Vorsicht – die Stadt macht süchtig! Wer einmal Barcelona besucht hat, kommt immer wieder. Sicherlich kann es vorkommen, dass die stolze katalanische Metropole bei der ersten Annäherung nicht gleich alle ihre Reize offenbart. Die Katalanen sind eben stolz. Doch man muss hartnäckig bleiben und die Stadt Zentimeter um Zentimeter erobern, dann verfällt man ihrer Schönheit für immer.
Das Problem, vor dem jeder Besucher steht: Was schaue ich mir zuerst an? Man schafft es unmöglich an einem Wochenende vom Strand bis zu den Hausbergen Montjuïc und Tibidabo, zu weitläufig ist das Gebiet, zu viele Sehenswürdigkeiten warten darauf entdeckt zu werden.
Da wäre zum Beispiel das Gotische Viertel, Barri Gòtic, mit all den verwinkelten Gassen. Die stolzen gotischen Bauten zeugen heute noch von der mittelalterlichen Blütezeit Barcelonas. Alle wichtigen kirchlichen und weltlichen Institutionen wie die imposante Kathedrale, das Rathaus und der Sitz der Autonomen Regierung von Katalonien sind hier zu fi nden. Aber natürlich gibt es neben diesen geschichtsträchtigen Gebäuden auch bezaubernde kleine Plätze, wo man bei einem „Café solo“ oder einem erfrischenden Glas Cava einfach die lebendige Stimmung dieses Viertels auf sich wirken lässt.
Viel anzuschauen gibt es auch unter dem Stichwort Gaudi. Der Vorzeigearchitekt hat Barcelona ein reiches Erbe hinterlassen. Zu Lebzeiten eher belächelt, starb er fast unerkannt, nachdem er von einer Straßenbahn angefahren wurde. Die Anerkennung für seine eigenwillige Baukunst, üppige organische Formen, die er mit gotischen Formelementen kunstvoll verknüpfte, kam Jahre später. Heute ist seine unvollendete Kathedrale Sagrada Familia der Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt. Aber auch die Wohnhäuser, die er erschaff en hat und der phantasievolle Park Güell sind unbedingt einen Besuch wert. Der Park gehört übrigens seit 1984 zum Weltkulturerbe der Unesco.
Apropos Architektur und Design. Neben den vielen Beispielen des katalanischen Modernisme, gilt Barcelona auch als Vorreiter für futuristische Baustile und Wegweiser ins 21. Jahrhundert. Impulse gaben sicherlich die Olympischen Sommerspiele 1992. So entstanden supermoderne Wohntempel nicht nur am Port Olimpic. Wenn Sie sich eher für Museen interessieren, dann gehört auf Ihre Besuchsliste unbedingt das Museu Picasso (immer lange Warteschlangen) und das Museu Maritim. Ach ja, und da wären auch noch die vielen Parks, die berühmten Ramblas und die tollen Einkaufsmöglichkeiten der Stadt … Also lassen Sie es ruhig angehen, denn Sie wissen ja, Sie kommen wieder. Zum Schluss noch ein Tipp, wenn Sie sich Barcelona literarisch nähern möchten. Dann empfehle ich Ihnen den packenden Roman „Der Schatten des Windes“ von Carlos Ruiz Zafón. Macht ebenfalls süchtig, genauso wie die Stadt selbst.