Erst in den 1990er Jahren wurden sie zu neuem Leben erweckt – die Riads. Riad bedeutet Garten, bezeichnet aber ein besonders prachtvolles Stadthaus.
Himmlisches Paradies: In der Medina von Marrakesch findet man diese Kleinode der marokkanischen Architektur: die Riads (auch Riyads). Wenn man durch die Gassen, an den dicken, roten, meist fensterlosen Fassaden dieser Stadthäuser entlang schlendert, kann man sich kaum vorstellen, wie prachtvoll es dahinter aussieht. Ein echtes Riad ist zwei- bis dreistöckig und um einen Patio mit begrüntem Innenhof mit Brunnen angelegt. Dieser vierteilige Garten, das Herz des Riads, entspricht der Vorstellung des Korans vom himmlischen Paradies. Alle Räume des Hauses sind nach diesem Patio ausgerichtet.
Heimkommen Unweit vom Getöse des Djemaa el Fna Platzes, am Ende von drei Sackgassen, liegt Julia Bartels Hotel Riyad El Cadi (Foto oben). Eine Oase der Stille hat die Deutsche hier geschaffen, nur das Plätschern des Brunnens, leise Klänge klassischer Musik – beim Eintreten fühlt man sich wie zu Hause. Das Hotel hat 15 ganz individuell und stilvoll eingerichtete Zimmer und Suiten. Besonders schön ist das „Blaue Haus“, das private Riad im Riad. Hübsch auch die Berber Suite mit Balkon zum Haupthof mit seinen Zitronenbäumen. Unter denen kann man abends köstliche Tajine- Gerichte probieren. Zum Wohlfühlen gehören auch der kleine Pool, das Mini-Hamam, die Bibliothek und die Dachterrassen.
Riyad El Cadi
www.riyadelcadi. com
Im Zeichen der Störche Im schicken Boutique-Hotel Dar Les Cigognes mitten in der Medina trifft orientalisches Flair auf romantisches Ambiente. Das Haus besteht aus zwei Dars (= Haus, das im Gegensatz zum Riad keinen begrünten Innenhof hat). Es verfügt über 11 Zimmer und Suiten, ausgestattet mit handgefertigten Möbeln, edlen Stoffen, prächtigen Antiquitäten, Hamam, Spa, Restaurant und Dachterrasse. Von hier aus sieht man auch die Cigognes, die Störche, auf der Stadtmauer.
Dar Les Cigognes
www.lescigognes.com
Alle Macht den Farben Das neue Mitglied der Design Hotels hat Anfang des Jahres inmitten der Medina seine Pforten eröffnet. Vier Zimmer und zwei Suiten erstrahlen in den Farben der Stadt, fürs marokkanische Flair sorgen dezent platzierte Handwerkskunst, Möbel und Teppiche. Sie sind nach den vorherrschenden Düften der Stadt benannt: Minze, Granatapfel, Zimt, Lavendel, Safran und Ingwer. Schon der kreisrunde Innenhof zieht die Gäste in ihren Bann. Das zweite Hotelprojekt von Ina und Christian Krug sowie ihrem Architekten Moritz Theden wird Ende des Jahres eröffnet: The Great Getaway Marrakesch Hotel & Spa begrüßt dann die Gäste vor den Toren der Stadt.
The Great Getaway Medina
www.the-great-getaway.com
Ein Ort für romantische Seelen Beim Eintritt ins AnaYela, ebenfalls Mitglieder der Design Hotels, tauscht man seine Schuhe gegen handgemachte Babouches (marokkanische Pantoffeln) und damit kann das Märchen von 1001 Nacht beginnen. Das exklusive Riad- Hotel, ein 300 Jahre alter, kleiner Stadtpalast mit nur fünf Zimmern, wurde von Hand von über 100 Kunsthandwerkern renoviert, die Geschichte des Mädchens Yela in Silber auf die großen Türen geschlagen. Ein Ort der Schönheit, der Inspiration und Entspannung.
Riad AnaYela
www.anayela.com