Die vom VKE-Kosmetikverband repräsentierten rund 60 führenden Unternehmen des mittleren- und gehobenen Kosmetikvertriebs in Deutschland blicken auf ein akzeptables Geschäftsjahr 2019 zurück. Die Umsätze stiegen stärker als erwartet um 2,1 Prozent. Der Gesamtumsatz der Branche im Berichtszeitraum lag bei 2.133 Mrd. Euro (Einverkaufsumsätze in den Handel). Das teilten VKE-Präsident Markus Grefer und Verbandsgeschäftsführer Martin Ruppmann bei der Jahrespressekonferenz des VKE-Kosmetikverbands mit, die am 18. Juni erstmals online stattfand.
Die Corona-Krise hat durch die Schließung des stationären Handels auch bei der Selektivkosmetik zu massiven Umsatzeinbrüchen geführt. Rund 2000 geschlossene Parfümerien haben Ihren Umsatztribut gefordert. Zwar war ein deutlicher Anstieg des Onlinegeschäftes zu verzeichnen. Dies hat jedoch bei weitem nicht ausgereicht, um die Verluste zu kompensieren. Aktuell halten 40 Prozent der VKE-Mitglieder die wirtschaftliche Situation der Selektivkosmetik für mangelhaft. 47 Prozent verzeichnen aber wenigstens wieder befriedigende, 10 Prozent sogar gute bzw. sehr gute Umsätze.
„Der überwiegende Teil unserer Mitglieder wird die Marketingausgaben für dieses Jahr beibehalten, 10 Prozent sogar erhöhen. Das ist ein positives Signal. Wir wollen im zweiten Halbjahr verlorenes Terrain wieder aufholen“, erläutert Markus Grefer, VKE-Präsident und Geschäftsführer PUIG Deutschland.
Die Branche hatte nach dem Re-opening ein erhebliches Frequenzproblem in den stationären Geschäften. Kurzarbeit und drohende Insolvenzen führten zu einer massiven Verunsicherung der Konsumenten. Doch die Talsohle erscheint durchschritten. Aktuell sieht die Branche eine sich allmählich verbessernde Kundenfrequenz in den Innenstädten und damit im stationären Handel, der sich auch im Abverkauf niederschlägt. Darauf basierend blicken die VKE-Mitglieder zumindest verhalten optimistisch auf die nächsten Monate und hoffen auf eine sich weiter erholende Konsumstimmung mit entsprechenden Nachholeffekten.
„Natürlich bleibt die Geschäftsentwicklung nicht ohne Risiken. Die Graumarktaktivitäten, haben in der Krise zugenommen und wichtige Marktpartner befinden sich in grundlegenden Umstrukturierungsphasen oder aber kämpfen um ihr Überleben“, so Markus Grefer weiter.
Dennoch sehen die VKE-Mitglieder einen Silberstreif am Horizont. Das Back-to-normal in kontrollierten Schritten wird den Verbrauchern*innen wieder mehr Sicherheit geben und Beautyprodukte – als kleinen, persönlichen Alltagsluxus – wieder in den Vordergrund rücken.
„Aktuell können wir die Einflussfaktoren nur vage einschätzen“, so Markus Grefer. „Vor dem Hintergrund einer aktuell noch schwierigen wirtschaftlichen Situation und einer daraus resultierenden verhaltenen Konsumstimmung, aber verbunden mit einem durchaus positiven Blick auf das zweite Halbjahr, prognostiziere ich für 2020 für unsere Branche unter dem Strich ein Umsatzminus von 20 Prozent.“