Ballast verlieren, physisch und psychisch, sich bewusst mit seinem täglichen Essen auseinandersetzen und ja, sich einfach besser fühlen. All das können Fastenkuren bewirken.

Das Fasten ist eine jahrhundertealte Praxis, die in vielen Kulturen und Religionen weltweit praktiziert wird. Es bezeichnet den freiwilligen Verzicht auf Nahrung bzw. bestimmte Genussmittel für einen bestimmten Zeitraum. Das Fasten ist in vielen Religionen eine spirituelle Praxis. Es wird als Möglichkeit gesehen, sich von weltlichen Bedürfnissen zu lösen und sich auf das Spirituelle zu konzentrieren. So fasten zum Beispiel Muslime während des Ramadan, Christen während der Fastenzeit vor Ostern und Juden während des Jom Kippur, Das Fasten soll als Zeichen der Demut und Reue gelten. Durch den bewussten Verzicht aufs Essen wird die Vergebung der Sünden durch Gott erhofft.
Gefastet wurde und wird aber auch aus sozialen Gründen, als ein Akt der Solidarität mit den Armen und Bedürftigen. Indem man auf Nahrung verzichtet, kann man sich besser in die Lage derer versetzen, die nicht genug zu essen haben. Traditionelles Fasten hat in vielen Kulturen eine lange Tradition, es ist ein Teil von Festen und Feierlichkeiten und dient als Mittel zur Reinigung und Vorbereitung auf besondere Ereignisse. Und natürlich kommen auch die gesundheitlichen Gründe ins Spiel: Das Fasten gilt schon sehr lange als wirksame Methode, den Körper von Giftstoffen zu befreien und ihn so zu heilen.


Auf Wanderschaft

Beim Fastenwandern werden täglich Wanderungen unternommen, um den Körper in Bewegung zu halten. Die körperliche Betätigung an der frischen Luft verstärkt den Effekt des Fasten, denn das Herz-Kreislauf-System wird optimal unterstützt; Wärme- und Energiehaushalt werden durch moderates Ausdauertraining günstig beeinflusst.


Gestärkt für den fordernden Alltag

In den letzten Jahren hat das Fasten in der wissenschaftlichen Forschung vermehrt Aufmerksamkeit erlangt, da die potenziellen gesundheitlichen Vorteile belegt werden können. Studien zeigen, dass Fasten den Stoffwechsel beeinflussen, Entzündungen reduzieren, die Insulinsensitivität verbessern und sogar das Risiko für bestimmte Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs verringern kann. Darüber hinaus kann das Fasten auch zu einer Gewichtsreduktion führen und die geistige Klarheit und Konzentration verbessern.
Die Stärkung des Immunsystems, die Verbesserung der Leistungsfähigkeit – ja, des Allgemeinbefindens ist es, was das Fasten bei vielen Menschen aktuell wieder stärker in den Fokus rückt. Sie wollen fit und gestärkt sein, um den oft sehr fordernden Alltag zu meistern. Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass Fasten nicht für jeden geeignet ist und individuelle Bedürfnisse und gesundheitliche Voraussetzungen berücksichtigt werden sollten.
Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Problemen wie Diabetes oder Essstörungen, Schwangere oder Stillende sollten das Fasten vermeiden oder vorher mit einem Arzt oder Ernährungsberater Rücksprache halten. Zudem sollten Personen, die regelmäßig Medikamente einnehmen ebenfalls ärztlichen Rat einholen, da das Fasten die Wirkung von Medikamenten beeinflussen kann.
Es gibt verschiedene Methoden des Fastens für den Hausagebrauch, die sich in der Dauer und den Einschränkungen unterscheiden. Eine der bekanntesten Methoden ist das intermittierende oder auch Intervallfasten, also bei dem man bestimmte Essenszeiten und Fastenperioden abwechselt.


Fokus Haut

Wer fastet, bekommt das auch an seiner Haut zu spüren. Denn sie ist unser größtes Organ und reagiert entsprechend – und das kann recht unterschiedlich sein. Manch einer klagt zu Beginn des Fastens über verstärkte Unreinheiten, andere wiederum verspüren plötzlich ein Spannungsgefühl. Damit die Haut rasch wieder in Balance kommt, können Sie sie dabei unterstützen: mit entsprechenden Detox-Behandlungen wie Basen-Bädern, Peelings oder sanften Bürstenmassagen. Fasten Sie in einem Wellnesshotel, werden sicherlich gezielte Detox-Anwendungen angeboten.


Von Intervall- bis Saftfasten

Beim Intervallfasten wird in der Regel 16 Stunden gefastet und innerhalb eines achtstündigen Zeitfensters kann gegessen und getrunken werden. Je nach dem, kann also das Frühstück oder das Abendessen weggelassen werden, um auf das Zeitfenster zu kommen. Die recht unkomplizierte Methode kann bei guter Verträglichkeit durchaus einen längeren Zeitraum praktiziert werden. Beim periodischen Fasten werden bestimmte Tage oder Wochen ausgewählt, an denen man fastet, gefolgt von normalen Essenszeiten. Beim Saftfasten ernährt man sich nur von frisch gepressten Säften und das Wasserfasten erlaubt ausschließlich den Konsum von Wasser. Diese Art von Fasten sollte jedoch genau überlegt sein und gegebenenfalls mit einem Arzt abgesprochen bzw. begleitet werden.
Wenn Sie das Fasten ausprobieren möchten, ist es ratsam, sich gründlich zu informieren und möglicherweise professionelle Unterstützung zu suchen. Es ist wichtig, während des Fastens ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und auf die Signale des eigenen Körpers zu achten. Das Fasten sollte nicht plötzlich zu einer extremen Einschränkung von Kalorien führen und es ist wichtig, nach dem Fasten eine ausgewogene Ernährung beizubehalten.

