So also muss sich ein Rockstar fühlen. Die Nacht durchzecht an der Bar. Die Stimme noch etwas knarrig nach dem Auftritt am Abend zuvor. Und dann im Bademantel vom Hotelzimmer mit dem Fahrstuhl nach unten ins Wellness-Paradies – zum Auftanken und Relaxen. Wie weit weg die Welt da draußen doch sein kann. Wie heißt gleich der Ort? Ach ja, Davos. Mitten in den Schweizer Bergen, die Gipfel schneebedeckt – doch ob das ein Rockstar auf Konzerttour überhaupt mitbekommt? Ich jedenfalls weiß es, denn ich bin ja extra hierher in den legendären feinen Alpen-Kurort gekommen. Um ein wenig a.) Bergluft und b.) vom Alltag eines Künstlers zu schnuppern. Beides geht ganz wunderbar im Hard Rock Hotel. Wer die Cafés der Kette kennt, meist in besten Lagen in touristischen Zentren, der weiß: Hier dreht sich alles um das lockere Leben – um Musik und um Promis aus der Showwelt. Die Hotels (in Europa neben London, Dublin oder Amsterdam bald auch in Berlin und Barcelona) verlängern diese Idee hin zur coolen Herberge. Und so viel vorweg, ganz anerkennend: Das Konzept ist tatsächlich bis ins allerkleinste Detail ausgefeilt – und dabei absolut rund und originell. Willkommen also in der Welt der Musik und der Stars und Sternchen.

Zwischen Himmel und Erde

Am Tresen im Foyer, drei Meter neben einer Harley, wartet Sängerin Björk – zumindest ihr originales Engelkostüm, sicher verwahrt hinter Glas. „Mehr als 80 000 solcher Unikate hat Hard Rock“, sagt Michael Dreier, der mich in der Lobby empfängt. Mehrere Dutzend davon hängen hier in Davos: ein Spitzenkleid von Taylor Swift, der enge Anzug von Nicki Minaj, Madonnas Pailletten-Rock oder von Michael Jackson ein glitzerndes Oberteil. Wie im Museum! Michael Dreier schmunzelt – und ist sichtlich stolz. Er ist verantwortlich für die gute Laune und die positive Stimmung im Hotel. Vibe Manager, so lautet sein offizieller Titel – zugleich organisiert er Konzerte, hält Kontakt zu Künstlern, mixt die Playlists für Bar und Restaurant. Und ist dabei selbst: ein Rocker. Mit seiner Band Sümetrix tritt der Schweizer als Leadsänger auf. Wenn Gäste ihn freundlich fragen, geht er mit ihnen in die Kirche im Hotel und setzt sich an die Orgel. Kein Witz: Tatsächlich gehört zum Hard Rock eine kleine Kapelle – sie wird für Veranstaltungen genutzt. Apropos: Der Besuch im Rock Spa ist ein Event für sich. Zur Body Soul & Rock-Massage liegt eine E-Gitarre auf der Liege. Ein Lautsprecher hängt wie eine Glocke über dem Kopf, spielt „Here comes the sun“ von den Beatles oder „Je t‘aime“ (im Ernst). Dazu brummt die Liege mit Basstönen, während duftendes Öl von RawCeuticals im selben Rhythmus einmassiert wird … Absolut entspannend. Berufswunsch im nächsten Leben: Rockstar!

Hard Rock Hotel Davos
Rund 300 Kilometer und drei bis vier Stunden Autofahrt sind es von München oder Stuttgart bis nach Davos (Kanton Graubünden) auf 1500 Metern Höhe.
www.hardrockhotels.com/davos