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Sonntag, 22. Dezember 2024

Die Kraft des Atems

Nach dem Ayurvedischen Prinzip ist im Herbst das Luft-Element in der Natur vorherrschend. Die Herbstzeit wird von wechselhaften Winden regiert. In einem Moment sind sie noch klein und leise, im darauf folgenden kraftvoll und ohrenbetäubend. Auf den starken Wetterwechsel, dem wir jetzt ausgesetzt sind, reagieren wir je nach Konstitutionstyp mit gemischten Gefühlen.

Beim Typ „Lebhafter Schmetterling“ (wir nennen sie Karla) können Nervosität, Ängste, Lärm- und Kälteempfindlichkeit im Herbst verstärkt zum Vorschein kommen. Die Ohren sind besonders sensibel, deshalb sind stille Momente in der stürmischen Zeit sehr erholsam.

Beim Typ „Multi-Tasking mit Power“ (wir nennen sie Maxi) steuern Emotionen wie Gereiztheit und die Achterbahn der Launen verstärkt das Gemüt. Wer Dauerleistung liebt, sollte sich immer zwischendurch viel Raum für Regenerationspausen gönnen.

Langsamkeit, Antriebslosigkeit und Trägheit können einen noch spürbareren Einfluss auf das ohnehin schon gechillte Gemüt von Typ „Genuss-Liebhaberin“ (wir nennen sie Paula) ausüben. Was dann sehr gut hilft, ist das bewusste Atmen, welches den Fluss von Sympathikus und Parasympathikus harmonisiert, den Geist beruhigt, ausgleichend bei Ängsten und Stress wirkt und uns aus der Stille heraus wieder in die Lebensenergie bringt.

Ayurvedische Atemübungen, um in Bestform zu kommen – für unterschiedliche Konstitutions-Typen

Karla: Beruhigendes Summen Unruhe und Nervosität lassen sich wirkungsvoll mit der Bhramari Atmung besänftigen. Für den „Bienenton-Klang“ wird beim Ausatmen mit geschlossenem Mund wie eine Biene langsam gesummt. Die Übung lässt sich im Sitzen und auch im Liegen durchführen. Die Ausführung ist kinderleicht: Einen tiefen Atemzug nehmen und den Atem dann langsam, begleitet von einem melodischen Summen, wieder ausströmen lassen. Durch das Summen entsteht ein spürbares Vibrationsfeld im Kopf sowie im Nacken- und Brustraum. Es bewirkt, dass das Gewebe und der gesamte respiratorische Bereich besser mit Luft versorgt und gut durchblutet werden. Geübt wird mit zehn Atemzügen, belohnt wirst du mit einer angenehmen Wärme und spürbarem Wohlbefinden. Beruhigt den gestressten Körper und entspannt den zu wachen Geist. Gönne dir mehrmals täglich diese leisen Me-Time-Momente, denn „was ohne Ruhepausen geschieht, ist nicht von Dauer“, wusste schon  Ovid (Publius Oviditus Naso).

Maxi: Balancierter Atemfluss In Momenten der Anspannung und spürbaren Gereiztheit bewirkt die Sitali Atmung wahre Wunder. Das hitzige Gemüt braucht für die angestauten Emotionen wie Ärger, Wut, Übersäuerung ein verlässliches Ventil mit nachhaltiger Wirkung. Sitali, die kühlende Übung, stellt die verlorene Balance wieder her. Die Übung sollte idealerweise im aufrechten Sitz (auf Stuhl oder Meditationskissen) ausgeführt werden. Die Zunge zu einem „U“ zusammenrollen, bis zu den Lippen heraus gestreckt halten. Durch diesen persönlichen Strohhalm kann der Atem einströmen. Atme langsam und gleich-mäßig durch die zum „U“ gerollte Zunge ein.Zischende Geräusche sind völlig okay. Den Atem für vier Sekunden anhalten und durch die Nase ausatmen. Mindestens zehnmal wiederholen, um die Anspannung spürbar wegzuatmen. Sitali kühlt den Kopf, zügelt die Zunge und schärft gleichzeitig den Blick für das Wesentliche.

Paula: Aktivierende Wechselatmung Abhängig von unserem Berufsleben und unseren Aufgaben werden unsere beiden Gehirnhälften unterschiedlich im Alltag gefordert. Doch wir brauchen beide Seiten – sowohl die kognitive als auch die emotionale. Sie sollten jederzeit optimal und lösungsfokussiert einsetzbar sein. Nadi Shodana, so wird die Wechselatmung genannt, bringt die rechte und linke Gehirnhälfte wieder in spürbare Balance. Die Übung verlangt am Anfang etwas mehr Koordination, doch die Ruhe und Konzentration bringt uns in den Flow.
Die Hand wird so gehalten, dass Zeige- und Mittelfinger nach unten zeigen, während der Daumen und der Ringfinger abwechselnd die Nasenlöcher verschließen. Atme ein, verschließe mit dem rechten Daumen das rechte Nasenloch und atme langsam durch das linke Nasenloch aus.
Atme durch das freie linke Nasenloch tief ein und schließe dann mit dem Ringfinger der rechten Hand auch das linke Nasenloch. Löse den Daumen vom rechten Nasenloch und atme vollständig aus. Nun atme durch das rechte Nasenloch tief ein, schließe mit dem rechten Daumen das rechte Nasenloch, halte den Atem kurz an und löse dann den Ringfinger vom linken Nasenloch zum Ausatmen. Wiederhole den Kreislauf für zehn Atemzüge. Die Regelmäßigkeit lässt nicht lange auf die Wirkung warten! Also: viel Freude dabei.

Mit viel Fokus auf „Atme bewusst“ wünsche ich Ihnen eine glückliche, gesunde Herbstzeit!
For your daily smile

Agnes Ada Herzog
Ayurveda Business Health Coach

www.business-health-coach.com

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