Bewusster Verzicht Nach einer Fastenkur ist bei vielen das Bedürfnis groß, statt einem Glas Wein lieber ein Glas Wasser zu trinken (Foto: shutterstock.com/rakenimages)

Raus aus dem Alltag

Wer zum ersten Mal fastet, hat oft die Befürchtung, dass er unter Mangelerscheinungen leidet. Doch ein gesunder Mensch bei dem keine akuten Nährstoffmängel vorliegen, kann eine Fastenkur von einem bis zwei Wochen problemlos aushalten. Auch eine Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ist nicht notwendig. Außerdem reduziert der Körper seinen Umsatz während des Fastens und hält so auch bei kurzzeitigem Fasten ohne Extra-Vitamine oder -Mineralstoffe gut durch.
Eine sehr angenehme Alternative zum Fasten zu Hause ist eine Kur in einem darauf spezialisierten Wellness- und Gesundheitshotel. Nicht nur, dass man hier während der Kur besser und schneller zur Ruhe kommt und Abstand vom Alltag gewinnt. Professionelle Therapeuten und Ärzte stehen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite und Zusatzprogramme wie Yoga, Meditation oder Wandern sowie auch Anwendungen wie Massagen runden den Aufenthalt bestens ab.


„Ich kann auf das Fasten ebenso wenig verzichten wie auf meine Augen.
Was diese für die
äußere Welt sind, ist das Fasten für die innere.“

Mahatma Ghandi (1869-1948)

Die Kuren im Überblick

Die Kuren basieren darauf, dass durch den bewussten (teilweisen) Verzicht von Nahrung im Körper der Stoffwechsel aktiviert wird und eine Selbstreinigung stattfindet.

F. X. Mayr

Der Klassiker unter den Fastenkuren. Im Mittelpunkt stehen die naturgemäße Darmreinigung und eine aktive Gesundheitsvorsorge.


Die als Milch-Semmel-Therapie bekannte Kur ist inzwischen weiterentwickelt worden. Nach einer eingehenden Untersuchung folgen verschiedene Behandlungen, um das Darmsystem zu entlasten, zu säubern und wieder zu regenerieren. Mit einer speziellen F. X. Mayr-Küche kann man die Kur zuhause fortführen. Die Kur bieten verschiedene Hotels und Gesundheitszentren an wie z. B. Original FX Mayr Resort und My Mayr Med Resort in Österreich sowie Océano F. X. Mayr Center auf Teneriffa.

Buchinger

Das Heilfasten nach Buchinger ist wie die F. X. Mayr Kur ein Klassiker unter den Fastenkuren


Diese Fastenmethode Buchinger begründet sich im Wesentlichen auf das sogenannte Tee-Saft-Fasten, ein Kur-Konzept, das der Internist Dr. Otto Buchinger (1878-1966) entwickelt hat. Während der Kur gibt es nur Flüssignahrung: Tee mit Honig, klare Brühe sowie Obst- und Gemüsesäfte. Das Heilfasten gilt unter Experten als beste Form für ein selbstständiges Fasten zuhause. Buchinger-Kuren bietet z. B. Menschels Vitalresort in Bad Sobernheim und das Eco Hotel Saltus in Jenesien/Südtirol an.

Basenfasten

Das Basenfasten ist eine milde Fastenform, bei der eine bestimmte Zeit nur rein basischen Lebensmittel zu sich genommen werden.


Das Basenfasten eignet sich sehr gut für zuhause. Einige Tage, eine oder auch mehrere Wochen werden nur Basen bildende Lebensmittel wie frisches Obst, Salate, Kräuter, Keimlinge und Gemüsegerichte gegessen. Säurebildner wie Fleisch, Wurstwaren, Milchprodukte, Brot, Nudeln, Reis, Süßigkeiten, als auch zuckerhaltige Getränke sowie Alkohol sind tabu. Basenfasten bietet zum Beispiel das Biorefugium Theiner’ Garten in Südtirol und das Hotel Marlena bei Meran.

Schrothkur

Eine Schrothkur – benannt nach dem Naturheiler Johann Schroth – ist eine Kur mit Trink- und sogenannten „Trockentagen“

Diese Kur wurde vor 200 Jahren von Johann Schroth erfunden. Sie beruht auf den vier Säulen: vegetarische Ernährung mit fett-, salz- und eiweißarmer Kost, Schrothsche Kurpackungen wie Ganzkörperwickel, der Wechsel von Trink- und Trockentagen, sowie Balance aus Ruhe und Bewegung. Angeboten wird die Original Oberstaufener Schrothkur im Hotel Bergkristall in Oberstaufen.


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