Grafik: Gabriele Fröhlich
Grafik: Gabriele Fröhlich

Die Dreiteilung des Gesichtes ist u.a. für den Verkauf sehr interessant. So gibt der dominante Teil Aufschluss darüber, wie eine Kundin vorrangig angesprochen werden will und welche Informationen für sie wichtig sind.

Part 1: vom Nasenknick bis zu der Stelle, an der die Stirn nach hinten abfällt

Part 2: vom Nasenknick bis zur Nasenspitze

Part 3: von der Nasenspitze bis zum Kinnende

Je ausgeglichener die drei Bereiche sind, desto harmonischer erscheint uns der Mensch. Je unausgeglichener diese Bereiche sind, desto interessanter und charismatischer wirkt der Mensch auf uns.

Welche Rückschlüsse lassen sich ziehen?

Die Rationale (Part 1 dominiert): Diese Kundin interessiert sich für Daten und Fakten. Sie will wissen, welche wissenschaftlichen Studien der Wirkungsweise eines Produktes zugrunde liegen. Sie braucht Testergebnisse, wünscht Infos über Inhaltsstoff e und Forschungsergebnisse, eben alles, was rational erfasst werden kann. Sie ist mit Fachwissen zu überzeugen. Wenn Sie sich einmal für ein Produkt entschieden hat, bleibt sie auch gerne dabei. Sie setzt auf solide, lange erprobte Produkte und Wirkstoffe. In der dekorativen Kosmetik ist sie eher ein klassischer Typ. Soll nicht heißen, dass es nicht auch einmal etwas gewagter sein darf, jedoch nur innerhalb eines abgesteckten Rahmens oder eines besonderen Anlasses.

Die Emotionale (Part 2 dominiert): Diese Kundin braucht das Gefühl für ein Produkt. Sie lässt es sich gerne auftragen, denn Konsistenz, Geruch und Farbe sind wichtige Kaufkriterien für sie. Sie liebt Produktproben, weil sie gern etwas Neues ausprobiert, in der Kaufentscheidung ist sie jedoch eher produkttreu. Verpackung und Aufmachung sind für Sie wichtig, ebenso das äußere Erscheinungsbild des Ladenlokals und das der Fachverkäuferin. Sie setzt auf Wohlfühlen, braucht Berührung und persönliche Ansprache. In der dekorativen Kosmetik greift sie gerne zum Nude-Look, Experimente wagt sie nur ungern. Hat man ihr Vertrauen gewonnen, wird sie gern zur Stammkundin. In der Regel pfl egt sie ein großes soziales Netzwerk und ist somit ein exzellenter Umsatzbringer, wenn sie rundum zufrieden ist. Sie ist sehr personenbezogen und liebt es, immer dieselbe Ansprechpartnerin zu haben. Ein Goody, sei es eine Probe oder ein aufgesprühter Duft, rundet für sie das Kauferlebnis ab.

Die Macherin (Part 3 dominiert): Diese Kundin weiß, was sie will, und sie will es sofort. Ausführliche Produktbeschreibungen sind ihr lästig. Sie verlässt sich gerne auf das Image eines Produktes, über das sie sich oft schon informiert hat. Der Verkauf von Zusatzprodukten ist eher schwierig, es sei denn, man kann ihr kurz und knapp beschreiben, welchen Gewinn ihr das Produkt bringt. Das Preis-Leistungsverhältnis steht für sie im Vordergrund, daher schaut sie gern nach Sondergrößen und -aktionen. Auch bei dekorativer Kosmetik ist ihr das Produktimage wichtig. So wird sie gern in einen teuren Lippenstift investieren. Beim Nagellackentferner tut es dann ein günstiges Produkt, denn „man sieht es ja nicht“. Sie steht gern im Rampenlicht und will dabei gut aussehen. Komplimente und Wertschätzung sind für sie Lebenselexir.

In Physiognomie geschulte Fachkräfte haben einen Vorsprung, denn sie können das Kaufverhalten der Kundin empathisch einschätzen. Außerdem hilft dieses Wissen dabei, der Kundin z. B. mit typgerechtem Make-up ein individuell passendes Lebensgefühl zu vermitteln. Durch falsche Einschätzung kann viel Umsatz verloren gehen, doch bitte verstehen Sie diese Anmerkungen als Beispiele. Allein an der Dreiteilung des Gesichtes kann man keine exakten Charaktermerkmale festmachen. Diese Kriterien geben Hinweise darauf, wie man die Wünsche einer Kundin erfüllen kann.

Literaturhinweis: „Ich weiss, wer Du bist“, Das Geheimnis in Gesichtern zu lesen, Autorin: Tatjana Strobel.

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