Aus zartrosa Blüten entwickeln sich knackig dralle Schönheiten in Rot, Grün und Gelb. So ein Apfel schmeckt und ist urgesund. SPA inside verrät, was in ihm steckt.
Schon Eva konnte ihm nicht widerstehen. Sie kostete den Apfel, die verbotene Paradiesfrucht, und zahlte dafür mit der Vertreibung aus dem Garten Eden. In der griechischen Mythologie säte der Apfel der Eris, der der schönsten Göttin gehören sollte, Zwietracht unter den Göttinnen Hera, Athene und Aphrodite. Paris sollte diesen schlichten, schenkte den Apfel Aphrodite, und verursachte damit den Trojanischen Krieg. Der Apfel war schon immer ein Symbol der Schönheit, der Jugend und der Macht. Zu den Insignien eines Königs oder Kaisers zählte z. B. der Reichsapfel: ein Herrschaftszeichen in Form einer Weltkugel mit aufgesetztem Kreuz. Und bei den alten Völkern in Mittel- und Nordeuropa wurde der Apfel bald Teil der Kultur und galt den Kelten als ein Symbol für Tod und Wiedergeburt. Bei den Germanen stand die Paradiesfrucht als Sinnbild für die Unsterblichkeit.
Eine Frucht erobert Europa
Doch es hat eine ganze Weile gedauert, bis der Apfel in Europa heimisch wurde. Die ursprüngliche Heimat des Apfels ist Kleinasien, von dort verbreitete er sich in der Antike über Griechenland bis zum Rhein. Um rund 100 v. Chr. gelangte die schmackhafte Frucht durch römische Feldzüge nach Mittel- und Nordeuropa. Dank der Römer erlernten die Germanen das Pfropfen (lat. propagare = fortpflanzen). Dies ist eine Veredelungstechnik, die den Apfel genießbar und süßlich macht. In Deutschland wuchs bis dahin nämlich nur der Holzapfel, eine der ersten Apfelsorten der Welt, allerdings wenig genussvoll, er schmeckte nur sauer und war steinhart. Mit den Jahren eroberte die wohlschmeckende Frucht immer mehr Länder Europas und wurde dort angebaut. Heute steht der Apfel in den weltweiten Produktionslisten für Obstsorten mittlerweile auf Platz vier. In Europa ist Deutschland das führende Land, was den Verzehr von Äpfeln betrifft. Doch was ist der Grund dafür? Man könnte schlicht antworten: Weil er gesund ist und gut schmeckt. Äpfel sind Vitaminbomben, sie enthalten die Vitamine A, B, C und E. Der Gehalt an Vitaminen schwankt jedoch je nach Sorte und Jahreszeit. Genauso unterscheiden sich die Äpfel im Säuregehalt. Demnach ist der säurehaltige Boskoop eher zum Backen geeignet als für den rohen Verzehr von Menschen mit empfindlichem Magen. Jonagold, Gala und Pinova sind eher süßlich und milder im Geschmack. Auch an Mineralstoffen fehlt es den Äpfeln nicht. Sie enthalten Kalium, Cäsium, Phosphor, Magnesium, Eisen sowie wertvolle Ballaststoffe. Und sogar das Kerngehäuse enthält Jod. In 100 g Apfel stecken rund 2,3 Gramm Pektin und Zellulose. Äpfel gehören zum Gesündesten, was die Natur zu bieten hat. Sie haben eine vielfältige Wirkung auf unsere Gesundheit und Wohlbefinden: An apple a day … stärkt das Immunsystem, hilft gegen Schlaflosigkeit, hemmt Arterienverkalkung, weil der Cholesterinspiegel gesenkt wird, sorgt dank des hohen Pektingehalts für eine gesunde Darmflora und wirkt gegen zu hohe Blutfettwerte. Doch das ist noch nicht alles: Laut niederländischen Wissenschaftlern kann das weiße Fruchtfleisch das Schlaganfall-Risiko senken. Bereits 25 Gramm täglich sollten reichen, um es um neun Prozent zu verringern.
Allround-Genie für die Gesundheit
Äpfel sollte man nicht schälen, da rund 70 Prozent der wertvollen Inhaltsstoffe in und direkt unter der Schale liegen. Flavonoide und Carotinoide sind im Apfel enthaltene Pflanzenfarbstoffe, die das Krebsrisiko mindern sollen. Das enthaltene Vitamin C schützt vor Zellschäden und stärkt die Abwehrkräfte. Durch den hohen Gehalt an Fruktose (Fruchtzucker) liefert ein Apfel schnell Energie und steigert die Konzentration. Auch für die Figur können Äpfel nur positive Auswirkungen haben. Sie eignen sich großartig als kleine Zwischenmahlzeit für Kalorienbewusste, da 100 Gramm nicht mehr als 50 Kalorien haben. Im Vergleich zu einem Schokoriegel mit rund 300 Kalorien ist der Apfel auch noch sättigender. Apfelesserinnen hatten während einer Studie im Schnitt bei einer Diät 1,5 Kilogramm zusätzlich verloren. Forscher vermuten dahinter den Ballaststoff Pektin, dieser hält den Blutzucker längere Zeit konstant. Folglich lässt das Hungergefühl länger auf sich warten. Und noch ein toller Effekt: Wer viele Äpfel isst, hat meistens eine reinere Haut und Karies freiere Zähne, da Äpfel als Zahnbürsten der Natur gelten. Der Apfel ist eine wahre Naturapotheke für unsere Gesundheit und Schönheit – also beißen Sie täglich herzhaft zu! (Text: Julia Heintze)
Hauptinhaltsstoffe
In einem Apfel von ca. 100 g steckt ganz schön viel Power. Stark vertreten ist Vitamin C mit 12 mg, außerdem:
- 85,3 g Wasser
- Vitamine & Mineralien:
12 mg Vitamin C
8 mg Calcium
6,4 mg Magnesium
0,5 mg Vitamin E - 11,4 g Kohlenhydrate – davon 10,3 g Zucker
- 0,3 g Eiweiß
- 0,4 g Fett
- 2,3 g Ballaststoffe