Super Feuchtigkeitsspender und voller toller Nährstoffe – in Algen steckt der Wirkstoffreichtum unserer Meere und konzentrierte Beautypower für die Haut.
Sie sind wahre Kraftpakete. Seit einigen Jahren rücken sie in der Kosmetikindustrie verstärkt in den Fokus, denn Algen sind ein natürlich vorkommender und gut nachwachsender Rohstoff mit besten kosmetischen Qualitäten.
Algen sind Multitalente und einsetzbar als Nahrungsmittel, als Treibstoff und eben auch als Beauty-Spezialisten bei der Hautpflege. Sie enthalten eine Vielzahl von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, die für gesunde Haut und Haare unerlässlich sind. Diese Nährstoffe helfen, unsere Haut zu revitalisieren, zu hydratisieren und zu schützen. Darüber hinaus sind Algen reich an Antioxidantien, die vor schädlichen Umwelteinflüssen schützen und den Alterungsprozess der Haut verlangsamen können. Eine der wirklich tollsten Eigenschaften von Algen ist ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit zu speichern. Durch ihre natürlichen Polysaccharide können sie das Wasser in unserer Haut binden und sie somit richtig intensiv durchfeuchten. Vor allem bei feuchtigkeitsarmer Haut ist dieser Effekt nicht nur zu spüren, sondern auch zu sehen. Die Haut wirkt erfrischt, strahlt und wirkt wie aufgepolstert. Doch das ist längst noch nicht alles: Algen haben auch entgiftende Eigenschaften, das heißt, sie können die Haut von Schadstoffen und Unreinheiten befreien. Ihre natürlichen Inhaltsstoffe helfen zum Beispiel, überschüssiges Öl zu reduzieren und die Poren zu klären. Dies macht Algen zu einer idealen Zutat für Pflegeprodukte zur Reinigung und Entgiftung der Haut.
Das ruft auch das Thema Anti-Aging auf den Plan. Dank ihrer antioxidativen Eigenschaften sind sie auch bestens geeignet, den Alterungsprozess der Haut zu verlangsamen. Die enthaltenen Antioxidantien schützen die Haut vor freien Radikalen. Algenextrakte können zudem die Kollagenproduktion stimulieren, was zu einer verbesserten Elastizität und Festigkeit der Haut führt. Dadurch können feine Linien und Falten reduziert werden.
Ein weiterer Pluspunkt: Algen wirken entzündungshemmend. Sie können Rötungen und Reizungen lindern und helfen, die Haut zu beruhigen. Sie sind also auch ideal in Pflegeprodukten speziell für empfindliche Hauttypen sowie bei Hautproblemen wie Akne oder Rosacea.
Energie-Booster
Die 7-Tage-Kur ist ein richtiger Energiebooster. Neben dem Powerfood Spirulina, die einen hohen Anteil an Eiweiß sowie Mineralien und Spurenelementen aufweist, stecken vitalisierendes Bio-Chlorella mit essenziellen Aminosäuren und ungesättigten Fettsäuren sowie natürliches Vitamin C in den Sticks. Einfach aufreißen, in Wasser einrühren und fertig. Thalgo Shooter Détox & Énergie, 7 Sticks. 40 €. www.thalgo.de
Blau, grün oder rot
Man geht von etwa 40 000 Algenarten aus, wobei längst nicht alle entdeckt worden sind. Ob als Arznei oder Nahrungsergänzungsmittel – die große Artenvielfalt bedeutet auch, dass sie ganz unterschiedliche Verwendung finden. Eingesetzt als kosmetischer Wirkstoff sind sie eine natürliche und nachhaltige Alternative zu synthetisch hergestellten Inhaltsstoffen. Einige Produzenten bieten hier zudem den Benefit, dass sie Algen nachhaltig anbauen.
In der Kosmetik werden vor allem Braunalgen wie der sogenannte Palmentang oder auch Laminaria Hyperborea verwendet, weil er den Gelbilder Alginat liefert. Aber auch Grünalgen, wie die Dunaliella Salina sind gefragt, denn diese enthält beispielsweise große Mengen an Beta-Carotin, was vor UV-Strahlung schützt. Die sicher bekannteste Blaualge Spirulina platensis stimuliert die Zellreparatur. Jede Art hat dabei besondere Eigenschaften, die man sich entsprechend zunutze macht.
