Sustainability Solution

Die Groupe GM ist mit ihrem Portfolio in über 7000 Hotels und Spas in 70 Ländern vertreten. Mit dem Programm „Care about Earth“ will das Unternehmen ein Zeichen setzen – von der Beschaffung der Rohstoffe bis hin zum Produkt, der Wahl des Produktionsstandorts, der Verpackung, dem Versand und dem Recycling.

Herr Marchand, über 50 Jahre Groupe GM, was waren die größten Erfolge und die größten Herausforderungen?

In den fünfzig Jahren unseres Bestehens, war es sowohl unsere größte Herausforderung aber auch unser größter Erfolg, unsere Kunden und ihre Gäste immer wieder zum Träumen zu bringen und dabei stets in der Lage zu bleiben, sich neuen Gegebenheiten anzupassen. Dies haben wir durch die Ausweitung unseres Netzwerks und die Zusammenarbeit mit neuen wunderbaren Marken erreicht, aber auch durch die Weiterentwicklung unserer Produkte.
Unser Abenteuer begann mit Seifen und kleinen Flaschen. Heute können wir viele verschiedene Produkte und selbst innovative Spender mit großem Fassungsvermögen anbieten.

Neben hauseigenen Produkten haben Sie auch andere Marken im Portfolio? Wie viele sind das inzwischen?

Seit der Gründung hat die Groupe GM durch exklusive Lizenzvereinbarungen enge Partnerschaften mit lokalen und internationalen Marken aus den Bereichen Kosmetik, Mode, Design und Spa aufgebaut. Unser Markenportfolio, kombiniert mit außergewöhnlicher individueller Kreation und Savoir-faire, bietet unseren Kunden eine sehr große Auswahl. Wir führen bis zu 50 Marken, darunter 14 Eigenmarken. Unsere neueste Partnerschaft ist mit der französischen Spa-Marke Phytomer.

Welche Voraussetzungen muss eine Marke haben, um bei Ihnen gelistet zu sein?

Das Wichtigste für die Groupe GM ist, dass wir die gleichen Werte teilen, die Liebe zum Empfang von Gästen, Respekt und Transparenz in all unseren Projekten.

Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle. Viele Hotels stellen zum Beispiel von kleinen auf große, nachfüllbare Gebinde um. Wie tragen Sie diesem Thema Rechnung?

In 2018 hat die Groupe GM das Programm ,,Care About Earth“ ins Leben gerufen: Es zielt auf die Beschaffung, die Formeln, das Design, die Verpackung und auch auf die Primärverpackung ab.
Ja, es stimmt, dass große Spender einen wachsenden Anteil an der Nachfrage ausmachen, die kleinen Formate bleiben dennoch weiterhin bestehen. Für diese haben wir umweltverträgliche Materialien wie recycelte Kunststoffe oder biobasierte Kunststoffe aus Zuckerrohr, der so genannten ,,Bagasse“, entwickelt. Die herkömmliche Nachfüllung mit großen Behältern scheint eine offensichtlich grüne Option zu sein, aber stimmt das auch und ist es hygienisch?
Laut einer von der Universität von Arizona für Clean the World durchgeführten Untersuchung (,,Bacterial Contamination Common in refillable Dispensers“) ist die Antwort: Nein. Es wurde festgestellt, dass 76 Prozent der bei der Nachfüllung von Großpackungen entnommenen Proben mit hochvirulenten mikrobiellen Krankheitserregern kontaminiert waren.

Was passiert da genau?

