Die sympathische 49-Jährige bezieht klar Stellung zu Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit und Ernährung. Weil ihr diese Themen am Herzen liegen, moderiert das Multitalent – sie ist Schauspielerin, Regisseurin, Comedian und zweifache Mutter – ab November eine neue Wissenssendung im NDR. SPA inside sprach mit Esther Schweins über ihre Motivation.
Frau Schweins, im Sommer haben Sie Brot- und Kleiderberge bestiegen. Was hatte es damit auf sich?
Das waren Aktionen für die neue Sendung im NDR, die ich moderiere. In dieser vorläufig dreiteiligen Serie „Mehr wissen – besser leben“ geht’s um sehr aktuelle Themen: Lebensmittelverschwendung, Plastikwahnsinn und Wegwerfmode. Dass allein in Deutschland jährlich 18 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll landen, macht mich sehr betroffen. Auf Tatsachen wie dieser, auf den unbedachten Umgang mit Ressourcen, auf Mängel in unseren Strukturen wollen wir faktenbasiert hinweisen. Und zeigen, welchen Beitrag jeder einzelne leisten kann, um im Kleinen dann auch Großes zu verändern.
Was hat Sie an diesem Thema gereizt?
Durch meine Mitarbeit an diesem Format leiste ich meinen Beitrag. Ich bin ein Kind der 1980er Jahre, der Lichterkettengeneration. Tschernobyl, saurer Regen, atomare Aufrüstung, vergiftete Flüsse und Atommülltransporte waren die vorherrschenden Themen meiner Jugend. Seitdem hat sich vieles getan, viel wurde erreicht und verbessert. Aber das ist heute nicht mehr genug. Wie viele Menschen sorge ich mich um die Zukunft meiner Kinder.
Ökologisches Bewusstsein zu Hause – wie bringen Sie das Ihren Kindern bei?
Das muss ich gar nicht. Die sind mit ihren zehn und zwölf Jahren so informiert, involviert und nicht zuletzt besorgt, denen kommt Plastik gar nicht in die Tüte.
Ihr Leben spielt sich zwischen Berlin und Mallorca ab. Wie vereinbaren Sie das mit Ihrem ökologischen Anspruch?
Das ist tatsächlich nicht einfach, aber auch nicht zu ändern. Ich kann meinen Lebensmittelpunkt nicht verlegen. Unsere Kinder und ich sind zuhause auf Mallorca geerdet und familiär gebunden. Beruflich bin ich maßgeblich in Deutschland. Ich versuche aber gemeinsam mit meiner Agentur Termine zu bündeln, um meine Flugreisen auf ein Minimum zu reduzieren. Inzwischen sind wir schon richtige Reiselogistikprofis! Und meinen „Coffee to go“ trinke ich übrigens schon lange aus meinem eigenen Becher, den ich auch immer dabei habe.
Sie machen schon sehr lange Yoga …
Ja, seit ich zwölf bin. Ich hatte als Kind massive Schlafprobleme und fand im Regal meiner Eltern zufällig das etwas altertümliche Buch „Jung und gesund mit Yoga“ von Charles Waldemar. Mit seinen „Tiefentspannungsübungen“ habe ich angefangen und mit Yoga nie aufgehört. Meine Passion für Yoga können Sie sich sogar anschauen in der Mediathek des Fernsehsenders Arte. Für ihn war ich voriges Jahr mit einem Kamerateam auf einer eindrucksvollen Yoga-Reise durch Indien.
Stichwort Ernährung: Was kommt bei Ihnen auf den Tisch?
Wenig tierische Proteine, dafür viel Gemüse. Wir lieben Kartoff eln, Blumenkohl, grünen Salat – aber es darf auch mal Pizza, Pasta oder Burger sein. Letztere aber in Maßen. Morgens trinke ich seit 20 Jahren zwei große Gläser heißes Wasser. Ich lasse es am Vorabend 15 bis 20 Minuten kochen und fülle es in eine Thermoskanne. Durch das Kochen ist es ionisiert und nur so erfüllt es seine entgiftende und den Stoffwechsel befeuernde Wirkung.
Nächstes Jahr werden Sie 50: Na und? Oder eher oje?
Wohl eine Mischung aus beidem. Aber ich nehme es gelassen und mit Humor. Und wünsche mir vor allem Gesundheit, Gesundheit, Gesundheit.
Interview: Dorit Schambach