Über Luxor, Qena, Asyut, El-Minya, Bani Suwayf schlängelt sich der Nil bis nach Kairo und mündet schließlich im Nildelta. Wie eine grüne Lebensader zieht sich der mächtige Fluss durch das sonst so karge Land. Bei guter Sicht kann man vom Flugzeug aus, aus Kairo kommend, den Weg des Nils in Richtung Mittelmeer verfolgen.
Entlang der blauen Linie hebt sich links und rechts üppiges Grün ab, welches sich nach Norden wie ein Fächer ausbreitet: das 24 000 km² große Delta – saftiges Paradies, in dem Reis, Gemüse und Baumwolle angepflanzt werden.
Der mächtige Fluss prägte die Kultur Ägyptens und das Leben der Menschen. Der griechische Geschichtsgelehrte Herodot schrieb, Ägypten sei ein „Geschenk des Nils“, denn ohne den Fluss gäbe es in Ägypten nur Wüste und demnach kaum Leben. Der Nil selber wurde von den alten Ägyptern einfach als Fluss (oder großer Fluss) =iteru bezeichnet. Schon frühzeitig begannen die Menschen die Wassermassen ökonomisch zu nutzen, legten Kanäle und terrassierte Felder an, transportierten Waren und natürlich Unmengen Steine für den Bau der Pyramiden.
Ein weitreichender Eingriff bedeutete der Bau des Assuan- Staudamms, der den ungestümen Nil zähmen und später zur Energiegewinnung dienen sollte. 1902 wurde der erste Bau vollendet. Der heutige Staudamm (Sadd el-Ali) mit 114 m Höhe wurde 1970 eröffnet. Eine der Hauptattraktionen vieler Ägyptenbesucher sind die Nilkreuzfahrten.