Alarmierender Anstieg bei Markenfälschungen:2014 wurden an den deutschen Außengrenzen Körperpflegeprodukte im Wert von 22,65 Mio. Euro sichergestellt. Die Anzahl beschlagnahmter Waren stieg um 54 Prozent von 1.024.840 auf 1.579.418 Stück. Damit stehen Kosmetika noch vor Kleidung auf einem traurigen ersten Platz bei der Aufteilung auf Warenkategorien.
„Die alarmierend hohen Beschlagnahmezahlen zeigen zwei Dinge sehr klar: Einerseits belegen sie eine immer stringentere Zusammenarbeit von Zoll und Industrie bei der Verfolgung der Markenpiraten. Andererseits wird deutlich, dass Produktpiraterie als eine wesentliche Einnahmequelle der organisierten Kriminalität immer professionellere Strukturen bekommt und man dort die Kleinteiligkeit der Produkte nutzt. Der deutliche Anstieg von Produktaufgriffen im Postverkehr um knapp 10 Prozent zeigt, dass Kosmetikprodukte besonders gerne über das Internet direkt an die Konsumenten verkauft und verschickt werden. Die Verkaufsplattformen und Marktplätze verdienen zwar daran, entziehen sich aber bislang weitgehend ihrer Verantwortung. Wir fordern die Politik daher auf, die entsprechenden rechtlichen Vorgaben zu ändern“, sagte Martin Ruppmann, Geschäftsführer VKE-Kosmetikverband, bei der Pressekonferenz des Verbands in Düsseldorf.
Bei der Bekämpfung der Markenpiraterie geht es auch darum, erheblichen Umsatzeinbußen und damit verbundenen Arbeitsplatzverlusten in der Industrie, beim Fachhandel und den Zulieferbetrieben entgegenzuwirken. Die Schätzung liegt nach Angaben des EU-Harmonierungsamtes für den Binnenmarkt bei europaweit 50.000 Stellen, die durch den Handel mit Fälschungen verloren gehen.