Über Serpentinen geht es gen Norden
Drei Tage sind zu kurz für Ushuaia, aber wir haben ja noch einiges vor uns: entlang der Anden, die sich von der arktischen Südspitze des südamerikanischen Kontinents 7500 Kilometer weit gen Norden bis in die Tropen erstrecken – eine natürliche Grenze zwischen Chile und Argentinien, Peru und Bolivien, die allerdings häufig Anlass gab für Streitigkeiten und Kämpfe. Bis auf 6962 Meter am Aconcagua ragen die Berge dieses gewaltigen Gebirges in die Höhe und sind noch heute nur mit Mühe zu bezwingen – im Auto oder Überlandbus über Serpentinen bis auf 4200 Höhenmeter.
Eine Gletscherpracht
Aus dem mächtigen Eisfeld „Campo de hielo“ hoch in den Anden schiebt sich die 60 Meter hohe gewaltige Gletscherwand des Perito Moreno in den immensen Lago Argentino – den größten und mit 150 Meter fast tiefsten See Argentiniens. Dort zerbricht sie unter ungeheurem Getöse in Stücke, die als Eisberge weiterdriften durch den „Canal des los témpanos“ – in tiefen Blautönen kristallgleich schimmernd. Eisberge schwimmen zu 90 Prozent unter dem Wasserspiegel, aber der Rest ist oben zu sehen. Denn: Sie enthalten Luft, was für Auftrieb sorgt. Benannt wurde das eisige Unesco-Weltkulturerbe nach dem Nationalhelden Francisco Pascasio Moreno (1852-1919), Spitzname „Perito“ (Landvermesser), der als erster Patagonien
erforschte, den Grenzverlauf zu Chile festlegte und ein Naturkundemuseum in Argentinien gründete. Der hervorragend ausgebaute Nationalpark „Los Glaciares“ hat sich zum touristischen Höhepunkt Patagoniens gemausert und dem kleinen Ort El Calafate einen Boom beschert. Vielleicht liegt es am köstlichen Likör, der aus den wild wachsenden Johannisbeeren (spanisch: calafate) gemacht wird. Wer davon trinkt, so heißt, kehrt sicher zurück in diese patagonische Wunderlandschaft mit kristallblauen Eisbergen und rosa Flamingos.
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