Kopenhagen ist eine moderne Stadt, die sich aber dennoch nicht von ihren Traditionen abbringen lässt. Eine bunte Gemeinschaft prägt das lebendige Bild der munteren Metropole.
Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit, da zog eine junge Redakteurin aus, um sich den kleinen Staat Dänemark anzuschauen. Genauer gesagt: die Hauptstadt Kopenhagen. Viele aufregende Dinge erlebte sie und verliebte sich gar ein wenig in die Stadt… so oder ähnlich beginnen Märchen. Meine Märchenreise begann im Mai, als ich die Wahlheimat von Hans-Christian Andersen besuchte. Überall in der Stadt sind die Märchenfiguren des Schriftstellers zu finden. Die berühmteste ist das Wahrzeichen von Kopenhagen, die kleinen Meerjungfrau. Seitdem der Bildhauer Edvard Eriksen die Statue 1903 erschuf, sitzt sie am Hafen Langeliniekai und hält Ausschau nach ihrem Prinzen.
Die Metropole ist aber noch so viel mehr als nur die Stadt des Märchenerzählers. Abwechslungsreichen Zeitvertreib findet man im weltberühmten Vergnügungspark Tivoli und das Nachtleben mit seinen Bars und Clubs wie das „Gefährlich“ (www.gefahrlich.dk) ist über die Grenzen Dänemarks ein Begriff . Auch Gourmets finden mehr als nur Hotdog und Hering. Insgesamt 12 Restaurants rühmen sich mit einem Michelin Stern. Vor kurzem erhielt das Restaurant Noma sogar den zweiten. Ohne Stern, aber trotzdem beliebt – das Smørebrød-Restaurant von Ida Davidsen. Ihre fantasievoll belegten Brote sind sowohl bei Besuchern als auch bei den dänischen Royals sehr begehrt. Die sympathische Monarchie ist übrigens eine der ältesten der Welt. Blaublütig hin oder her, auf königliche Attitüden legen sie keinen Wert: Die Regentin Margrethe II. sieht man morgens unfrisiert auf dem Balkon von der königlichen Stadtresidenz Amalienborg ihre Zigarette rauchen, Kronprinz Frederik X. heiratete die bürgerliche Mary Donaldson – und das Volk liebt sie. Bei öff entlichen Auftritten erntet sie den meisten Beifall. Sie gilt als Fashion-Ikone des Landes, gekleidet meist mit edlen Kostümen „made in Danmark“.
Eine beträchtliche Auswahl an Mode und Design findet man auf der längsten Fußgängerzone Europas, Strøget. Hier kann der Shoppinglust in Designerläden, Ladenketten und Kaufhäusern wie dem Magasin du Nord oder Illums gefrönt werden. Das Illums liegt in der Østergade und ist ein absolutes Muss für alle Design-Fans. Von entzückenden Kinderklamotten der Firma Okker og Gokker bis hin zu Kosmetik vom Dänen Ole Henriksen. Aber auch die originellen Lampen von Poul Henningsen können in der Innenstadt erstanden werden. Der unverwechselbare, klare Stil des dänischen Designs ist etwas für die Ewigkeit, denn nicht umsonst sind Klassiker wie die Stühle von Arne Jacobsen international bekannt und nach wie vor sehr gefragt.
Neben angesagten Looks, Möbeln oder Schmuck von Pilgrim versetzen einen die Gebäude ins Staunen. Wie die imposante Staatsoper auf der Insel Holmen, erbaut vom Architekten Henning Larsen oder das Haus VM Bjerget. Es scheint, als ob es an einem Berghang liegt. Die Krönung liegt auf dem Dach: Eine Terrassenlandschaft… so grün, dass sie an eine Parklandschaft erinnert. (Text: Maike Doege)
Grün ist das Schlagwort: Bis 2025 will Kopenhagen als erste Großstadt der Welt CO2-neutral sein. Täglich sind ein Drittel der Hauptstädter mit dem Rad auf dem 307 km langen Fahrradnetz unterwegs. Besucher können ebenfalls behilflich sein, Kopenhagen in 15 Jahren CO2-neutral zu machen. Insgesamt 2000 kostenlose Citybikes stehen an rund 100 Stationen bereit. Die Räder sind aber nur ein Teil zur Verbesserung der Umwelt. Auch Bioprodukte stehen auf dem Plan. Bereits jetzt landen 14 % ökologische Produkte in den Warenkörben, aber auch hier denken die Dänen: Es geht noch besser. Das „grüner werden“ erstreckt sich auch auf Gastronomie und Hotellerie. Viele Betriebe achten auf ihren Kohlendioxid- Ausstoß. Um sicher zu gehen, dass man in einem CO2- neutralen Hotel wohnt, werden unterschiedliche Prädikate ausgestellt, wie zum Beispiel das Green-Key-Label (www. green-key.org). Je nach Anzahl der durchgeführten Maßnahmen erhalten die Hotels eine Auszeichnung in Bronze, Silber oder Gold. Auch das Green Globe Label verteilt die drei Medaillen. Wer seinem „grünen Anspruch“ auch beim Reisen nachkommen möchte, kann dies bei der Wahl des Hotels oder Restaurants beherzigen. Denn möchten die Betriebe das Label weitertragen, müssen sie für einen nachhaltigen Umweltschutz sorgen und das auch in der Zukunft.
Lassen Sie für einen Tag den Stadtplan in der Tasche verschwinden. Mit dem Reiseführer vor der Nase kann man vieles verpassen. Schlendern Sie mit offenen Augen durch die heimeligen engen Gassen und geben sich dem märchenhaften Zauber von Kopenhagen hin. Lassen Sie Ihre Augen schweifen und schauen Sie nach oben und unten. Denn im Keller oder in der zweiten Etage verstecken sich häufig coole Designerläden oder trendige Cafés. Und so werden Sie glücklich und zufrieden bis ans Ende ihres Urlaubes in Kopenhagen sein.