Charmante Orte im Hinterland Metropolen sucht man vergeblich in Apulien – doch neben Bari gibt es jede Menge sehenswerte kleinere Orte. Etwa Ostuni, die „weiße Stadt“, die auf einem Hügel thront und ihren Beinamen den mit Kalk getünchten Häusern verdankt. Durch die schneeweiße Altstadt zieht sich ein Labyrinth kleiner Straßen und Gassen. Hübsch auch Gallipoli, zumindest dessen historisches Zentrum. Über eine Brücke gelangen Gäste auf diese vorgelagerte Insel, ein Kalkplateau mit einem befestigten Wall drumherum. Taranto wiederum lockt mit morbiden Häusern und entfaltet seinen Charme erst auf den zweiten Blick. Martina Franca wiederum besticht durch sein charmantes Zentrum.
Masseria: Urlaub auf alten Bauernhöfen Sie stehen inmitten von Obstplantagen und Olivenbäumen: noch gut 2000 Masserien, ehemals Gutshöfe, gibt es in Apulien. Meist weißgetüncht und aus dem 14. Jahrhundert stammend, waren vielen von ihnen während der türkischen Übergriffe als Trutzburgen errichtet worden. Heute können Gäste das Leben auf einigen der umgebauten Bauernhöfe genießen – etwa in der schmucken Masseria Il Frantoio (Foto) bei Ostuni, mit eigenem biologischem Anbau von Obst und Gemüse, regionaler Küche und gemütlich eingerichteten Zimmern. (www.masseriailfrantoio.it/de/)
Kleine Ohren und stachelige Leckerbissen Italien ist das Land der Pasta – jede Region hat ihre eigene. Die apulische nennt sich Orecchiette (deutsch: kleine Öhrchen) – wegen ihrer Form. Die erhält sie bei der Herstellung durch einen Daumendruck, sofern nicht Maschinen am Werk sind. Dazu passen Stängelkohl oder Tomatensoße. Die ideale Vorspeise, bevor Meeresgetier wie der Seeigel auf den Teller kommen – am besten frisch am Hafen gekauft. Auch lecker: Frischkäse Burrata aus Kuhmilch, eine Variante des Mozzarella.
Ein Paradies für Wasserratten Fast 800 km Küste sind ein Paradies für Badefreunde, Taucher, Angler oder Bootfahrer – und für all jene, die einfach die Natur genießen wollen. Jeder fi ndet hier ein ruhiges Plätzchen, Massentourismus ist Fehlanzeige. Am Golf von Taranto locken blendend weiße Strände. In Taranto selbst verbindet ein schiff barer Kanal das große mit einem kleineren Binnenmeer. Die felsige Küste ist gespickt mit geheimnisvollen Grotten und zahlreichen Buchten. Den Meeresgrund erkunden kann man im Naturschutzgebiet Palude del Conte e Duna Costiera. Taucher lieben ebenfalls die Region um Santa Maria di Leuco.