Ein qualitativ hochwertiges Handwerkszeug bestimmt das Ergebnis der Arbeit – dies trifft auch beim Make-up zu. Hochwertige Kosmetikpinsel werden häufig in Handarbeit aus wertvollen Materialien hergestellt.
Drei Teile sind es, die einen Pinsel ausmachen: Die Härchen, die Zwinge und der Stiel. Die Härchen und ihre Form geben dem Pinsel seine Bestimmung. So kommen etwa flach gefasste Härchen beim Auftragen von Lidschatten zum Einsatz. Buschige, runde Pinsel sind dagegen zum Auftragen von Puder und Rouge am besten geeignet. Ein führender Hersteller von Pinseln ist die da Vinci Künstlerpinselfabrik in Nürnberg. Rund 130 Angestellte, darunter ausgebildete Pinselmacher und Pinselmachermeister, fertigen jedes Jahr rund 6 Millionen Pinsel für unterschiedliche Anwendungsgebiete. Nur beste Zutaten werden verwendet, um Pinsel in höchster Qualität herzustellen.
Tierisch gute Härchen
Traditionell bestehen Pinsel aus Tierhaar. Auch hier gilt: Die Qualität des Haares bestimmt das Einsatzgebiet des fertigen Pinsels. Und Haar ist nicht gleich Haar. Das feste Haar vom Dachs eignet sich beispielsweise besonders gut für Rasierpinsel, während Rotmarderhärchen eine hohe Elastizität aufweisen. „Zudem hat Rotmarderhaar eine von Natur aus präzise geformte Haarspitze. Damit ist es ideal für exaktes Arbeiten, wie es mit einem Eyeliner- oder Lippenpinsel erwünscht ist“, so Markus Giel, Verkaufsleiter International bei da Vinci. Allerdings gehören die Rotmarderhärchen auch zu den teuersten. Besondere Zartheit hat Fehhaar (Eichhörnchenhaar) und wird deshalb gerne für Lidschattenpinsel eingesetzt. Aber auch Ziegen- und Ponyhaar werden häufig verarbeitet. Die Härchen kommen aus vielen Regionen der Welt. Je kälter das Herkunftsland des Tieres, desto dichter und elastischer wachsen die Härchen nämlich.
Waschen, färben und sortieren
Erst nach vielen Arbeitsschritten werden aus dem Rohmaterial Tierhaar feinste Härchen für Kosmetikpinsel. Zurichten nennt man diesen Prozess, der immerhin rund sechs Monate in Anspruch nimmt. Zugerichtet wird bei da Vinci vor Ort in Nürnberg. So entsteht Transparenz über die verwendeten Produkte und Arbeitsschritte. Die Härchen werden gekocht, entfettet, bei Bedarf gefärbt und schließlich nach Länge sortiert. Übrigens: Pinselhaare werden nie geschnitten, denn die von Natur aus gewachsene Haarspitze muss erhalten bleiben. Aufs Gramm genau – für einen mittleren Rotmarderpinsel benötigt man nur ein kleines bisschen mehr als 1 Gramm – werden die Härchen abgewogen und in einer Messinghülse verdichtet, der Büschel dann mit einer Fadenschlinge umwickelt. Dann ist die Fachkenntnis des Pinselmachers gefragt. Er dreht und klopft gekonnt das Haarbüschel, bis die endgültige Form entstanden ist und es in die Zwinge gesetzt werden kann. Markus Giel: „Der Pinsel hat umso mehr Elastizität, je tiefer die Härchen in der Zwinge sitzen.“ Die Stiele für die Pinselproduktion, wie auch die Zwingen, werden bei da Vinci bereits geformt und lackiert angeliefert. „Verwendet werden vor allem Birken- und Buchenholz. Dieses Holz stammt aus zertifizierter, europäischer Forstwirtschaft“, erklärt Markus Giel. Das perfekte Finish: Die in der Zwinge gefassten Härchen werden mit dem Stiel verleimt.
Pinsel aus Synthetikhärchen
Bislang wurden Pinsel mit Synthetikhärchen vor allem für flüssige Konsistenzen wie Foundation oder Concealer eingesetzt, aber ebenso auch von Allergikern geschätzt. Innovative Entwicklungen bei Synthetikhärchen und modernste Herstellungsverfahren machen diese Pinsel noch vielseitiger verwendbar: „Die Oberflächen moderner Synthetikfasern sind griffiger und greifen selbst Pudertexturen besser als frühere Generationen von Synthetikhärchen“, so Markus Giel. Lange wurde bei da Vinci an der Entwicklung von Kunstfaserkompositionen gearbeitet, die für alle Anwendungen im Kosmetikbereich optimal funktionieren und zugleich in Weichheit und Schmink-ergebnis den hochwertigsten Naturhaaren entsprechen. Das Ergebnis ist die „Synique“-Linie. Mit feinsten Spitzen sind die modernen Synthetikfasern dem Naturhaar nachempfunden. Ein Vorteil der synthetischen Pinsel: Die Fasern saugen die Produkttextur nicht auf. Zudem sind synthetische Pinsel besonders formbeständig, widerstandsfähig, langlebig und einfach zu reinigen.