Tanzen macht richtig Spaß, bringt eine tolle Figur und weckt die Anmut in Dir! SPA inside verrät, was es mit A.E.R.o Ballet, Zumba oder Rock your Body auf sich hat.

Die Haare adrett zu einem Pferdeschwanz gebunden. Bei jedem Schritt umspielt ein zarter Schleier die Beine … mit sechs Jahren ging ich mit Begeisterung zu meiner wöchentlichen Ballettstunde. Der Rücken gerade, die Arme schräg zur Seite und die Fußspitzen zeigen nach außen – eine akkurate zweite Position. Die Bewegungen sind geschmeidig und es ist kein Gramm zu viel auf den Rippen.

Heute, eine scheinbare Ewigkeit später, sind dies nur noch vage Erinnerungen. Mit den Händen komme ich schon lange nicht mehr auf den Boden und anstelle des anmutigen Relevé und Plié mache ich nun klassischen Kraft- und Ausdauersport.

Tanzen ist mit den Jahren aus meinem Leben verschwunden. Doch das stimmt so nicht ganz – denn eigentlich ist man immer in tänzelnder Bewegung. Beim Sport wie z. B. beim Kampfsport, beim Überspringen einer Pfütze oder beim Feiern mit Freunden. Menschen haben schon immer getanzt, nahezu jede Kultur hat ihren eigenen Rhythmus. Die Wurzeln des Tanzes reichen weit zurück. Die wohl älteste „Fachliteratur“ zum Thema entstand zwischen 400 und 200 v. Chr. in Indien, in den Schriften Natya Shastra, der „heiligen Wissenschaft des Tanzes“. Es war und ist ein Ritual, ein Brauchtum. Wurden früher meist Götter dabei geehrt, drückt es nun Zusammengehörigkeit aus oder es dient als festlicher Initiationsritus, um neue Mitglieder in einer Gemeinschaft willkommen zu heißen. Wie es heute noch bei den Debütantinnenbällen der Fall ist. Es gibt viele Arten zu tanzen und fast noch mehr Gründe dies zu tun. Ein ganz wichtiger: Tanzen macht einfach jede Menge Spaß.

Die Überwindung nach all den Jahren scheinbarer Tanzabstinenz fällt mir schwer. Ich befürchte, dass ich mir komplizierte Schrittkombinationen nicht merken oder wie beim Standardtanz einen Partner mitbringen muss. Ich hole mir Rat bei den Profis Marta Formoso Iglesias, internationale Presenterin vom Tanzworkout Zumba sowie Cécile Sydow, sie entwickelte das Ballett-Workout A.E.R.o Ballet. „Jeder kann tanzen lernen“, beruhigt mich Marta Formoso Iglesias. „Es ist oft nur eine Frage von Loslassen und Entspannen.“ Cécile Sydow ergänzt: „Tanzen hat nichts mit Dogmen zu tun. Beim A.E.R.o Ballet braucht man sich keine lange Choreographie merken. Denn wenn Menschen nach einem anstrengenden Arbeitstag ins Studio gehen, wollen sie sich keine komplizierten Schrittfolgen merken müssen“.

Das Workout ist zwar immer gleich strukturiert, u.a. mit Kräftigung und Stretchingeinheiten, aber immer mit unterschiedlichen Elementen. Zwei Workouts, eines inspiriert durch die Grazie des Balletts, das andere durch die heißen Rhythmen der lateinamerikanischen Musik – und in beiden eint sich die Freude am Tanzen. In der Gruppe macht es gleich doppelt so viel Spaß. Anregende Musik und motivierte Trainer sowie die anderen Kursteilnehmer reißen einen mit. „Beim Zumba merkt man gar nicht, dass man Sport macht“, sagt der Zumba-Profi. „Durch die coolen Lieder, die einfachen Schritte und die Stimmung in der Gruppe hat man das Gefühl, dass man mit Freunden feiert.“ Das klingt nach einem Sport, bei dem man sich spielerisch fit halten kann und wenn ich mir die durchtrainierten und wohl definierten Körper der beiden Tänzerinnen anschaue …

Cécile Sydow weiß: „Tanzen kräftigt, streckt, dehnt und stärkt Muskeln sowie den gesamten Organismus“. Mit jeder Menge Spaß kommen die Teilnehmer ins Schwitzen und so gut wie alle Muskelgruppen werden dabei beansprucht – man tanzt sich zu einer schlanken Silhouette. „Für viele bewirkt es auch ein Loslassen und man entspannt sich“, so Marta Formoso Iglesias. Durch die Bewegung spürt man sich und seinen Körper intensiv – man bekommt ein besseres Körpergefühl und alle Bewegungen fließen geschmeidig ineinander. Tanzen beschwingt und gibt den Menschen ein positives Lebensgefühl. Man tanzt dem Stress einfach davon. Für eine Karriere als Primaballerina ist es bei mir etwas zu spät. Aber für mehr Körpergefühl und eine Kleidergröße weniger noch lange nicht.