Die Boing 737-800, die mich vom Airport Karlsruhe/Baden-Baden in den Nordosten Spaniens bringt, landet nach nur eineinhalb Stunden auf dem Flughafen Girona – Costa Brava. Keine 30 Minuten später rollt der Zubringershuttle die Einfahrt zum PGA Catalunya Resort entlang. Bravo, so flott war ich noch nie am Ziel an der Costa Brava! „Ja, unsere Anbindung ist bestens“, bestätigt Rita Jordao und berichtet, dass der zweite internationale Flughafen in Barcelona ebenfalls schnell erreicht ist. Knapp eine Stunde benötige man von diesem mit dem Auto zur Anlage. Die quirlige Marketing-und Kommunikations-Managerin des PGA Catalunya Resort weiß um die Stärken der Golfanlage bei Girona. Umso tiefer sitzt der Stachel der Enttäuschung noch immer, dass die Entscheidung für die Austragung des Ryder Cups 2022 an den italienischen Marco Simone Golf & Country Club gegangen ist. „Wir waren bereit für das Mega-Event. Standen quasi schon in den Startlöchern“, erzählt Jordao sichtlich geknickt. Nach der erfolgreichen kontinentaleuropäischen Premiere 1997 in Valderrama hätte Spanien ein weiteres Mal die Möglichkeit gehabt, sich golferisch von seiner besten Seite zu präsentieren. Aber so heißt es nun: aufstehen, Krönchen richten und weiter machen. Die nächste Großveranstaltung kommt bestimmt. Denn damit hat man hier schließlich Erfahrung: dreimal war PGA Catalunya Resort bereits Austragungsort der Open de España (2000, 2009, 2014).
Pinien und Pyrenäen
Am nächsten Tag geht es auf den preisgekrönten Stadium Course. Die Sonne brennt, kein Lüftchen weht und so ist die Entscheidung pro E-Cart schnell gefallen. Gut so, denn die Wege zwischen Grüns und den nächsten Abschlägen entpuppen sich zum Teil als ziemlich weit. Und der 1999 eröffnete Parkland-Course ist an sich schon eine Herausforderung: vor allem wegen seiner Länge (5719 m von Blau), den schmalen Fairways, der Anzahl an Bunkern und Wasserhindernissen sowie der eher kleinen Greens. Für Entspanung sorgt dafür die Kulisse aus hohen Bäumen, hauptsächlich Pinien, Eukalyptus und Korkeichen, sowie der traumhafte Blick auf die Pyrenäen, die sich im Norden erheben. Genauso schön, aber etwas weniger herausfordernd, ist der Tour Course. Im Gegensatz zu seinem Schwesterplatz, beginnen die ersten Bahnen mit dem Stroke-Index 14 und 18 (der Stadium Course startet mit 3 und 5). Doch nach und nach offenbart auch der vermeintlich leichtere Tour Course seine Tücken. Zwar sind die Fairways breiter, dafür verlaufen einige davon steil bergauf (z. B. Bahn 3). Zahlreiche Pinien, strategisch platzierte Bunker und Wasserflächen ordern auch hier volle Konzentration.
Weltreise im Sand
Neben den beiden 18-Loch-Plätzen begeistert das PGA Catalunya Resort mit einem stilvollen Clubhaus und hervorragenden Trainingsmöglichkeiten. Auf dem 2000 Quadratmeter großen Putting- Green lässt es sich auf vier Grassorten (Bermuda, Bent, Paspalum und Poa) einlochen. Die Chipping Area bietet die Möglichkeit aus fünf Sandarten zu trainieren: St. Andrews, Augusta, Pebble Beach, Hawaii und PGA Catalunya Stadium Course. So wundert es nicht, dass viele Tour-Spieler die Anlage für ihre Saisonvorbereitung nutzen.
Königlich logieren am Platz
Lediglich eine Minute braucht es mit dem Elektro-Buggy von der Hotel-Lobby bis zum ersten Abschlag des „Tour Course“ PGA Catalunya Resort, etwa eine weitere Minute und man steht auf der Tee-Box des „Stadium Course“. Das ist für Golfer sicher schon mal ein guter Grund, das „Camiral“ als Unterkunft für einen Aufenthalt in Katalonien zu wählen. Doch bei Weitem nicht der einzige. Denn das nach einer Komplettrenovierung im Juni 2016 neu eröffnete 5-Sterne-Hotel bietet neben seiner Lage direkt an den PGA Catalunya Resort Golfplätzen allerhand. Allen voran 149 großzüge, mit Möbeln von lokalen Designern ausgestattete Wohlfühl-Zimmer.