Von schwedischer bis zur Klangmassage

Klassisch, solide und gut
Als schwedische Massage bezeichnet man die ganz klassische Massage. Massiert wird mit den Händen und z. B. Öl oder einer Massagecreme. Dabei werden verschiedene Knet- und Streichbewegungen benutzt, um die Muskeln zu lockern und zu entspannen. Ihr Ursprung liegt in Asien. 1813 gründete der schwedische Professor Pehr Henrik Ling das „Zentralinstitut für Heilgymnastik und Massage“. Dort entwickelte er auch die Handgriffe der Massage, deshalb wird die klassische Massage heute auch als schwedische Massage bezeichnet. Bei der schwedischen Ganzkörpermassage wird mit kräftigen Griffen in die Tiefe der Muskulatur gearbeitet. Beginnend mit den Beinen und Füßen, wird weiter über den Rücken, Nacken und Schulterbereich dann zu den Armen und Händen gegangen. Die Massage dauert in der Regel 60 Minuten.

Reine Entspannung oder Therapie
Hier muss man unterscheiden, ob es sich um eine Wohlfühl-Anwendung im Day Spa oder Wellnesshotel handelt oder um eine Massage im Rahmen einer ayurvedischen Kur. Ayurveda versteht sich als umfassende Gesundheitslehre, die den Menschen als Ganzes betrachtet. In einer Kur greifen, nach einer individuellen Diagnose eine Vielzahl eigenständiger Medizinbereiche, u. a. Innere Medizin, Augenheilkunde, Ernährungslehre, Pflanzenheilkunde, Entspannungsverfahren (Yoga) und ausleitende Verfahren ineinander. Wichtige Elemente sind zudem Synchronmassagen (Abhyanga), Stirnölgüsse (Shirodara), Ölmassagen und das Kräuter-Schwitzbad (Svedana). Dabei werden spezielle Kräutersude und -öle verwendet. Die rein kosmetischen ayurvedischen Massagen, meist werden Synchronmassagen oder Ölmassagen angeboten, dienen in erster Linie der Entspannung. Eine intensive therapeutische Wirkung wie bei einer Ayurveda-Kur ist hier nicht zu erwarten. Massiert wird mit viel Öl. Dabei liegt man auf einer speziellen Liege.

Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin
Die Traditionelle Thai-Massage (TTM) hat ihren Ursprung in der indischen Ayurveda- und Yoga-Lehre und ist geprägt durch Einflüsse aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Die TTM zählt zu den ganzheitlichen Heilverfahren und ist keine klassische Entspannungsmassage. In der Behandlung stecken Akupressur-, Dehn-, Klopf- und Strecktechniken, Reflexzonenmassage, Yoga-Elemente und das „Gehen auf dem Rücken“. Dabei werden wie bei Shiatsu Blockaden auf den Meridianen beseitigt, damit die Energien wieder ungestört fließen. Gearbeitet wird punktuell mit Daumen- und Handballen, Armen, Ellenbogen, Beinen, Knien und Füssen. Dabei liegt man bekleidet auf einer Matte. Dauer: etwa 1-2,5 Stunden.

Kunstfertige Fingerdruckarbeit entlang der Meridiane
Der japanische Begriff Shiatsu setzt sich aus den beiden Wörtern „shi” (=Finger) und „atsu“ (=Druck) zusammen, was wortwörtlich „Fingerdruck” bedeutet. Shiatsu beruht auf den Kenntnissen der Akupunktur und Akupressur. Dabei wird entlang der sogenannten Meridiane gearbeitet, um eventuelle Blockaden zu lösen, damit die Lebensenergie Qi wieder fließen kann. Sowohl Hände, Daumen und Ellbogen als auch Knie werden dabei eingesetzt. Anders als bei der traditionellen Massage wird keine Muskelkraft angewandt, sondern die Schwerkraft des eigenen Körpergewichts benutzt. Bei dieser Massage liegt der Gast am Boden. Eine Behandlung dauert etwa eine halbe Stunde und sollte im Abstand von mehreren Tagen wiederholt werden. Die Stimulierung der Druckpunkte soll Glückshormone und schmerzlindernde Stoffe freisetzen. Dadurch sollen sich sowohl körperliche als auch seelische Verspannungen lösen.

