Bäderkultur Für wenig Geld genießt man in einem der Badehäuser in der Medina ein unvergessliches Hamamritual. Für Frauen und Männer getrennt, folgt es tradierten Regeln:

  1. Reinigen des Körpers mit schwarzer Olivenseife.
  2. Abspülen mit viel warmem Wasser.
  3. Bestreichen mit Ghassoul, Tonerde aus dem Atlasgebirge gemischt mit Orangenblüten- oder Rosenwasser, ätherischen Ölen oder Arganöl. Das beruhigt und pflegt.
  4. Wieder abspülen.
  5. Gründliches Peeling (Gommage) mit dem Kessa, dem groben Waschhandschuh.
  6. Abspülen.
  7. Zum Abschluss massiert die Badefrau Argan- oder Mandelöl in die bereits samtweiche Haut.

Essen Koriander, Kurkuma, Ingwer, Zimt oder Nelken sind aus der marokkanischen Küche nicht wegzudenken. Damit bekommen die Schmorgerichte aus der Tajine, einem Tontopf mit spitz zulaufendem Deckel, oder Couscous ihr unvergleichliches Aroma. Zum Essen wird Fladenbrot gereicht, das nicht nur als Beilage, sondern auch als Besteck-Ersatz dient. Orangen, getrocknete Früchte wie Datteln und Feigen, Nüsse, Honig und Zucker sind die Stars der süßen Seite der marokkanischen Küche. Zum Abschluss eines jeden Mahls werden Früchte, die man z. B. mit Orangenblütenwasser verfeinert, und süßer Minztee gereicht.

Gastfreundschaft Heiß, süß, bitter – so muss er sein. Tee ist in Marokko mehr als ein Durstlöscher. Atay B´Nahna, der legendäre Minztee, ist ein richtiges Kulturgut: Bei einem Glas Tee werden Gäste begrüßt, Freundschaften besiegelt und Geschäfte gemacht. Teetrinken ist ein entspannendes Ritual, das Zeit braucht. Man zelebriert es zum Frühstück, nach dem Mittagessen, am Nachmittag mit Gebäck und abends zum Ausklang des Tages. Die Einladung zu einem Glas Tee auszuschlagen, wäre eine Beleidigung für den Gastgeber. Wichtig: Beim kunstvollen Eingießen ins Glas muss eine feine Schaumkrone entstehen.

Souks Die Souks, ein Gewirr von bunten, quirligen, duftenden Märkten, sind Einkaufszentrum für Jedermann und exotische Touristenattraktion. Rund um den Djemaa el Fna Platz, den Rahba Kédima Platz oder im Souk Semmarine kauft man fast alles für den täglichen Bedarf: von Obst und Gemüse über Fleisch und lebende Hühner, bis zu Teppichen, Kleidung, Schmuck, Gewürzen … Ein Farb- und Duftspektakel bietet sich im Gewürzmarkt in der Mellah, dem früheren Judenviertel. Viele Handwerkszünfte haben ihre eigenen Souks, so z. B. die Färber (am Bab Debbarh), die Schmiede oder die Schmuckmacher.