Beim Öffnen von Spendern und dem Einfüllen von Schüttgut gelangen Keime, Bakterien und sogar Viren hinein und setzen sich auf der Seife ab. Die Bakterien bilden außerdem einen bakteriellen Biofilm, der die Innenseite des Spenders bedeckt.
Das bedeutet, dass jede hinzugefügte Seife ebenfalls kontaminiert wird und der ungesunde Kreislauf fortgesetzt wird.
Im Sinne der guten Herstellungspraxis muss daher ein jeder Spender vor dem Nachfüllen ausgeräumt, gereinigt und sterilisiert werden, was in einer nicht-industriellen Umgebung nicht möglich ist. Die Gefahr, die von loser Seife für Gesundheit und Wohlbefinden ausgeht, ist sogar von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Center of Disease Control (CDC) erkannt worden und wird nachdrücklich abgelehnt. Verunreinigungen sind dabei nicht das einzige Problem bei der unkontrollierten Abfüllung von loser Seife.
Die europäische Kosmetikverordnung schreibt die Rückverfolgbarkeit der Produkte über die gesamte Lieferkette vor (Verordnung Nr. 1223/2009, Artikel 12 und 19). Nach jedem Nachfüllen müssen die Hotelangestellten eine Chargennummer anbringen und ein aktualisiertes Kosmetikregister führen. Wenn es keine Rückverfolgbarkeit gibt, liegt die rechtliche Verantwortung bei den Hotels.
Diese Nachverfolgung und das Nachfüllen selbst sowie die Reinigung sind zeitaufwändig und bedeuten zusätzliche Arbeit für das Personal. Darüber hinaus kann die ursprüngliche Herkunft des Produkts oder die Übereinstimmung des Inhalts mit der Bezeichnung nicht garantiert werden, was ein Risiko für Markenpartner und Kunden darstellt.

LAURENT MARCHAND ist Präsident der Groupe GM, die als Marktführer im Bereich Hotelbedarf gilt. Als internationaler Akteur im Hotelgewerbe
entwickelt, produziert und vertreibt Groupe GM seit 50 Jahren Kosmetikartikel und Accessoires für die Hotellerie in mehr als 80 Ländern auf allen Kontinenten.


Um hier eine Lösung zu bieten, hat die Groupe GM den innovativen Spender Ecofill entwickelt. Dieser in Frankreich patentierte und international zum Patent angemeldete Spender ist einfach, sicher, nachfüllbar und 100 Prozent rückverfolgbar, um die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten. Die versiegelten Nachfüllbeutel haben ein großes Fassungsvermögen von bis zu 400 Milliliter (400 ml/13.50 fl.oz) bei nur acht Gramm wiederverwertbarem Kunststoff.
Das bedeutet, dass der Kunststoffabfall im Vergleich zu einer 5-Liter-Großpackung um das Doppelte reduziert wird. Sein schlankes Design ist nicht nur attraktiv, sondern auch einfach zu benutzen.
Ecofill ist mit einem ,,Stay Clean“-System ausgestattet, das einen einfachen Wechsel des Nachfüllbeutels unter hygienisch einwandfreien Bedingungen ermöglicht, um eine Kontamination zu vermeiden. Es besteht kein Risiko einer bakteriellen Verunreinigung, da der Ecofill-Nachfüllbeutel versiegelt ist. Dieser Spender verfügt über ein Rückverfolgbarkeitssystem, das den europäischen Kosmetikvorschriften entspricht. Nach dem Versiegeln ist er fälschungssicher, und die Herkunft und die Qualität des Produkts sind garantiert.

Sie sind weltweit in über 80 Ländern vertreten. Welcher ist Ihr größter Markt?

Aus historischen Gründen ist unser größter Markt Europa. Aber wir haben ein sehr starkes Wachstum in China, wo wir eine Tochtergesellschaft haben.
Seit Juli 2021 hat die Groupe GM eine eigene Tochtergesellschaft in Miami, was unser Ziel unterstreicht, eine starke Position auch auf dem US-Markt einzunehmen.

Welche Ziele hat sich die Groupe GM für die nächsten Jahre gesteckt?

Wir werden unser Engagement für ökologische Verantwortung dank unseres Programms ,,Care About Earth“ fortsetzen. So haben wir beispielsweise beschlossen, unser Engagement für ökologische Verantwortung zu verstärken, indem unsere Verpackungen in naher Zukunft kein Plastik aus neuen fossilen Ressourcen enthalten werden.
Wir freuen uns bereits darauf, neue Markenpartner zu finden. Unsere jüngsten Partnerschaften bestehen mit der französischen Bio-zertifizierten Marke Huygens und dem italienischen Mode-Lifestyle-Label Trussardi.