Mehr als 12 000 Restaurants, dazu Imbissbuden und unzählige kleine Garküchen: Die kulinarische Hauptstadt Asiens ist ein Paradies für Feinschmecker aus aller Welt.
Die Versuchung lauert überall. Wo man in Hongkong geht oder steht, brutzelt und brodelt, zischt, dampft und duftet es verführerisch. Hier eine Garküche, dort ein Restaurant und selbst jede Shoppingmall verfügt über mindestens eine „Food Corner“, die gerne auch eine ganze Etage in Anspruch nimmt. Welchen Stellenwert das Essen hat, zeigt auch die Begrüßung: Statt des international obligatorischen „Wie geht’s?“, wird gefragt: „Haben Sie schon gegessen?“ Nahezu jedes Geschäftstreffen findet beim Lunch oder Dinner statt, und auch beim Blick in die einfachen, stets prall gefüllten Lokale, wird klar, dass die Menschen in Hongkong das Essen über alles lieben – und bevorzugt auswärts speisen. Der Grund ist einfach: Die Gerichte sind von bester Qualität und kaum teurer, als wenn man die Zutaten selber einkaufen würde. Ein sättigendes Nudel- oder Reisgericht inklusive Tee bekommt man bereits für 15 bis 20 Hongkong-Dollar (1,40 bis 2 Euro). Typisch für Hongkong ist die kantonesische Küche und ganz speziell „Dim Sum“. Die Happen im Teigmäntelchen, die in vielfältigen Variationen im Bambuskorb aufgetischt werden, sind ein Gaumenschmaus der Extraklasse. Da eine Portion meist aus vier Häppchen besteht, bestellt man gerne verschiedene Sorten und verspeist sie vorzugsweise in der Gruppe. Wer einmal „Har gau“ (gedämpfte, chinesische Krabbenklößchen), „Lin tung bao“ (gedämpfter und mit Lotospaste gefüllter Hefekloß) oder „Tung yuen“ (süße Klöße aus Klebereis, mit Sesampaste oder Erdnüssen gefüllt) gekostet hat, weiß, weshalb „Dim Sum“ übersetzt „Kleine Köstlichkeiten, die das Herz berühren“ heißt. Doch Hongkong wäre nicht die kulinarische Hauptstadt Asiens, bekäme man hier nicht auch eine gigantische Auswahl an vietnamesischen, koreanischen, thailändischen oder japanischen Leckereien. Von der Auswahl an Sterne-Restaurants in den Tophotels ganz zu schweigen. Man könnte Wochen hier verbringen und sich durch all die Leckereien schlemmen. Oder man kommt einfach immer wieder …
Restaurant-Tipps
Amber
7/F, The Landmark Mandarin Oriental, 15 Queen’s Road, Central, Tel. +8 52 21 32 00 66
www.amberhongkong.com
Was der holländische Küchenchef Richard Ekkebus im eleganten Gourmettempel „Amber“ (französische Küche) auf den Tisch zaubert, hat Weltformat. Kurz: ein sensorisches Aha-Erlebnis! Der Lohn: 2 Michelin-Sterne. Der Service ist exzellent – wie man es auch aus dem „Hotel The Landmark Mandarin Oriental“ kennt, in dem sich das Restaurant befi ndet.
Lung Kee Restaurant
5 Gage Street, Central, Tel. +8 52 25 45 53 28
Das Restaurant in Central hat sich auf Gerichte mit gebratenem Rind spezialisiert und ist defi nitiv die Top- Adresse für Fleischfans – auch wenn man als Tourist ganz sicher vorbeilaufen würde.
Chuen Kee Seafood
53 Sai Kung Hoi Pong Street, Tel. +8 52 27 91 11 95
Muscheln, Krabben, Garnelen, Lobster, Krebse und Fische, Fische, Fische … Nirgendwo ist die Auswahl an Seafood wohl größer (und frischer!) als in diesem Restaurant an der Hafenpromenade von Sai Kung in den New Territories. Ein Gedicht: die gebratenen Venusmuscheln und Chili-Krebse.
Nha Trang
G51, Ocean Terminal, Harbour City, Tsimshatsui, Kowloon, Tel. +8 52 21 99 77 79
www.nhatrang.com.hk
Authentisch, frisch, ungezwungen: Nha Trang ist ein guter Ort, um bei leckeren vietnamesischen Gerichten den Ozeanriesen dabei zuzuschauen, wie sie im Victoria Harbour vor Anker gehen. Gerichte auch zum Mitnehmen.
Tim Ho Wan
9 Fuk Winh Street, Sham Shui Po (eine von insgesamt vier Filialen)
www.timhowan.com
Das wohl günstigste Sterne-Restaurant der Welt. Für 10–15 Euro verlässt man das ausgezeichnete Lokal pappsatt. Die Ausstattung ist spartanisch (Klapptische, Plastikgeschirr), die Dim Sum unschlagbar lecker. Tipp: unbedingt die „Baked Bun with BBQ Pork“ probieren.