Frei von Silikon und Paraffin
Die vegane Algen-Seife enthält hautschützende Algenzucker (Fucoidan) aus der Laminaria-Alge. Kokosöl, Sheabutter sowie Rapsöl aus Schleswig-Holstein pflegen die Haut, verleihen ihr ein samtiges Gefühl. Die Seife verhindert das Austrocknen nach dem Reinigen, weil sie rückfettend wirkt. 80 g, 12,40 €. www.ocean-cosmetics.de
Und das steckt alles drin
Alle Algen enthalten Alginsäure, sie kann Wasser binden und somit die Haut hydratisieren und geschmeidig machen. Außerdem Polysaccharide, also komplexe Kohlenhydrate. Sie haben eine hohe Wasserbindungskapazität und können die Haut mit Feuchtigkeit versorgen. Polysaccharide helfen auch dabei, die Hautbarriere zu stärken und vor äußeren Einflüssen zu schützen.
Und klar, auch Vitamine sind in Algen zu finden wie Vitamin A, C, E und B-Komplex. Diese Vitamine haben antioxidative Eigenschaften und können die Haut vor freien Radikalen schützen, die zu vorzeitiger Hautalterung führen können. Außerdem Mineralstoffe, vor allem Kalzium, Magnesium, Eisen und Zink. Diese sind wichtig für die Gesundheit der Haut und können dazu beitragen, die Haut zu nähren und zu revitalisieren. Algen enthalten weiterhin verschiedene Antioxidantien wie Flavonoide und Carotinoide. Diese helfen, die Haut vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen und den Alterungsprozess zu verlangsamen.
Zum Schluss Omega-3-Fettsäuren: Einige Algenarten enthalten Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmende und hautberuhigende Eigenschaften haben. Sie verbessern die Hautelastizität und reduzieren feine Linien und Falten. Dieser Wirkstoffcocktail macht Algen zu einer wertvollen Zutat in der Kosmetik.
Redaktions-Test
Eintauchen in ein herrlich duftendes Spa-Feeling. Das geht wunderbar mit dem vitalisierenden Ligne St Barth Efeu Gel mit Braunalge. Erfrischt den ganzen Körper!
Wellnessfeeling bekommt man schon, wenn man die sonnengelb schimmernde Flasche in der Hand hält. Auf Saint-Barthélemy, einer der schönsten Inseln der Karibik, liegen die Wurzeln von Ligne St Barth. Die Produkte werden in der eigenen Manufaktur im Herzen der Insel entwickelt und duften deshalb alle so herrlich nach Urlaub, Sonne und Meer. Besonders gut tut das Efeu Gel bei sonnenstrapazierter Haut.
Das frisch duftende Gel mit Extrakten aus Schachtelhalm, Braunalge und Wiesengeißbart lässt sich sehr angenehm verteilen und zieht zügig ein. Das ist vor allem morgens, wenn es schnell gehen muss, angenehm. Lästiges Warten vorm Anziehen entfällt. Wer ein bisschen mehr Zeit hat, massiert das Gel ein. Das kurbelt das lymphatische System an, durchblutet und strafft die Haut.
Unser Tipp: Das Gel erfrischt auch im Gesicht, vor allem müde Augenpartien. 200 ml, 62,48 €. www.lignestbarth.com
Kurz nachgefragt bei Guylaine Le Loarer
Frau Le Loarer, was unterscheidet Algen grundsätzlich von anderen Kosmetikwirkstoffen?
Das Spektrum der Wirkstoffe aus den Algen ist sehr vielfältig. Algen sind die verbreitetste Art in den Gewässern der Erde. Etwa 40 000 Algenarten sind bekannt, die Gesamtzahl wird auf das Zehnfache geschätzt. Und so vielseitig ihre Arten sind, so flexibel sind sie auch in ihrer Funktion.
Jedes zweite Sauerstoffmolekül in der Atmosphäre stammt aus der Photosynthese der Algen. Sie sind damit eine Voraussetzung für unsere Existenz. Ob für das Klima, als Energielieferant, Nahrungsmittel oder Rohstoff – das Einsatzgebiet von Algen ist grenzenlos.
