Seifen und Reiniger: Gefragt im Corona‐Jahr


Die situationsbedingt neue Häuslichkeit im Jahr der Corona‐Einschränkungen hat zu einem deutlichen Umsatzwachstum bei Wasch‐, Spül‐ und Reinigungsmitteln geführt. Auch die persönliche Körperpflege und ‐hygiene ist Verbraucherinnen und Verbrauchern derzeit besonders wichtig. Entsprechend häufiger haben sie bei ihren Einkäufen nach Seife, Haarpflege sowie Dusch‐ und Badeprodukten gegriffen. Die positive Entwicklung ist getrübt durch einen schwachen Außenhandel.

Nach Hochrechnungen des Industrieverbands Körperpflege‐ und Waschmittel (IKW), gingen in diesem Jahr Schönheits‐ und Haushaltspflegeprodukte im Wert von 19,3 Milliarden Euro über die Ladenkassen oder wurden online gekauft. Das ist ein Plus von 2,3 Prozent gegenüber 2019. Ganz oben auf den Einkaufszetteln standen Seifen und Syndets (plus 77 Prozent). Ebenfalls etwas stärker nachgefragt als im Jahr zuvor sind Haarpflege (plus 2,5 Prozent), Mund‐ und Zahnpflegemittel (plus 2,2 Prozent) sowie Produkte zum Baden und Duschen (plus 1,4 Prozent). Weniger Wert legten die Verbraucher in der veränderten Situation auf Make‐up (minus 12,7 Prozent). Dass derzeit kaum Kontakte zu anderen Menschen möglich sind, dämpft auch das Interesse an Damen‐und Herrendüften. Sie verloren rund 7,3 Prozent.

Kräftig zugelegt hat alles, was zu einem sauberen und behaglichen Zuhause beiträgt wie Reinigungsmittel (plus 18,2 Prozent), Raumdüfte (plus 12,9 Prozent) und Vollwaschmittel (plus 4,8 Prozent). Wenn die eigene Wohnung zum Arbeits‐ oder Studienplatz wird und der Restaurantbesuch keine Option ist, wird mehr zuhause gekocht und abgewaschen. Das macht sich am Umsatz mit Geschirrspülmitteln bemerkbar, der um 15,1 Prozent gestiegen ist.

Unverändert geben Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland pro Jahr im Durchschnitt 169 Euro für gutes Aussehen, Körperpflege und persönliche Hygiene aus. Um 10 Prozent auf nunmehr 98 Euro gestiegen ist hingegen das individuelle Budget der Käufer für Wasch‐, Putz und Reinigungsmittel.

Der Außenhandel mit Schönheits‐ und Haushaltspflegeprodukten meldet Umsatzeinbußen von minus 15,8 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro. Hintergrund der Entwicklung sind die durch die Corona‐Krise verstärkten Hindernisse im internationalen Handelsverkehr. Der addierte Inlands‐ und Exportumsatz beläuft sich auf 27,8 Milliarden Euro, ein Rückgang um 4,1 Prozent.