Klar, sie kennt fast alle der aktuell 51 Motel One-Häuser. Schließlich ist sie für deren Ausstattung und das Marketing verantwortlich. Und sicher kann man mit Fug und Recht behaupten, dass ein Teil des Erfolges dieser angesagten Budgethotelkette auf ihre Kappe geht. Doch der Reihe nach …
Die junge Münchnerin Ursula Schelle beginnt nach einem abgebrochenen Studium der Kommunikationswissenschaften bei Astron in der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing. Dort lernt sie ihren späteren Mann Dieter Müller kennen, der die Hotel-Kette 1987 mit Partnern gegründet hatte. Ein kleines Team waren sie damals – und das bot eine tolle Chance, vieles von Grund auf mitentwickeln zu können. Und so zu verstehen, wie die Hotelbranche tickt.
Nach dem Verkauf von Astron kümmerte sich das Ehepaar vor allem um die beiden verbliebenen 4-Sterne-Hotels Kitzhof Mountain Design Resort in Kitzbühel und das heutige Golf Resort Achental in Grassau im Chiemgau bei München. Bei einem Meeting über die neue Inneneinrichtung wischte Ursula Schelle-Müller die Entwürfe der Fachleute in ihrer sanften, aber dennoch sehr präsenten Art vom Tisch – und stellte ihre eigenen Ideen vor. Die waren gut durchdacht, bodenständig, trotzdem mit dem gewissen stylischen Etwas und überzeugten auch hinsichtlich der Qualität. Diese perfekte Kombination gab nicht nur dem Kitzhof und dem Golf Resort Achental ein markantes Aussehen. Auch die von Müller neu gegründete Gruppe Motel One (Motto: „Viel Design für wenig Geld“) bekam so ihr unverwechselbares Gesicht: mit Marken-Flachbildschirmen, in denen bei der Ankunft im Winter Kaminfeuer lodert oder im Sommer die Fische blubbern. Mit einer hochwertigen Badausstattung und mit den schicken Egg Chairs von Arne Jacobsen im typischen Motel-One-Türkis.
Woher sie ihre kreativen Ideen hat? „Inspiration gibt es immer und überall, vor allem auf Reisen“, sagt die heute 48-Jährige. Nachhaltig beeindruckt habe sie das Soneva Fushi Resort auf den Malediven, in dem man es versteht, mit wenigen Mitteln Luxus zu vermitteln. Und privat? Bedeutet Luxus für sie vor allem, Zeit zu Hause am Starnberger See zu haben und das Hier und Jetzt zu genießen. Das ist sicher nicht immer einfach, wenn man mit dem Ehepartner in einem Business ist. „Doch wir schaffen das ganz gut“, erklärt die große, schlanke Powerfrau mit Augenzwinkern. Dann spielt sie gern eine Runde Golf oder geht zum Yoga („Eine Neuentdeckung, die mir unheimlich gut tut.“) Wann immer es geht, bucht sie eine Spa-Behandlung. „Was gibt es Schöneres, als sich in hübschem Ambiente mit herrlich duftender Kosmetik verwöhnen zu lassen?“ Und deshalb können sich die Gäste in den beiden Resorts in Kitzbühl und Grassau auf ein besonders schickes Spa freuen – Design natürlich made by Ursula Schelle-Müller.