Karibik oder Kreta – das ist an manchen Flecken der griechischen Insel kaum zu unterscheiden. Wenn man weiß, wo man suchen muss. So machen wir uns direkt auf nach Chrissi Island, einer Insel, die nur zweimal pro Tag mit einem Ausflugsboot erreichbar ist und Strände mit Tropencharakter verspricht. In der Tat tauchen wir unsere Füße direkt beim Verlassen des Steges in puderzuckerfeinen Sand, der gespickt ist mit kleinen, weißen Ringelmuscheln. Das türkisblaue Meer im Blick und ein Buch in der Hand, verbringen wir den Tag in fauler Trägheit – und fahren abends nur ungern wieder ab in Richtung Hafen und Hauptinsel. Die
Wiege von Göttervater Zeus
Am nächsten Tag ist etwas mehr Action angesagt, denn es geht nach Matala. Hier haben sich einst Freigeister aus aller Welt in Höhlen einquartiert, um ein Leben abseits des Konsums zu führen. Bis heute ist der Ort durch bunte Malereien, Hippie-Schmuck und Laisser-faire geprägt. Ebenfalls eine Höhle, aber der anderen Art, finden wir auf der Lasithi-Hochebene, auf der Ritter Don Quijote seine wahre Freude gehabt hätte. Die riesige Grünfläche ist durchzogen von Windmühlen, die zu allerlei fantastischen Gedanken anregen. Der Weg in die Unterwelt ist feucht: Unter dicken herabfallenden Tropfen wagen wir uns hinab ins Dunkel, wo der Legende nach der Göttervater Zeus geboren worden sein soll.
Auch weitere geschichtsträchtige Orte lohnen einen Besuch. So gibt es im antiken Knossos Ruinen eines aus dem 7. Jahrhundert vor Christus stammenden Palastes zu bestaunen. Ein neuerer geschichtlicher Zeitzeuge ist Spinalonga. So schön die 160 Meter vom Festland liegende Insel heute aussieht, so bewegt ist ihr Schicksal. Sie wird wohl immer als Lepra-Insel gelten – denn hierher wurden die Kranken im 19. Jahrhundert verbannt.
Von Salzigem und Süßen
Ein Abstecher nach Rethymno zum Shoppen ist vielleicht empfehlenswerter als die Haupstadt Chania. In dem hübschen kleinen Örtchen gibt es keine Menschenmassen und trotzdem finden wir alles, was unser Urlauber-Herz begehrt: von lässigen Kleidern und Ketten bis hin zu griechischen Leckereien. Von Rethymno gelangen wir dann zu einem ganz besonderen Strand: In Preveli bei Plakias führt eine kleine Kiesstraße hinab zu einem Naturschauspiel. Hier trifft Süßwasser aus einem Fluss direkt auf das salzige Meer und wir können wählen, in welchem wir uns abkühlen wollen. Tipp: das abgeschiedene Triopetra, zu Deutsch so viel wie „Drei Felsen“. Unbedingt kurz vor Sonnenuntergang hinfahren! Laue Abendluft und Meeresbrise ergeben einen magischen Mix. Am besten gleich ein Abendessen in der einzigen Herberge „Pavlos Place“ planen. Mit etwas Glück können Sie sich vor Ort direkt einen Platz im Yoga-Retreat fürs kommende Jahr sichern – an einem der einsamsten Orte Griechenlands.
Anna Bader
UNSERE LIEBLINGS-HERBERGEN
Elounda Beach Hotel & Villas, www.eloundabeach.gr
Daios Cove Luxury Resort & Villas, www.daioscovecrete.com
Abaton Island Resort & Spa, www.abaton.gr
Das komplette Special über Griechenland inklusive Vorstellung der Hotels und Reisetipps wurde in SPA inside 5/2020 veröffentlicht – die auch als E-Paper erhältlich ist!