Inmitten der Altstadt der kanadischen Metropole ist das majestätische Hotel Château Frontenac nicht zu übersehen. Es gilt als eines der wichtigsten Sehenswürdigkeiten. SPA inside hat das und noch einiges mehr besichtigt.

Nicht umsonst wählte Québec das Motto „Je me souviens“ („Ich erinnere mich“) für die Nummernschilder der Provinz. Diese „Wiege der Frankophonie“ scheint ganz dem Gedenken an das vergangene „Neufrankreich“ gewidmet, an die Blütezeit der Stadt Québec, im 17. und 18. Jahrhundert aufstrebende und bedeutende Hauptstadt der nordamerikanischen Kolonie des Mutterlandes Frankreich. 1608 gründet der Abenteurer und Forschungsreisende Samuel de Champlain die Stadt am Sankt-Lorenz-Strom. Und zwar genau dort, wo der Fluss sich verengt und ein Hafen angelegt werden kann, wo das 80 Meter hohe „Cap Diamant“ eine gute Verteidigungsposition darstellt und die darunter liegende flache Ebene beste Bedingungen für die Bewirtschaftung verspricht.

Zwischen zwei europäischen Mächten

An der heutigen „Place Royale“ ließ Samuel de Champlain seine „Abitation“ bauen, gleichzeitig Wohnung, Festung, Waffenlager, Militär- und Handelsstützpunkt. Lukrativstes Produkt damals waren Pelze, die man vom einheimischen Volk der Huronen kaufte. Wirtschaft, Handel und Kultur in Québec Ville entwickelten sich rasant. Allerdings fand diese blühende Epoche ein blutiges Ende, als sich 1759 und 1760 Frankreich und Großbritannien im Kampf um Kanada grausame Schlachten lieferten – woran der heute so friedlich wirkende historische „Parc des Champs-de-Bataille“ erinnert. Der „Frieden von Paris“ besiegelte schließlich 1763 die Niederlage Frankreichs, das damit seine kanadischen Gebiete an England verlor. Dennoch blieben die Provinz und die Stadt Québec bis heute französisch geprägt, auch als Kanada endlich im Jahr 1982 mit einer neuen Verfassung die komplette Unabhängigkeit von Großbritannien erlangte – allerdings noch immer mit der englischen Queen als Staatsoberhaupt. Natürlich zeigt sich Québec heute mit seinen rund 500 000 Einwohnern als moderne Metropole mit Wolkenkratzern, schicken Bürotürmen und einem noch immer wichtigen Hafen. Doch in der Altstadt „Vieux Québec“ pflegt die Stadt traditionsbewusst zahlreiche historische Monumente und Gebäude, hübsche alte Gassen in der Ober- und Unterstadt … und die Liebe zu Frankreich, welcher der französische Staatspräsident De Gaulle 1967 bei seinem Staatsbesuch so mitreißend mit dem Slogan „Vive le Québec libre“ („Es lebe das freie Québec“) eine politische Dimension gab. Anders als in Montréal, der heutigen Hauptstadt der Provinz Québec und wichtigen Metropole für ganz Kanada, hat die englische Sprache in Québec Ville kaum eine Chance. Hier gilt: Französisch total. Oder eigentlich Québecois, ein langsamerer, mit Anglizismen und altfranzösischen Ausdrücken gespickter, singender Dialekt, der Franzosen vom Mutterland oft Anlass zum Lächeln gibt, aber rundum sympathisch wirkt– und das gilt insgesamt für die Menschen aus Québec.
Beate Kuhn-Delestre

Tipps und viele Infos zu der spannenden Metropole gibt es in der aktuellen SPA inside.