Aussehen, Geruch und Haltbarkeit machen sie nicht zu den attraktivsten Pflanzen. Hingegen bieten sie Wissenschaftlern ein spannendes Forschungsfeld. Faszinierend ist das Feuchthaltevermögen der Alge, welches ihr auch bei Ebbe und im gleißenden Sonnenlicht das Überleben ermöglicht.
Gerade dadurch ist sie als Wirkstofflieferant für Kosmetik so interessant. Aber das Spektrum der Wirkstoffe ist sehr weitläufig und reicht von Anti-Aging bis hin zur Anti-Schuppen-Wirkung. Es gibt Algen, die antioxidativ wirken und vor freien Radikalen schützen. Es gibt aber auch Algen, die entzündungshemmend oder der vorzeitigen Hautalterung entgegen wirken.
Welche Algenarten eignen sich am besten für die Hautpflege?
Bisher werden vierzehn verschiedene Algen sowie weitere Meerespflanzen als Konsistenzgeber oder Wirkstoff in unserer Naturkosmetik eingesetzt. Unser wissenschaftlicher Pioniergeist spornt uns an, dieses spannende Feld der Natur weiter zu erforschen und die neuesten Erkenntnisse in unsere Produktentwicklung einfließen zu lassen. Damit aus einer unscheinbaren Pflanze Schönheit wird.
So verwenden wir z. B. Extrakte aus der Makroalge wie die Braunalge Knotentang (Ascophyllum Nodosum) mit sebumregulierenden Eigenschaften; Palmentang (Laminaria) – diese riesigen Algen die man nach einem Sturm am Strand entdeckt und
unter Wasser wie Palmen aussehen, Sägetang (Fucus Serratus) aber auch die Grünalge (Codium Fragile) und Rotalge (Porphyra Umbilicalis) sind interessant, sowie auch die Mikroalge.
Der vegane Hydro Booster hat es in sich. Rotalge aus der Ostsee stimuliert die hauteigene Hyaluronsäureproduktion. Zitterpilz versorgt sie zusätzlich mit botanischer Hyaluronsäure.
15 ml, 39,95 €. www.boerlind.com
Wie werden Algen verarbeitet und gibt es da qualitative Unterschiede?
Es gibt verschiedene Verarbeitungsprozesse für Algen:
Heiß-Trocknung mit anschließender Vermahlung: Dies ist die preiswerteste Methode, führt aber häufig auch zum Verlust wertgebender Inhaltsstoffe.
Gefrier-Trocknung: Hier werden die Inhaltsstoffe konserviert. Das ist aber auch ein teures Verfahren.
Nassaufbereitung mit anschließender Heißwasserextraktion und Säure- oder Basenaufschluss: Hier kann es zu Verlusten an organischen Bestandteilen, wie Pflanzenhormonen oder Proteinen kommen Kaltwasserextraktion: Diese ist die schonendste Variante, die Extrakte zeichnen sich durch eine grünliche Färbung aus und sind qualitativ hochwertig. Für die Extraktion werden die Algen zunächst mechanisch zerkleinert, sodass die Zellwände platzen und die Inhaltsstoffe frei werden. Das kann auch enzymatisch erfolgen.
Enzymatischer Aufschluss: Hier werden die Zellstrukturen durch Enzyme verdaut und damit aufgeschlossen. Dieses Verfahren ist kostenaufwendiger, liefert aber gleichfalls eine gute Qualität.
Woher kommen die Algen, die Börlind in seinen Produkten einsetzt?
Wir verwenden eine Vielzahl an Algen, die aus vielen verschiedenen Regionen der Erde stammen.
Viele der Algen, die wir einsetzen stammen aus der Bretagne, dem größten Algenfeld Europas und Vorreiter der Algenindustrie. Dort gibt es seit dem 17. Jahrhundert eine richtige Tradition für die Algenernte mit dem Boot oder von Hand. Ich bin dort aufgewachsen und habe dadurch ein großes Netzwerk mit Forschungsinstituten und Algensammlern aufgebaut.
Aber wir setzen auch z. B. Palmentang aus Norwegen, Knorpeltang aus Irland, Grünalge aus Israel und Indien oder Meerestraube (grüner Kaviar) aus Vietnam ein.
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