Da sind wir schon! Gerade noch fuhr der schicke Mercedes die breite Avinguda de Gabriel Roca entlang und ich konnte einen ersten Blick auf die Bucht von Palma und die mächtige Kathedrale erhaschen. Wenige Meter hinter der beschaulichen Plaça de la Drassana, da wo das Gewirr der schmalen Gassen der Altstadt beginnt, ist das Auto dann stehen geblieben. Der unscheinbare Eingang in den kleinen Innenhof soll vielleicht auf den ersten Blick hinwegtäuschen, was den Gast erwartet. Die Überraschung ist dann umso größer, wenn sich die Glastür geräuschlos zur Seite schiebt und sich dem Besucher die zauberhafte Welt des Can Bordoy Grand House & Garden öffnet.
Ein magischer Platz mit Garten
Da gibt es elegante dunkle Samtvorhänge als Raumteiler, in der Lobby ranken sich Pflanzen bis zur Decke, im Esszimmer des Palais tummeln sich in den Regalen exotische Mitbringsel aus fernen Ländern. Von dort gelangt der Urlauber durch eine schmale Tür in den Garten. Sagenhafte 750 Quadratmeter sind das – in Palma ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Mehr als 70 verschiedene Pflanzen wachsen hier, wilde Oliven- und Palisanderholzbäume und natürlich auch Orangen. Seit vielen Jahren gedeiht alles hinter den verborgenen Mauern. Plätschert da Wasser? Tatsächlich, etwas versteckt im hinteren Teil des Gartens ist ein Pool, wohltemperiert fürs Schwimmvergnügen an 365 Tagen. Drumherum gemütliche Liegen im schattigen Grün. Wo war ich doch gleich? Die quirlige Altstadt ist gefühlt kilometerweit weg. Can Bordoy Grand House & Garden trägt seinen Namen tatsächlich zurecht. Das gediegene Altstadtpalais aus dem 16. Jahrhundert hat den größten Privatgarten der Stadt. Im Haus selbst sind 24 Suiten untergebracht, ein Restaurant, eine Bar, im Unterschoss ein Spa und auf der Dachterrasse ein Sonnendeck mit Pool.
Unikate, wohin der Gast schaut
Haben Lobby, Restaurant und Garten begeistert, überraschen die Suiten noch viel mehr. Jede einzelne ist ein Unikat. Die Größen variieren von 30 bis 80 Quadratmeter. Zuletzt beherbergte das Herrenhaus eine christliche Schule, „Das Heilige Herz Jesu“ genannt. In den einstigen Klassenzimmern sind jetzt freistehende Badewannen, mondäne Sessel und schwere türkische Teppiche zu finden. Manche Räume sind schmal geschnitten, und eine filigrane schmiedeeiserne Wendeltreppe führt nach oben in die Galerie. Andere wirken wie das üppige Séparée eines Filmstars aus den Zwanzigern mit seinen edlen Accessoires aus Gold und Messing und dem übergroßen Bett, das eigens für das Can Bordoy gefertigt wurde. Fast ein wenig schade, dass es einen dann doch rasch wieder nach draußen zieht, in die hübsche Altstadt zum Bummeln und Shoppen oder zum Flanieren entlang der Hafenpromenade. Wenn die Füße müde geworden sind, dann wäre vor dem Dinner ein Abstecher in das kleine, aber feine Spa zu empfehlen. Vergessen Sie nicht vorab zu reservieren. Denn bevor es zur Massage oder Gesichtsbehandlung geht, entspannen Sie in einem speziellen Thermal-Areal ganz für sich allein. Ein Dampfbad, verschiedene Duschen und Tauchbecken, die Kombination aus warmem und kaltem Wasser erfrischen von Kopf bis Fuß und bereiten die Haut auf das nachfolgende Treatment vor. Im Spa wurde sich exklusiv für die Marke Swiss Perfection entschieden. Die revolutionäre Pflegeserie für Regeneration und Hautverjüngung aus der Schweiz verwöhnt bei den Facials mit hochwirksamen Inhaltstoffen. Die Body-Behandlungen wirken gezielt bestimmten Problembereichen entgegen.
Voller neuer Energie kann es nun in den Abend gehen. Doch zuvor geht es zumindest auf einige Augenblicke noch auf die Dachterrasse des Can Bordoy. Die blaue Stunde hat hier oben etwas ganz Besonderes. Während auf der einen Seite über die Dächer hinweg das Meer wie ein blaues Band am Horizont schimmert, zeichnet sich auf der anderen Seite die Silhouette der Kathedrale im dunklen Nachthimmel ab – magisch.
CAN BORDOY GRAND HOUSE & GARDEN
Das Hotel liegt in der Altstadt, unweit der Plaça De La Drassana. Vom Flughafen dauert die Fahrt etwa 20 Minuten mit dem Taxi.