Meine Nerven werden jedes Mal wieder aufs Neue auf die Probe gestellt. Vor jedem Familienurlaub frage ich mich, warum wir uns das antun. Wäscheberge vorher waschen, Wäscheberge danach waschen, endlose Checklisten abarbeiten um dann doch die Hälfte zu vergessen. Versuchen, die Kosten im Blick zu behalten, und doch mehr auszugeben, als man wollte. Können wir nicht einfach mal zu Hause bleiben – so wie andere auch? Die Frage werfe ich an einem Sonntagmorgen mal in die Runde, doch sie wird geflissentlich überhört. Stattdessen: „Ich will auf jeden Falls ans Meer. Weißt du noch Mama, wo wir sooo lange gelaufen sind, bis wir es gefunden haben?“, strahlt mich die eine Tochter an. Ja stimmt, die Bretagne mit Ebbe und Flut hat die Kids total fasziniert. „Und ich mag unbedingt Zug fahren, schön lang und schön schnell“, meint der Sohn, der stundenlang aus dem Zugfenster schauen kann und in der vorbeiziehenden Landschaft ständig etwas neues entdeckt. „Ach nö, lieber nach Afrika fliegen, dort war ich noch nie“, tönt es von Nummer drei. Und schon gibt es eine wilde Diskussion darüber, welches Ziel wir als nächstes ansteuern sollen. Urlaub auf Balkonien? Fehlanzeige. Und das ist auch gut so, beruhigt mich Oliver James.

Keine Angst vor den Vorbereitungen

Der britische Psychologe hatte kürzlich in einem Interview mit der Tageszeitung „The Telegraph“ bestätigt, dass man Kindern etwas richtig Gutes tun kann, wenn man ihnen die Welt zeigt und mit ihnen verreist. Tapetenwechsel hat noch niemandem geschadet, salopp gesagt. Weder den Großen noch den Kleinen, auch wenn die Reisevorbereitung den Eltern so manches abverlangt. Doch wer von Anbeginn mit Kindern unterwegs ist und die Mühen, auch schon mit Babys zu reisen, nicht scheut, der wird bald zum Organisations-Profi. Reisen in Familie, und seien deren Mitglieder noch so jung und quirlig, liegen voll im Trend. Und deshalb gibt es inzwischen auch viele Angebote für Familien, die das Leben aus dem Koffer erleichtern. Tourismusexperten haben festgestellt, dass bei etwa einem Fünftel aller Urlaubsreisen ein Kind im Alter bis zu 17 Jahren mitfährt. Inzwischen sind Kinder in den tollsten Hotels und Resorts rund um den Globus gern gesehene Gäste. Man ist in jeder Hinsicht auf sie eingestellt und bietet den perfekten Rundum-Service. Nicht nur zur großen Freude der Eltern, sondern auch zum Vergnügen der Kids.

Immer mehr Familien verbringen ihren Urlaub in Hotels. Denn das, was die Häuser in Sachen Kinder und Familie mittlerweile bieten, ist enorm. Das fängt bei der professionellen und liebevollen Betreuung schon für die Allerkleinsten an und reicht von sportlichen und kreativen Freizeitprogrammen
bis hin zum gesunden, abwechslungsreichen Baby- und Kinderessen.

Wer sich sicher sein will, dass man als Familie auch tatsächlich willkommen ist, schaut auf den Seiten spezieller Kinderhotel-Anbieter nach. In den klassischen Urlaubsregionen allerdings kann man, mit einem Blick auf die Homepage, genauso erkennen, ob das favorisierte Hotel ein Angebot für Kinder bereit hält.

Die Welt mit anderen Augen sehen

Egal, ob man nun ein Hotel oder eine Ferienwohnung bucht, mit dem Camper unterwegs ist oder ein Zelt aufbaut: Auf jeden Fall bietet man damit den Kindern unvergessliche Erlebnisse in der Familie. Gemeinsam etwas unternehmen, Neues entdecken und die Welt mit anderen Augen sehen. Das
sei viel besser, als die Kinder mit Spielzeug zu überschütten, findet Psychologe Oliver James. Und ich finde das auch. Über kein Spielzeug wurde bei uns so lange und viel gesprochen, wie über den Kurzurlaub in Brandenburg, wo abends am Lagerfeuer das erste Stockbrot gebacken wurde. Oder über das Hotel in den österreichischen Bergen, das so einen tollen Streichelzoo hatte … Und wenn man die Kids noch lange nach so einem Urlaub darüber schwärmen hört, will man am liebsten gleich morgen wieder die Koffer packen und gemeinsam neue Abenteuer erleben.
Urlaub

Unsere Hoteltipps:

Foto: (c) Thermenhotel Karawankenhof, www.karawankenhof.com