Mit dem Nachwuchs auf Reisen gehen – das ist eine echte Herausforderung, jedes Mal aufs Neue. Egal, ob Winter- oder Sommerurlaub, Kurztrip oder dreiwöchige Reise: Es bedeutet erst alles für sich und die Kinder zusammen suchen, einpacken, nichts vergessen und nach den Ferien dann das alles wieder auspacken, waschen und zurück in die Schränke sortieren. Einige Sachen werden sofort gebraucht (und müssen also umgehend in die Waschmaschine), anderes muss bis zur nächsten Tour sicher verstaut werden. Wenn dann alles wieder an seinem richtigen Platz ist und man erschöpft auf dem Sofa landet, fragen sich viele, ob das wirklich sein muss?

Vom Glück, unterwegs zu sein

Ja, es muss. Denn Reisen macht glücklich. So ergab beispielsweise eine Studie der Universität Tampere in Finnland, dass wir uns an einem Tag im Urlaub besser erholen, als an einem freien Tag zu Hause. Das liegt unter anderem daran, dass wir vieles aus dem Alltag wie Einkaufen, Schulranzen packen oder Aufräumen nicht tun müssen – beziehungsweise in neuer Umgebung. Und schon allein das geht einher mit neuen Erfahrungen, anderen Sichtweisen und viel weniger Druck. All das im Gesamtpaket mache uns glücklicher, als freie Zeit im Allgemeinen, so die Studie.

Fürs Leben lernen

Beweise, dass Sie mit Ihren Kindern losziehen sollten, gibt es noch mehr: Eine andere Studie aus Großbritannien kommt zum Ergebnis, dass Ferienerlebnisse mit der Familie Kinder glücklicher machen als schnöde Spielsachen. Erforscht wurde dabei nicht nur der Zusammenhang zwischen Reisen und Zufriedenheit, sondern auch, welchen positiven Einfluss ein solcher Urlaub noch auf die Psyche der Kinder haben kann. Das Ergebnis: Reisen fördert die Intelligenz! Demnach sind Kinder mit Reiseerfahrung konzentrierter und besser in der Schule, da gleich zwei wichtige emotionale Systeme des Gehirns auf einer Reise aktiviert würden. Diese benannte der Neuro-Wissenschaftler Jaak Panksepp als Play und Seeking. Übersetzt: Die Kinder lernen auf Reisen spielerisch fürs Leben, das Gehirn wird mit neuen Reizen versorgt. Darauf basierend, erklärte die Kinderpsychologin Margot Sunderland in einem Gastbeitrag in der englischen Zeitung The Telegraph, dass Eltern also besser in einen Kurztrip
mit den Kindern investieren sollten, als in noch mehr Spielzeug. Davon haben die Kinder heutzutage sowieso schon viel zu viel.

Wisst ihr noch?

Kurzum: Werfen Sie Ihre Bedenken über Bord, holen Sie tief Luft und die Koffer aus dem Keller oder vom Speicher. Animieren Sie Ihre Knirpse, selbst tatkräftig beim Packen mitzuhelfen. Und wenn das eine oder andere fehlt, ist das zum einen nicht weiter schlimm. Zum anderen: Ein vergessenes Shirt oder eine liegen gelassene Hose lassen sich sicher überall rasch neu kaufen. Und vielleicht werden dann gerade diese die neuen Lieblingsteile Ihrer Tochter oder Ihres Sohnes. Und sind damit wieder ein Pluspunkt, warum Sie reisen sollten. Denn nichts ist schöner, als sich zu Hause daran zu erinnern, was man unterwegs wo erstanden hat. Und welche Geschichte sich vielleicht damit verbindet. Denn: Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen – Sie kennen das Sprichwort sicherlich.

Wohin Sie fahren wollen, nun, das sollte bei größeren Kindern der Familienrat gemeinsam entscheiden. Einfach auch um zu vermeiden, dass es dann vor Ort Nörgeleien gibt. Zudem sollten Sie daran denken, dass alle in den Ferien auf ihre Kosten kommen. Also: dass nicht nur die Kinder oder die Eltern happy sind – sondern alle am Abend glücklich und zufrieden in die Betten sinken. Wenn Sie mit kleineren Knirpsen unterwegs sind, dann bieten sich Kinderhotels hat. Sie sind besonders auf die jungen Gäste eingestellt und bieten alles, um ihnen rundum unbeschwerte Tage zu bieten. Die Angebote sind vielfältig, wie der Blick auf darauf spezialisierte Internetseiten eindrucksvoll beweist. Wenn Sie nicht speziell ausgewiesene Kinderhotels mögen, auch kein Problem. Ein kurzer Blick auf die Hotel-Homepage, ein kurzer Anruf, und Sie wissen, ob man auf kleine Gäste eingestellt ist. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass selbst Designhäuser und Grand Hotels ein perfektes Equipment anbieten und teilweise richtige Konzepte für Kinder entwickelt haben. Literaturwerkstatt, Fußballturniere, Fotokurse … Bei den Ferienprogrammen so mancher Hotels werden die Erwachsenen richtig neidisch.

Endlich Tapetenwechsel

Urlaub in einem Hotel – es muss ja nicht gleich der Jahresurlaub sein. Eine kleine Auszeit von ein paar Tagen, ein verlängertes Wochenende, das tut jetzt allen unheimlich gut. Zum einen kommen alle endlich mal wieder raus, Tapetenwechsel ist jetzt besonders auch für Kinder wichtig. Aber nicht nur für die: Wer vor einem Jahr noch erzählt hat, mal wieder mehr Zeit zu Hause verbringen zu wollen, ist jetzt froh, die eigenen vier Wände endlich verlassen zu dürfen. Gerade für Mütter mal weniger Routinearbeit wie Essen zubereiten oder Wäsche waschen. Stattdessen setzt sich die Mannschaft an den gedeckten Tisch – morgens, mittags und abends. Viele Hotels bieten einen Kidsclub, der längst nicht mehr nur die Kleinen „verwahrt“, sondern richtig Action bietet. Oft erzählen Eltern auch erstaunt, dass sie ihre Kinder im Hotel ganz anders erleben als zu
Hause – kein Geschrei, kein Gezeter … Der Nachwuchs merkt eben sehr genau, wenn seine Eltern entspannt und ohne Zeitdruck sind und reagiert entsprechend darauf.

Ich kann das jetzt

Kinder sind neugierig und lernbegierig. Der Junge am Nachbartisch isst schon mit Messer und Gabel, da wird das auch gleich ausprobiert. Die Kleine im Kidsclub kann ihre Schuhe schon selbst anziehen? Und siehe da, am nächsten Morgen steht der Spross freudestrahlend mit seinen Schuhen vor den Eltern. Zu Hause gab es bei diesem Thema immer Tränen. Und auch in Sachen Sport starten die Kleinen oft im Urlaub ganz groß durch: Der erste Golfkurs, das erste Schwimmtraining … Im Urlaub klappt einfach alles besser und schneller. Gründe gibt es also wirklich genug, die Koffer zu packen – bleibt schließlich nur noch die Frage, wohin. Klappen Sie Ihr Laptop auf, holen Sie die Reisebücher aus dem Regal – und schon kann die Planung für den nächsten Familienurlaub beginnen.