Wie groß ist mein Zimmer im Hotel? Gibt es ein Spa? Was kann ich Leckeres essen – und welche Aktivitäten werden mir geboten? Wer Urlaub bucht und auf der Suche nach einem passenden Hotel oder Resort ist, der kennt genau diese Fragen. Denn lange vor der Reise machen wir uns Gedanken darüber, was uns am Ziel erwarten soll. Ist ja auch absolut in Ordnung. Doch längst soll es für viele nicht mehr einfach nur schön und entspannend auf Reisen zugehen. Sondern auch nachhaltig. Urlaub, ohne die Umwelt zu belasten – geht das überhaupt? Ist nicht schon ein langer Flug absoluter Frevel? Und kann ein Resort zum Beispiel auf einer kleinen, fernen Insel denn überhaupt „grün“ arbeiten? Tatsächlich, das geht. Es ist nur mit oft deutlich mehr Aufwand verbunden. Doch immer mehr Hotels und Urlaubsregionen erkennen die Zeichen der Zeit und setzen alles daran, sich für die Umwelt stark zu machen. Wie wird das Wasser aufbereitet? Wo kommt der Strom her? Wird Müll recycelt oder die Wäsche so gereinigt, dass die Natur nicht drunter leidet? Die Liste der Aspekte, die beachtet werden, ist lang.
Alles bio im Salzburger Land
Wie das duftet im ganzen Haus! Nach Zirbenholz zum Beispiel – und wer mag, der wählt im Biohotel Rupertus (www.rupertus.at) eine Suite nahezu komplett aus diesem natürlichen Material. Betten, Tisch, Stühle, Regale – als wäre man mitten im Wald. Das Rupertus in Leogang im Salzburger Land zählt zu den Pionieren in Sachen Umwelt. Das Haus ist biozertifiziert, ein Naturhotel durch und durch. Das spiegelt sich in allen Zimmern und Suiten wider, im Restaurant, dem Garten oder im Wellness-Areal. Klimaneutral ging es schon beim Bau zu: in nachhaltiger Holzbauweise mit zertifiziertem Tonputz. Die meisten Stoffe sind aus Baumwolle, Loden oder Leinen. Es gibt kuschelige Schaffelle aus dem Villgrater Tal in Osttirol. Kosmetikartikel in den Bädern stammen vom Label Marias aus Salzburg und sind selbstverständlich ebenso bio wie die verwendeten Reinigungsmittel. Abfall im Haus wird getrennt und der Strom ist 100 Prozent öko: aus Wasserkraft und einer hoteleigenen Photovoltaikanlage. Es gibt eine Fernwärmeheizung und für Gäste und Mitarbeiter stehen E-Bikes bereit. Vor allem im Frühling und Sommer duftet der zertifizierte Bio-Garten himmlich. Die Ruheoase liegt zwischen Bergen, Wiesen und Wäldern und verzaubert mit Sommerblumen, Obstbäumen, Beeren und würzigen Kräutern. Ein Traum für alle, die Körper, Geist und Seele inspirieren wollen – und gleichzeitig an die Umwelt denken.
Von Bergbauern auf den Tisch
Wer ins Örtchen Kals am Großglockner ins Gradonna Mountain Resort (www.gradonna.at) kommt, lernt schon auf der Anreise die Natur von ihrer schönsten Seite kennen. Und kann sich gewiss sein: Hier geht es ganz bewusst grün zu. Die Hoteliers setzen seit Anbeginn auf Nachhaltigkeit, auf Produkte aus der Region – und das alles mit einer ganz naturverbundenen Architektur. Fichte, Zirbe, Leinen, Loden und Kalser Marmor bringen die Landschaft ins Haus. Vom Bahnhof geht es im Hybrid-Fahrzeug ins autofreie Bergdorf. Die Chalets sind aus Holz gebaut, das Essen und die Naturkosmetikprodukte stammen von hiesigen Bergbauern. CO2-neutral entsteht Biowärme im eigenen Hackschnitzelwerk. Und es gibt Stromladestationen für E-Autos oder Bikes sowie eine eigene Wasserquelle.
