Es gibt Orte, von denen ist man auf Anhieb hin und weg. Und es gibt Orte, da fährt man hin und fühlt sich augenblicklich weiter weg als man tatsächlich ist. Auf das Hofgut Georgenthal trifft beides zu. Nur eine kurze Autofahrt von Wiesbaden entfernt, schmiegt sich das Anwesen in ein sanftes Tal mitten im von Hügeln durchzogenen Taunus. Drumherum ein terrassenförmig angelegter 18-Loch-Platz und tiefgrüne Wälder.
Als Zehnthof erbaut
Eine Allee aus duftenden Linden weist den Weg zum Hofgut, das im Jahre 1692 von Fürst Georg August Samuel von Nassau-Idstein als Zehnthof erbaut worden war. Von Unternehmer Heinz Hankammer im Jahr 1995 erworben, wurde das traditionsreiche, stark renovierungsbedürftige Gemäuer aus seinem Dornröschenschlaf wach geküsst und 2000 als 4-Sterne-Superior-Hotel mit 40 stilvollen Zimmern eröffnet.
Als Vater Hankammer das Anwesen im Jahr 2007 an Tochter Brita und Sohn Markus übergibt, stellen die sich die Frage, welche Attraktion man den Gästen neben den Annehmlichkeiten des Hotels und den schönen Spazierwegen noch bieten könne. Die Idee von einem Golfplatz kommt auf. Brita Hankammer ist zunächst skeptisch und knüpft zwei Bedingungen daran: „Es sollte hier ein legerer Ort bleiben und auf keinen Fall eine elitäre geschlossene Gesellschaft entstehen. Außerdem wollte ich, dass sich der Golfplatz in die Landschaft einfügt und er die Rauheit des Taunus widerspiegelt“, erzählt sie. In Golfplatz-Architekt Christian Althaus fand sie den idealen Mann für die Umsetzung. Im September 2015 wurden die ersten neun Löcher eröffnet. Seit Mai 2016 präsentiert sich der an einen schottischen Links-Course angelehnte Platz in seiner ganzen 18-Loch-Pracht.
Hoher Erinnerungswert
Das Layout des Par-70-Platzes beeindruckt auf den ersten Blick. Am tiefsten Punkt des Tals liegt das charmante Hofgut-Hotel. An den Hängen rundherum bauen sich die Bahnen wie eine Arena auf. Von nahezu jeder Stelle genießt man den freien Blick über die ganze Anlage. Das Ziel des Architekten, einen Platz mit hohem Erinnerungswert zu bauen, ist voll aufgegangen. Vor allem Loch 3, ein ansteigendes Par 4 sowie Loch 15 mit einem Höhenunterschied zwischen Abschlag und Grün von gut 20 Metern, bleiben lange im Gedächtnis. Neben dem außergewöhnlichen Layout ist die Lage des Platzes direkt am Limes eine weitere Besonderheit. „Wer auf der Driving Range gut trifft, schlägt aus dem Barbaricum der Germanen direkt ins Römische Reich“, so Brita Hankammer augenzwinkernd. Vor gut 2000 Jahren endete vor dem Hofgut die Welt der Römer. Heute eröffnet sich hier den Besuchern ein herrlicher Flecken für eine perfekte Golf-Auszeit