Reisetipps für Frankreich

Sprache Wenn ich anderen von Frankreich vorschwärme, passiert immer das Gleiche: Entweder mein Gegenüber ist genau so begeistert oder es kommt eine totale Ablehnung mit der Begründung, dass man eh kein Französisch könne. Hm, ich wage zu bezweifeln, dass jeder, der nach Italien fährt, des Italienischen mächtig ist. Aber tatsächlich sind die Franzosen, was ihre Sprache anbelangt, etwas eigen. Selbst die Homepages wichtiger Sehenswürdigkeiten sind nicht mal ins Englische übersetzt. Aber mit einem freundlichen „Bonjour“ und „Au revoir“ bin ich immer weiter gekommen. Das Bemühen wird honoriert, so meine Erfahrung. Man muss seine ersten Annäherungsversuche vielleicht nicht gerade in Paris (dort wiederum können aber viele englisch) oder im abgelegensten Departement ausprobieren. Die Normandie, in der auch viele Engländer unterwegs sind und jüngere Franzosen zumindest Englisch verstehen, wäre z. B. ein Versuch wert, sich dem Nachbarland zu nähern. Trotzdem: Nehmen Sie unbedingt ein Wörterbuch mit.

Essen Das Essen ist den Franzosen immens wichtig und das finde ich klasse. Man sollte jedoch einige Spielregeln einhalten, um in kein Fettnäpfchen zu treten.

  1. Wenn Sie in ein Restaurant gehen, gilt eigentlich immer: Sie werden platziert. Bitte also nicht einfach irgendwo hinsetzen, schon gar nicht, wo bereits Gäste sitzen.
  2. Die Uhrzeit: Wie in einigen anderen Ländern auch, essen die Franzosen einfach später als wir. Es nützt also nichts, 18 Uhr vorm Restaurant zu stehen und hungrig von einem Bein auf das andere zu treten. Gehen Sie spazieren und kommen Sie frühestens 19.30 Uhr wieder.

Ein Gericht, ein Getränk und fertig – so können Sie dem Franzosen nicht wirklich kommen. Bitte – Sie sind schließlich im Urlaub! Also, wie wäre es mit einem klassischen Menü (es muss ja nicht gleich das 5-Gang-Menü sein): kleine Vorspeise, dann das Hauptgericht und ein winziges Dessert. Man muss auch nicht alles aufessen, dann fühlen Sie sich auch nicht wie genudelt. Nett wäre natürlich zu Beginn ein kleiner Aperitif (in der Normandie wäre das ein Kir normand mit Calvados und Cidre), dann Wein und zum Schluss einen Café (schwarz) oder Café creme (mit Milch). Wer eher einen magenfreundlichen Tee mag, dem ist Verveine (Eisenkraut) zu empfehlen. Highlight in der Normandie sind übrigens die Crêperien: Hier geht es etwas ungezwungener zu (man wird aber trotzdem platziert). Die herzhaften Crêpes heißen übrigens Galette und sind mit Buchweizenmehl gemacht, im Anschluss gibt es die süße Variante – klassisch nur mit Zucker, oder mit Zucker und Zitrone oder … Wenn Sie mit Freunden essen gehen, sollten Sie sich vorher absprechen, wer bezahlt, denn es gibt nur eine Rechnung pro Tisch. Und bitte nicht aufrunden, Trinkgeld kommt in das kleine Tellerchen oder Mäppchen, in dem vorher die Rechnung steckte.

Auto Ich finde das Autofahren in Frankreich um einiges entspannter als in Deutschland (Ausnahme: während der Rushhour in großen Städten wie Paris oder Marseille). Es halten sich eigentlich alle an die 130 km/h auf Autobahnen. Die Maut finden viele etwas nervig. Da gibt es jedoch eine Alternative, wenn man etwas mehr Zeit mitbringt: Parallel zu den Autobahnen führen sogenannte Route nationale (Nationalstraßen), die fast genauso gut ausgebaut und kostenfrei sind. Oder noch besser: Sie lassen das Auto stehen und benutzen den superschnellen Hochgeschwindigkeitszug TGV.