Mitten im Bregenzerwald im österreichischen Vorarlberg finden Gäste ein neues Naturidyll: Die Fuchsegg Eco Lodge (www.fuchsegg.at) hat erst im Vorjahr ihre Pforten geöffnet. Komfort eines Hotels gepaart mit Naturnähe einer Lodge. Die fünf Gebäude liegen zwischen Wiesen, Wäldern und Bergen. Nachhaltig gebaut (mit Holz, Stein oder Wollfilz) im funktionellen Design, angelehnt an die für die Region typischen Vorsäß-Hütten – einst Quartier der Hirten beim Almauftrieb. Dennoch gibt es sämtlichen Komfort von der Sauna bis zur Massage. Ein AlpenSpa samt Heubetten, ein großer Naturbadeteich, Brot aus der Demeter-Bäckerei – und viel Platz zum Träumen: Im Rupertiwinkel nahe Salzburg auf bayerischer Flur setzt Gut Edermann (www.gut-edermann.de) auf grüne Erholung. Inmitten von Wiesen und Bergpanorama verwöhnt das WellnessNaturResort seine Gäste ganz bewusst nachhaltig. Das tut auch das Bio- und Wellnessresort Stanglwirt (www.stanglwirt.com) am Wilden Kaiser bei Kitzbühel. Das 5-Sterne-Haus gilt als Vorreiter des umweltbewussten Tourismus – und baut sein Angebot stetig weiter aus. Dank hauseigener Kaiserquelle, die den Stanglwirt seit 400 Jahren versorgt, trinken Gäste reines Quellwasser ohne Lagerung und Transporte. Die Bio-Landwirtschaft versorgt die Küche mit Rohmilch.
Geschützt vor Elektrosmog
Ein Bad im Zirbendampf und schwereloses Treiben im unterirdischen Solebecken: Nahe Passau liegt ein Paradies für Architektur- und Naturliebhaber. Das Hofgut Hafnerleiten (www.hofgut.info) in Bad Birnbach wurde für seine Gäste strahlenreduziert eingerichtet – ohne Wlan, ohne Elektrosmog. Abschalten mit dem Duft von Bergsole und Fichte: Das geht im Badehaus im Wellnessgarten des Naturhotels Lüsnerhof (www.luesnerhof.it) bei Brixen in Südtirol. Ein naturverbundenes Spa-Erlebnis für alle, die auf der Suche nach Ruhe und Entspannung sind. Das Badehaus ist Höhepunkt auf der mystischen Waldbad-Promenade im Naturellness-Spa des Vier-Sterne-Superior Hotels in bester idyllischer Lage.
Auf gesunde Produkte von regionalen Lieferanten hat sich das Biohotel Der Daberer (www.biohotel-daberer.at) spezialisiert. Es befindet sich in Kärnten, was als Slow-Food-Region auf sich aufmerksam macht – und das zieht sich wie ein roter Faden als Maxime durch das Hotel. Ob Kaffeeröster, Bierbrauer, Käser oder die Hühnerbäuerin: Auf den Tisch kommt, was die Natur der Umgebung geschaffen hat.
Alles sauber mit Zertifikat
Auch sonst geht es im Haus absolut grün zu – und das seit 40 Jahren. Denn solange ist Der Daberer schon ein Biohotel. Errichtet in bioklimatischer Bauweise, wird etwa das Wasser über Solaranlage und Pelletsheizung erwärmt. Gereinigt wird mit Umweltzertifikat. Gäste finden mitten in der Natur ihre ganz persönlichen grünen Ruheplätze – im Spa oder am Teich.
Titelbild: (c) One & Only Gorillas Nest Rwanda/Philip Lee Harvey
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