Das heutige Badezimmer als atmosphärische Verwöhnzone: Was poetisch klingt, ist für viele Menschen ungemein wichtig. Laut einer Studie des Forsa-Instituts wünschen sich die Deutschen schon länger neben Funktionalität auch Emotionalität. 83 Prozent der Befragten wollen sich im Bad vor allem „entspannen und wohlfühlen“. Nicht verwunderlich also, dass das deutsche Zukunftsinstitut das Thema Emotion als einen der großen Trends 2019 ausgerufen hat. Im Badezimmer soll gelebt werden!
Möbel, die nicht nur zweckmäßig sind, sondern eine Geschichte erzählen, passen somit perfekt in das „Emotionsjahr“. So verkörpert die Premiumkollektion Antheus von Villeroy & Boch gekonnt die Eleganz der „Golden Twenties“. Mit Aquamoon präsentiert Dornbracht ein emotionales Wassererlebnis, das höchstes Wohlbefinden auslösen soll. Die multisensorische Dusche beruhigt und kräftigt Körper und Geist mit ausgeklügelten Choreografien aus Wasser, Licht und Duft. Aquamoon wurde gemeinsam von Dornbracht und dem Designer Michael Neumayr entwickelt. Sein Ansatz für das holistische Duscherlebnis hebt das Mind-Balancing- Konzept auf die nächste Ebene: „Um gesund zu bleiben, brauchen wir heute echte Rückzugsorte, an denen wir etwas finden, was im Englischen mit dem Wort ‚Bliss‘ umschrieben wird. Eine Art Glückseligkeit, ein tiefes Gefühl der Ruhe und des Ankommens.“ Sein visionärer Ansatz: „Form follows feeling“. Demnach löst sich bei Aquamoon das stark reduzierte Design komplett in der Architektur des Raumes auf, so dass das Wassererlebnis eine emotionale Dimension erreicht.
Ein weiterer Trend: der Komfort des Badezimmers. In den eigenen vier Wänden soll es möglichst bequem und gemütlich sein. Intelligente Technologien und nachhaltige Sanitärlösungen ermöglichen es. Darauf möchte auch die Initiative Blue Responsibility der Sanitärhersteller aus Deutschland aufmerksam machen. „Nicht nur aufgrund ihrer Innovationen sind die deutschen Hersteller weltweit beliebt: Auch in punkto Qualität und Nachhaltigkeit überzeugen ihre Sanitärlösungen und machen sie zu internationalen Vorreitern,“ bekräftigt Wolfgang Burchard, Sprecher von Blue Responsibility. Hinter der Initiative (www.blue-responsibility.net) stehen derzeit 14 Markenhersteller, unter anderem Burgbad, Dornbracht, Geberit, Kaldewei und Viega. „Nachhaltigkeit ist fest in der DNA unseres Unternehmens verankert. Aus Überzeugung optimieren wir tagtäglich unsere Fertigung und Lieferkette hinsichtlich Material- und Energieverbrauch und sensibilisieren unsere Mitarbeiter für einen bewussten Umgang mit Ressourcen“, unterstreicht Unternehmer Franz Kaldewei die Verantwortung für den Erhalt der Umwelt für die nachfolgenden Generationen. Geht es ums Wohlfühlen, rücken Beleuchtungs- und Klangkonzepte, integriert in die digitalisierten Badgestaltung, mehr und mehr in den Mittelpunkt. Die Kollektion Finion von Villeroy & Boch bringt mit ihren intelligenten Smart-Home-Features technischen Komfort ins Badezimmer – von der induktiven Ladestation über Bluetooth-Lautsprecher bis hin zur per Fernbedienung dimmbaren Emotions-Lichtfunktion. Je nach Gefühlslage wirken Licht und Musik dank smarter Technik beruhigend oder spenden Energie. Intelligente Technologien können auch genutzt werden, um kleine Räume komfortabler zu gestalten. „In Städten wird der Wohnraum stetig knapper und teurer, die Anforderungen an die Sanitärraumgestaltung dementsprechend anspruchsvoller“, weiß Volker Röttger von Geberit. „Funktionen, die optisch und bei der Bedienung des Bads stören – wie Siphons, Halterungen und Befestigungen – rücken immer mehr aus dem Blickfeld. Sind sie minimiert, wirkt das Bad nicht nur aufgeräumter, sondern auch sauberer und bietet sogar mehr Platz“, erklärt Röttger. Lösungen dafür bietet beispielsweise Keuco mit Armaturenelementen auf der Wand, die weniger Installationsaufwand und weniger Pflege benötigen. Der Anbieter Burgbad integriert wasserführende Systeme unsichtbar und elegant. Armaturen lassen sich intuitiv und berührungslos bedienen, die Temperatur des Wassers wird live und digital angezeigt, der Seifenspender ist im Wasserhahn integriert. Die Wasserenthärtungsanlage meldet sich per App, wenn sie Salz benötigt, und liefert das Wunschwasser per Sprachbefehl. Durchdachte Montagesets für Vorwandinstallation sorgen dafür, dass alles Unnötige sauber hinter der Wand verschwindet. Selbst Rohrfittings, also Verbindungsteile, pfeifen einfach, wenn sie undicht sind. „Die digitale Steuerung von Armaturen bietet Mehrwerte, indem sich Produkte gezielt zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden einsetzen lassen“, erklärt Inga Liesenjohann von Dornbracht.
Es ist nicht alles schwarz-weiß
Für die perfekte Verwandlung des Badezimmers in einen modernen Lifestyle-Raum spielen Materialien und Farben eine wichtige Rolle. Dies gilt für Armaturen ebenso wie für Möbel-Oberflächen und Accessoires. In diesem Jahr sind es vor allem Marmor, schwarze Keramiken und metallische Oberflächen, die begeistern. Eine alleinige Trendfarbe ist allerdings nicht auszumachen. Fast alle Hersteller geben ihren Produkten mit einer breiten Farbpalette noch mehr Persönlichkeit – ein wichtiger Punkt für Jens Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS): „Da das Bad individueller und modischer wird, wird häufiger etwas verändert.“ Darauf setzt Villeroy & Boch mit seinem „Colour on Demand“-Konzept. Badbesitzer können aus rund 200 möglichen Farben ihren Lieblingston auswählen – zum Beispiel für eine farbige Umrandung für freistehende Badewannen der Serien Squaro Edge 12, Loop & Friends, Finion und Antheus. Sie wollen auch mehr Farbe ins Bad bringen? Dann hat Jens Wischmann einen Tipp: „Wenn Farbe als Gestaltungselement in einem Lifestyle-Badezimmer eine wichtige Rolle spielen soll, muss ein Grundton oder eine Farbkombination die Führung übernehmen.“ Alle anderen Materialien und Oberflächen sollten sich dann dieser unterordnen oder mit ihr harmonieren. Egal, ob klassisch weiß oder bunt, groß oder klein – Bädern künftig mehr Aufmerksamkeit zu schenken, werden bestimmt alle Familienmitglieder gut finden – sorgen frische Farben und Design doch bereits morgens für gute Laune.
Autorin: Nina Zeller