Schokoholics wissen es längst: Schokolade ist gesund! Sie macht glücklich! Und beruhigt die Nerven. Schokolade zaubert uns bereits beim Öffnen der Packung ein seliges Lächeln aufs Gesicht. Das Rascheln des Silberpapiers, der sich sanft hebende Deckel der Pralinenschachtel … Dann, endlich, der Geschmack, das Gefühl von zartschmelzender Schokolade im Mund, egal, ob weiß, edelbitter, Vollmilch oder jede erdenklich andere Sorte, es ist einfach – purer Genuss.
Ein kleines Stückchen Glück
Kakao wird inzwischen nicht mehr nur in seiner ursprünglichen südamerikanischen Heimat, sondern rund um den Äquator angebaut. Auf 20 Grad nördlicher und südlicher Breite herrschen die besten klimatischen Bedingungen für den empfindlichen Kakaobaum. Ähnlich wie beim Wein beeinflussen das Klima und der Boden den Geschmack des Kakaos so sehr, dass bei gleicher Bohnensorte in einem anderen Land ganz andere Aromen (es gibt 400 verschiedene) entstehen. Die wichtigsten Bohnensorten sind der fruchtige Criollo, der vollmundige Forastero und Trinitario, eine Mischung aus beiden. Wussten Sie, dass es etwa drei bis fünf Jahre dauert bis die ersten Kakaobohnen geerntet werden? Im Schnitt trägt ein Baum etwa 1000 Bohnen und die reichen gerade einmal für vier Schokoladentafeln. Das reicht einem Bundesbürger auf keinen Fall, er vernascht nämlich durchschnittlich etwa 11,1 Kilogramm Schokolade im Jahr. Damit liegt er vor der Schokoladennation Schweiz, gefolgt von Estland und Großbritannien.
Beim Kauf wird zunehmend auf Fairtrade und Bio geachtet, und auch die Inhaltsstoffe werden genauer unter die Lupe genommen.
Woran erkenne ich nun eine gute Schokolade? Wichtig ist, dass Kakaobutter drin ist, dann knackt sie nämlich schön. Fette, wie zum Beispiel Palmfett oder Butterreinfett, haben darin nichts zu suchen. Die Stücke müssen einen schönen Glanz haben und intensiv riechen. Und vor allen Dingen sehr, sehr gut schmecken.
Eine Bohne, die es in sich hat
Schon lange beschäftigen sich Wissenschaftler mit der Frage, was für die positiven Effekte von Schokolade auf unsere Gesundheit verantwortlich ist. Die Experten nehmen an, dass Schokolade aufgrund der darin enthaltenen Catechine den Körper etwa vor Stresshormonen schützt. Catechine gehören zu den Flavonoiden. Diese sind beispielsweise als gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe in Grün- und Schwarztee bekannt. Außerdem fanden Wissenschaftler heraus, dass diese Flavonoide den Blutzuckerspiegel, die Gefäße und das Herz-Kreislauf-System stärken und den Blutdruck senken können.
Diese Erkenntnisse sind selbstverständlich kein Freibrief für hemmungslosen Schokokonsum! Fett und Kohlenhydrate sind ja trotzdem reichlich vorhanden. Dennoch, wenn Sie der Heißhunger auf ein Stück überfällt, müssen Sie kein schlechtes Gewissen haben. Für alle Schreibtischarbeiter etwa, die wie ich, den Riegel zwischendurch brauchen: Ja, gönnen Sie sich den. Auch wenn Sie und ich wissen, dass Schokolade zwar ein schneller, aber kein dauerhafter Energielieferant ist. Und noch eine gute Nachricht für alle, die am Morgen schwer in die Gänge kommen: Schokolade oder auch Kakao enthalten Theobromin, das mit Koffein verwandt ist und daher eine ähnlich anregende Wirkung hat. Na bitte!
Das komplette Special über Schokolade inklusive Rezepte, nützlicher Tipps und Produktvorstellungen wurde in SPA inside 6/2020 veröffentlicht – die auch als E-Paper erhältlich ist!