Moosbedeckte Steinfelder, feuerspeiende Vulkane, brodelnde Geysiere, lavaschwarze Strände, tosende Wasserfälle – das alles vereint auf einer Insel mitten im rauen Atlantik. Island zeigt par excellence, welche grandiosen Landschaften unsere Erde zu bieten hat.
Die Isländer haben schon immer verrückte Ideen, die man nicht so schnell vergisst. Ich erinnere mich noch heute an den isländischen Pavillon während der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover. Nicht nur, dass an den Außenwänden des großen blauen Würfels ständig Wasser lief und er dadurch für Abkühlung der Besucher sorgte. Innen stand die Landschaft der Vulkaninsel im Mittelpunkt, inklusive der Eruption eines künstlichen Geysirs. Doch das Beeindruckendste war für mich ein Laufband, auf dem die Namen aller Isländer angezeigt wurden, die leben bzw. je gelebt haben. Eine Handvoll also salopp gesagt. Die Bevölkerung Islands betrug am Tag der letzten Volkszählung, am 1. Januar 2021, genau 359 122 Einwohner. Die meisten Isländer wohnen im Übrigen in der sympathischen Hauptstadt Reykjavík. Und genau hier kommen auch die meisten Besucher von Island an, genau gesagt am internationalen Flughafen von Keflavík, eine Dreiviertelstunde vom Zentrum entfernt. Unser Flugzeug, was uns durch einen schier endlosen grauen Wolkenteppich nach Island fliegt, heißt Hvítserkur, denn natürlich haben die Flugzeuge der isländischen Fluggesellschaft Icelandair Namen. „Velkominn heim“, knarrt es munter durch den Lautsprecher: „Willkommen in Island!“
Neulinge, die noch nie auf der Insel waren und bei schlechtem Wetter erst einmal etwas frustriert auf die graue, platte Landschaft schauen, wird mit fröhlichen Gedichten an den Fensterscheiben im Flughafengebäude Mut gemacht. So meint die isländische Schriftstellerin Steinunn Sigurðardóttir etwa: „Ich glaube an das Leben der Gräser und den Frühling ohne Ende“. Und doch: Jeden, der einmal hier war, packt das Island-Fieber irgendwann während der Reise fast wie von Zauberhand, schlechtes Wetter hin oder her. Denn wo kann man aktive Vulkane, riesige Gletscher, tosende Wasserfälle, urige Hot Pots und aufschießende Geysire in nur einem Land erleben, von der eurasischen auf die nordamerikanische Kontinentalplatte springen und gleich wieder zurück? Und wo schillert der Himmel dank der Nordlichter nachts in den schönsten Blau- und Grüntönen? Damit man das Spektakel nicht verpasst, gibt es auf vielen Telefonen in den Hotelzimmern extra einen „Nordlight-Wake-up-Call“. Natürlich muss man schon die Natur lieben, wenn man in Island glücklich werden will. Städtetouren lohnen nur bedingt. Da wäre die Hauptstadt Reykjavík. Zwei Tage würde ich hier empfehlen, um alle Sehenswürdigkeiten in Ruhe zu entdecken. Hektik ist in Island eh fehl am Platz.
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