Pure Entspannung für Kopf, Schultern und Nacken
Die indische Kopfmassage umfasst nicht nur die Kopfhaut, sondern auch den oberen Rücken, Nacken, Schultern und Gesicht. Dabei werden verspannte Muskelpartien gelockert, die Durchblutung der Kopfhaut angeregt und Stress abgebaut. Diese Massage ist sehr intensiv und wohltuend. Sie basiert auf einer mehr als 1000 Jahre alten Praxis und hat ihre Wurzeln im Ayurveda. In Indien wird sie noch heute in den Alltag eingebunden. Nach der Geburt erhalten z. B. Mutter und Kind für mehrere Wochen täglich zur Erholung eine Massage. Die indischen Mütter sind bekannt für ihre liebevollen Babymassagen, mit denen sie eine starke körperliche Verbindung zu ihren Kindern aufbauen. Die Dauer der Massage beträgt etwa 30 Minuten. Verwendet wird ein Basis-Öl, gemischt mit ätherischem Öl. Man kann die Massage aber auch ohne Öl durch die Kleidung erhalten.

Bringt Klarheit bei wichtigen Entscheidungen
Lomi Lomi Nui, auch Lomi Lomi genannt (traditionelle hawaiianische Massage), ist eine Massageform, die aus Hawaii stammt. Sie ähnelt in ihrer Ursprungsform eher therapeutischer Körperarbeit als einer Massage und hat den Anspruch, nicht nur den Körper, sondern auch die Seele zu behandeln und z. B. dem zu Massierenden bei wichtigen Entscheidungen zu helfen. Oft werden sie von schamanischen Heilern ausgeübt. Die hierzulande angebotenen Massagen sind in erster Linie intensive Wellnessbehandlungen. Die Lomi Lomi dauert ca. 2 Stunden. Massiert wird der gesamte Körper mit wohlriechenden Ölen und langen streichenden Bewegungen. Der Masseur bewegt sich dabei mit Hula- Schritten (ähnlich dem Tai Chi) um die Massagebank herum. Dabei wird zudem eine intensive Atemtechnik angewandt.

Intensive Wärme, sanfte Regeneration
Die Wurzeln der Kräuterstempelmassage liegen in Ostasien. Die Pantai-Luar-Massage (thail.: zu neuen Ufern) wird dort schon seit Jahrhunderten praktiziert. Das Wohltuende der Behandlung ist die Kombination aus Kräutern, Wärme und Druck. Die – wenn möglich – frisch gebundenen Stempel werden stark erhitzt und in rascher Abfolge über die Haut getupft. Durch die kurze Überhitzung wird die Haut stimuliert und sorgt so für Zellregenerierung- und -erneuerung. Sobald die Stempel etwas abgekühlt sind, werden sie mit langen Streichbewegungen über den Körper geführt. In den Stempeln enthalten sind Kräuter, Früchte und Gewürze, die mit Öl getränkt werden. Massiert wird etwa 60 Minuten. Anschließend fühlt sich die Haut wunderbar weich und entspannt an.

Wohlklingende Schwingungen
Bei einer Klangmassage, auch Klangschalenmassage, werden spezielle Metallschalen auf den bekleideten Körper aufgesetzt und angeschlagen bzw. angerieben oder direkt über den Körper gehalten, ohne ihn zu berühren. Dabei wird ein lang anhaltender intensiver und wohl-klingender Ton erzeugt. Klangschalen gibt es in Gewichten von 100 g bis 12 kg. Der Schall des erzeugten Tons wird als Vibration im Körper wahrgenommen. Die Klangmassage soll im Wellnessbereich entspannend und beruhigend wirken.Die Wirkung der Klangmassage wird zum einen damit erklärt, dass der menschliche Körper überwiegend aus Wasser besteht, das durch die Schallwellen in Bewegung versetzt wird. Dieser Effekt wirke letztlich wie eine innerliche Massage der Körperzellen. Außerdem sollen die erzeugten Töne den verschiedenen Chakren zugeordnet werden können und diese beeinflussen. Klangschalen werden gern vor und nach einer Wellnessbehandlung benutzt.

Neben den hier genannten, gibt es eine Vielzahl weiterer Massagen, die verspannte Muskeln lockern und gut tun. So ist unter anderem die Hot-Stone-Massage sehr beliebt, die mit heißen Lavasteinen gegeben wird und eine ähnliche Wirkung wie die Stempelmassage hat. Auch Hot Chocolate ist ein Renner, wobei dort eher der Eventgedanke im Vordergrund steht, in warme Schokolade gehüllt zu werden. Ein Klassiker ist die Fußreflexzonenmassage, die aufgrund des therapeutischen Ansatzes von einer gut ausgebildeten Fachkraft gegeben werden sollte. Außerdem kreieren Hotels mittlerweile ihre ganz eigenen Massagerituale, wie die Lanna-Massage im Mandarin Oriental, Chiang Mai, um den Gästen etwas Einmaliges bieten zu können.