Am Anfang steht das Salz, Taufpate für Salzburg und die Salzach. Und einst vom Urmeer in den Bergen südlich der Stadt hinterlassen. Das früher kostbare „weiße Gold“ begründete den Reichtum der Stadt und die Macht der regierenden Fürstbischöfe, die Salzburg prägten. Wenn abends Ruhe einkehrt in der Altstadt, dann scheint es, als würden die historischen Gebäude und Plätze zu neuem Leben erwachen. Und erzählen von früheren Zeiten, als im 16. Jahrhundert der Fürsterzbischof das mittelalterliche Stadtbild italienisierte und die heute so typische Barockkulisse schuf. Da ihm als Kirchenfürst das Heiraten verboten war, er seiner Geliebten – mit der er immerhin 15 Kinder zeugte – aber etwas bieten musste, ließ Wolf Dietrich von Raitenau 1606 das Schloss Mirabell für sie erbauen, heute ironischerweise ein beliebter Hochzeitsort. Viele seiner Vorgänger und Nachkommen waren ebenfalls große Bauherren – besonders Markus Sittikus, der im 17. Jahrhundert nicht nur den Dom errichten ließ, sondern auch das hübsche Lustschlösschen Hellbrunn – mit überraschenden mechanischen Wasserspielen. In seine Regierungszeit fiel auch die erste Opernaufführung nördlich der Alpen, womit er in gewisser Weise den Ruf Salzburgs als Stadt der Musik begründete. Mozart als berühmtester Sohn führte diesen Ruf zu neuen Höhenflügen. Was 1920 zu den allsommerlichen Festspielen führte – heute weltbekannt.
Treffpunkt der Promis aus aller Welt
Neben Mozart prägten auch andere Musiker die Stadt: etwa Dirigent Arturo Toscanini, nach dem der Hof neben der Felsenreitschule benannt ist. Und selbstverständlich Herbert von Karajan, der den Festspielen über Jahrzehnte seinen musikalischen, aber auch mondänen Stempel aufdrückte und sie zu einem Treffpunkt der Berühmtheiten aus Kultur, Sport, Politik und politischen Persönlichkeiten aus aller Welt machte. Ähnlich glamourös ging es in den 1920er Jahren im Schloss Leopoldskron – heute ein Luxushotel – zu. Max Reinhardt, legendärer Theatermann und Mitbegründer der Salzburger Festspiele, lud seine Freunde, Kollegen und Künstler, aber auch das Publikum zu Theateraufführungen in das von ihm renovierte Schloss mit Park am Weiher.
Auch berühmte Schriftsteller sind mit Salzburg eng verbunden. Thomas Bernhard wurde hier geboren, Stefan Zweig arbeitete 15 Jahre (1919–1934) in der nach ihm benannten Villa (früher Paschinger Schlössl) am Kapuzinerberg. Und an vielen Orten der Altstadt – auf dem romantischen Friedhof St. Peter genauso wie im prächtigen Mirabellgarten – sind auf Tafeln expressionistische, mit dem jeweiligen Ort verbundene Gedichte von Georg Trakl (1887–1914) zu lesen. Über allem thront die Festung Hohensalzburg aus dem Jahrhundert. Mit ihren abweisenden steilen Mauern konnte sie nie erobert werden, bot der Bevölkerung oft Schutz vor Belagerern. Festungsmauern, Barockkuppeln und -fassaden bilden eine traumhafte Kulisse für Kunst, Kultur, Handel und Tourismus. Durch Gassen und Kirchen, über Brücken und Plätze ziehen vor allem im Sommer Horden von Menschen aus allen Teilen der Welt. Reich an Attraktionen ist Salzburg – von Mozarts Geburts- und Wohnhaus über das Museum für moderne Kunst, die Katakomben in der Felswand über dem alten Friedhof St. Peter, den Mirabellgarten, die Ufer der Salzach, die zum Spaziergehen und Radeln einladen, die vielen gemütlichen Lokale und typischen Kaffeehäusern wie Tomaselli oder Café Bazar …
Auch ohne Salzabbau ist Salzburg noch immer eine reiche Stadt. Mag sie mit ihren 150 000 Einwohnern auch manchem etwas kleinbürgerlich erscheinen, so wissen die Salzburger hier doch Lebenskunst zu pflegen. Und wer zwischendurch etwas Natur möchte zur Kultur, der kann auf die Hausberge hinaufmarschieren: Mönchs- und Kapuzinerberg. Die Lokale auf der Kuppe – Franziskanerschlössl und Naturfreundehaus – laden zum Naturerlebnis mit grandiosen Ausblicken auf Stadt und Berge ein. An Sommerabenden dringt Musik aus den Festspielstätten die steilen Stiegen hinauf – auch vom Kapitelplatz, wo täglich um 21 Uhr eine Oper in exzellenter Ton- und Videoqualität auf eine riesige Leinwand projiziert wird. Ganz kostenlos können Zuschauer auf den Stuhlreihen Platz nehmen … wenn nicht der gefürchtete Salzburger Schnürlregen dem Open-Air-Spektakel ein Ende setzt. Dann retten sich auf einmal hastende Menschen in die umliegenden Kneipen und haben gar keinen Blick mehr für die romantische Postkartensilhouette der schönen Barockstadt.
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