Mindestens einmal im Monats trifft man sich im Hamam, dem türkischen Dampfbad. Traditionell gehen Männer und Frauen getrennt, und nur Telaks (Hamam-Meister) des gleichen Geschlechts führen die Reinigungszeremonie durch.
Diese beginnt mit dem Anlegen des Pestemals, einem dünnen, buntkarierten Baumwolltuch. Wer keine heißen Füße bekommen will, kann auch in die bereit gestellten groben Holzsandalen schlüpfen.
Vor der eigentlichen Waschung auf dem Marmorpodest, dem Nabelstein, im runden Hauptraum des Hamams verbringt man etwa 10 Minuten bei ca. 47 Grad in einem kleineren Nebenraum. Dann, auf dem warmen Nabelstein liegend, wird man von Kopf bis Fuß mit dem Kese, einem rauen Seidenwaschhandschuh, kräftig abgerubbelt. Das tut Haut und Kreislauf gut. Angenehm warmes Wasser wird danach wiederholt über einen gegossen und erst dann beginnt die Seifenschaummassage. Das Ergebnis dieser 50-minütigen Prozedur ist fantastisch: Kinderpopo weiche, duftende Haut, nirgendwo mehr ein trockenes Hautschüppchen.