Wo der Vollmond seine eigenen Zeiten hat
Am Abend stehe ich vor der Entscheidung im Andromeda, dem Terrassen-Restaurant oder lieber im Sea Horse Grill am Strand zu speisen. Beide geben den Blick aufs Meer frei. Die Terrasse ist dann die richtige Wahl, auch wegen des Abendhimmels mit Vollmond. Vollmond? Ich bin leicht irritiert. Laut Kalender kann das nicht sein. „Ja, wir versuchen unseren Gästen alle Wünsche zu erfüllen“, schmunzelt Kimon Riefenstahl, der sich zum Essen dazugesellt hat. Heute Abend habe sich ein Gast ein Vollmondmenü gewünscht, so der charmante Hoteldirektor. Und so schwebt jetzt ein weißer, mit Helium gefüllter Ballon über uns. Das sei übrigens eine seiner kleineren Übungen. Ein Klavierkonzert am Strand, ein romantisches Bad mit Rosenblättern in der frei stehenden Badewanne auf der Terrasse, private Strandzimmer mit Beachbutler oder ein Candlelight-Dinner mit Fackeln am Meer: „Wir kreieren Emotionen, damit der Urlaub zum unvergesslichen Erlebnis wird“, erklärt Kimon Riefenstahl. Er hat die Leitung des Resorts von seinen Eltern übernommen und damit die Verpflichtung, den Gästen das Gefühl zu geben, bei großzügigen Freunden zu residieren, die alles dafür tun, dass es einem an nichts fehlt. Sein Vater Otto Riefenstahl, Neffe der Fotografin Leni Riefenstahl, und dessen griechische Frau Danai, die dem Hotel auch seinen Namen gab, machten aus dem ursprünglich einfachen Gästehaus nach und nach ein Hotel der Luxusklasse. Heute noch reist Danai Riefenstahl um die Welt, um nach Unikaten zu suchen, die wenig später ihren Platz in den Suiten und Villen finden. Ob Stuhl, Lampe, Vorhang – alles ist mit Bedacht gewählt. Eine einmalige Mischung aus modernem Design und Antiquitäten. Doch schlussendlich sind es auch die Menschen, die dem Hotel den Stempel des Besonderen aufdrücken, wie die engagierte Spa-Managerin Marina, der junge leidenschaftliche Chef- Sommelier Apostolis oder Guest-Manager Michel, der die schönsten Tavernen der Umgebung kennt. (FH)