Gewichte täglich im Fitnessstudio stemmen und der Welt und sich durch Muckis beweisen, dass alles perfekt sei: Diese Zeiten sind schon lange vorbei. Stattdessen liegt der Fokus mehr und mehr auf mentaler Wellness und dem ganzheitlichen Wohlfühlen, um den stetig wachsenden Anforderungen des Alltags gerecht zu werden. Eine Förderung der mentalen Fitness ist bereits in jungen Jahren wichtig. Sie spielt aber vor allem auch mit zunehmendem Alter eine große Rolle.
Denn wenn der Mensch älter wird, fällt es doch dem einen oder anderen schwer, zu erkennen und sich einzugestehen: ein ganzes Leben lang gleich leistungsfähig zu sein, das geht nicht. Und: Je älter wir werden, desto mehr Regeneration brauchen wir auch, weiß Diana Sicher-Fritsch, Expertin für mentale Fitness und Leiterin des Gesundheits-Zentrums im Mental- Spa-Resort Fritsch am Berg. Wer sich nicht eingestehen will, dass Körper und Geist Ruhephasen brauchen, und – im Gegenteil – noch mehr aufdreht, der kann schnell an seine Grenzen kommen – bis hin zum Burnout. Damit es gar nicht erst soweit kommt, gibt es verschiedene Methoden und Trainingstechniken, die jeder erlernen kann, so Diana Sicher-Fritsch. Sie bietet in Ihrem Hotel, das sie mit ihrem Mann in Österreich oberhalb des Bodensees führt, neben klassischen Wellnessprogrammen auch ein spezielles Gesundheitsprogramm für mentale Fitness: „Zu uns kommen ruhesuchende Erwachsene, die sich in erster Linie erholen und genießen möchten. Manche Menschen können das ganz von allein. Manche brauchen professionelle Unterstützung. Beide finden bei uns, was sie suchen. Oft kommt es gerade bei Paaren vor, dass einer das reine Wellness-Angebot genießt und der andere das Mental- oder Gesundheitsprogramm in Anspruch nimmt.“
Messbare Entspannung
Sicherlich kann jeder für sich schauen, wie er sich körperlich und geistig fit hält. Doch durch den Leistungsdruck der Gesellschaft, merkt so mancher erst (zu) spät, dass er aus der Balance ist. Dann stehen Angebote wie die im MentalSpa des Resorts Fritsch am Berg auf dem Plan. Diana Sicher-Fritsch: „Unsere Programme haben folgende Ziele: Messbar entspannter zu werden, besser schlafen zu können, weniger Stress zu haben und Burnout zu vermeiden.“ Dabei war ihr wichtig, dass der Gast anhand von messbaren Methoden sieht, was zu tun ist.
Ein großes Thema sei zum Beispiel gesunder Schlaf. „Durch spezielle Geräte schließen wir Atemaussetzer aus, wir analysieren die nächtliche Regeneration, schauen, wo wir den Stress am Tag minimieren können, passen das Schlafverhalten individuell an, fördern die Herz-Regeneration und eliminieren sogenannte Schlaf-Störer.“
Und wer gut schläft, der hat schon einen Grundstock geschaffen für ein entspanntes und leichteres Leben – bis ins hohe Alter.
Tipps für den Alltag
Übung gegen den akuten Stress
Im Stress leidet die Vernetzung der Gehirnhälften und wir können Lösungen nicht mehr so gut finden. Das zeigt sich zum Beispiel bei Blackouts oder fehlender Konzentration. Mit folgender Übung gibt man dem Gehirn wieder Entwarnung und verbessert die Vernetzung. Dabei wird die Pulsfrequenz gesenkt:
- Augen schließen, um nicht abgelenkt zu werden.
- Durch die Nase tief in den Bauch einatmen.
- Durch den leicht geöffneten Mund ganz langsam und bewusst ausatmen.
- Im Akutfall mindestens 5 Minuten so atmen.
- Präventiv dreimal täglich angewendet, stärkt diese Übung zusätzlich die Belastbarkeit des Herzens.
Übung – Den Überblick bewahren und Konzentration fördern
Die einen geraten in Stress, weil sie den Überblick verlieren, die anderen, weil sie sich nicht lange konzentrieren können. Diese Übungen helfen:
Suchen Sie im Internet oder in Zeitungen nach Irrgärten. Ein Irrgarten hat einen Eingang und einen Ausgang. Den Weg vom Eingang zum Ausgang muss man suchen. Dabei schaut man abwechselnd auf den Weg und dann wieder auf das „große Ganze“.
Suchen Sie im Internet nach Labyrinthen. Im Unterschied zum Irrgarten haben Sie nur einen Eingang und einen festgelegten Weg, auf dem Sie bleiben müssen. Er führt Sie ins Zentrum und auf demselben Weg wieder zurück. In alten Gärten findet man oft diese meditativen Wege, bei denen man „dabeibleibe“ muss.
Übung für mehr Achtsamkeit
Gerade beim Essverhalten ist Achtsamkeit wichtig. Sie zeigt uns, wenn wir auf uns hören, ob wir hungrig sind oder Langeweile kompensieren möchten, was wir wirklich essen wollen und wann wir satt sind.
- Essen Sie eine Frucht (zum Beispiel Mandarine, Trauben, usw.) und kauen Sie sie ganz langsam.
- Wo nehmen Sie welchen Geschmack wahr? (Zungenspitze, Seiten, oben, unten … )
- Wie intensiv ist der Geschmack an den verschiedenen Stellen?
- Wann haben Sie genug gegessen?