der Rezeption ist ein riesiges Aquarium in die Wand eingelassen. In der Lobby dominieren Holz, Metall und Glas die klare Architektur, der Teppichboden empfindet den Ostseesand nach. Auf jeder der vier Etagen wurden für die Zimmer verschiedene Hölzer benutzt: Zebrano, europäische Kirsche, Olive- Esche und gebleichte Eiche. Außerdem folgen die Zimmer einem Farbkonzept, sind in dezentem Blau, Gelb, Grün oder Rot ausgestattet, je nachdem, für welches der vier Elemente Wasser, Erde, Luft und Feuer sie stehen. Ein entsprechendes Zitat in den Räumen vollendet die Farbsinfonie: „Und will das Licht sich dem Trübsinn entwinden, so wird es glühend Rot entzünden“, von Johann Wolfgang von Goethe beispielsweise. Und wen das sanfte Rauschen der See des Nachts nicht in den Schlummer wiegt, der zieht einfach an der Schnur auf dem Nachttisch und ein Wiegenlied erklingt. Wann macht man schon die Augen auf und hat das Gefühl, am Strand übernachtet zu haben? So geht es mir auf jeden Fall nach einer Nacht in der Baltic Suite.{mospagebreak}

Von fast jedem Zimmer hat man einen Blick auf die Ostsee. Doch inzwischen gießt es wie aus Kübeln. „Draußen verpassen wir heute nichts“, sagt Spa-Leiterin Madlen Pust beruhigend, ehe sie mich in eine von zehn hochmodern und behaglich ausgestatteten Kabinen führt. Das Vitality-Spa, 2005 eingeweiht, ist ein Fest für alle Sinne. Klare Linien dominieren, erdige Töne wechseln sich mit Perlmutt-Elementen ab, geschmackvolle englische Tapeten werden von dezenter Beleuchtung betont. Madlen Pust verwöhnt mein Gesicht mit den himmlisch duftenden Produkten von Ligne St Barth, die auf der Karibikinsel St. Barthélemy in einem kleinen Familienunternehmen nach den Traditionen karibischer Ureinwohner hergestellt und in Gefäße abgefüllt werden, die wie Rumflaschen anmuten. Meine Haut fühlt sich nach der Behandlung mit Papaya, Aloe Vera, Melone und Frangipany erfrischt und glatt an.

Überall im Hotel arbeiten junge, motivierte Mitarbeiter. Das ist Wolfgang Schewe wichtig. Er sucht den Austausch mit jungen Menschen, setzt auf ihre Ideen. Alles geht über seinen Tisch, überall hat er seine Augen, hier ist seine „Denkzentrale“. Und kaum ist ein Projekt abgeschlossen, feilt der agile Hotelchef schon am nächsten. Ob er einen Traum habe? Wolfgang Schewe schließt kurz seine meerblauen Augen. „Ja. Die Strandpromenade von Binz bis nach Stralsund verlängern.“ Dann käme auch die Ostsee wieder zu ihrem Recht …

Inselfeeling

  • Wohnen Alle 60 Zimmer sind ein architektonischer Genuss und liebevoll mit Details ausgestattet. Manche Zimmer lassen sich durch eine Zwischentür verbinden – ideal für Familien. Die Doppelzimmer und Suiten haben einen Balkon. In den vier Einzelzimmern kann man vom Bett aus die Sterne zählen, das Dach ist verglast.
  • Küche Zwei Restaurants, die rustikale „Fischküche“ und die edle „Düne“, servieren regionale und internationale Spezialitäten aus kontrolliert ökologischem Anbau. Am Nachmittag gibt es Blechkuchen, nach Originalrezepten von Wolfgang Schewes Eltern, die in Gingst eine Bäckerei betrieben. Für einen Schlummertrunk geht man ins Blue Café oder in die Blue Moon Lounge.
  • Wellness Ob Polarnebel oder Tropicdusche, Kräuterdampfbad oder Inhalationsbad, Hamam oder finnische Sauna, ob Pool mit 29 Grad warmen Thermalwasser oder exzellent ausgestatteter Fitnessraum – der 600 m² große Vitality-Spa-Bereich lässt keine Wohlfühlwünsche offen. Für Gesichts- und Körperbehandlungen werden Produkte von Ligne St Barth und Transvital eingesetzt. Eine Besonderheit sind z. B. die Ohrkerzenbehandlung, die von den Hopi-Indianern stammt.

 

Hotel am Meer & Spa
Strandpromenade 34
18609 Ostseebad Binz/Rügen
Telefon:038393 440
www.hotel-am-meer.de/‎