Die Schweiz der Anden
Es riecht nach Wald und Wiese, nach Frühling in den Bergen. Der pittoreske Ort San Carlos de Bariloche auf 800 Metern Höhe, einst eine einfache Indiosiedlung, wurde vor rund 110 Jahren für den Tourismus entdeckt. Im Sommer sind es Wanderer und Wassersportfans, Golfer und Entspannungssuchende. Darunter viele Argentinier, die hinter geschnitzten Holzfassaden und in gemütlichen Lokalen europäisches Ambiente im eigenen Land finden. Dazu kommen Europäer und Nordamerikaner, die vor der Kälte zu Hause in die südliche Hemisphäre fliehen. Im Winter trifft man fast ausschließlich Brasilianer auf der Suche nach Schnee und Skipisten auf dem fast 3000 Meter hohen Bergmassiv Catedral.
Was die Farbenpracht angeht, ist der Sommer kaum zu schlagen. Rundum locken Wanderwege – etwa im Naturreservat Las Arrayanes mit fotogenen Bäumen samt tiefroten Stämmen. Wäre nicht der Wind so beständig stark und das Wasser im kleinen Lago Moreno und großen Lago Huapi mit höchstens 15 Grad Celsius so frisch, ich könnte glatt vergessen, noch im „wilden“ Patagonien zu sein. In Bariloche geht es zivilisiert zu – spätestens seit der Ort 1934 an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde. Dies war auch das Geburtsjahr des Nationalparks Nahuel Huapi: Der argentinische Nationalheld Perito Moreno schenkte der Gemeinde ein Stück Land, das er einst vom Staat als Dank für seine Grenzziehungsdienste erhalten hatte – mit der Auflage, dort ein Naturreservat anzulegen. Nahuel Huapi bedeutet in der Indianersprache der Mapuches „Tigerinsel“ … es bleibt ein Rätsel, warum es Insel statt See heißt und Tiger statt der hier ansässigen Pumas.
Unser Hoteltipp für Bariloche: Llao Llao Hotel & Resort, www.llaollao.com