Entspannt im Sessel sitzend durch die Tiefen des Ozeans reisen, ins All fliegen und dazu Köstlichkeiten gereicht bekommen … das ist Zauberei? Nein, das ist pures „Eatrenalin“.

Spüre ich da plötzlich eine leichte Aufregung in mir hochsteigen? Verrückt, denn eigentlich erwartet mich „nur“ ein achtgängiges Fine-Dining-Menü. Ich müsste also lediglich in freudiger Erwartung höchster Gaumenfreuden sein. Doch in der Restaurant-Weltneuheit Eatrenalin ist alles anders: Fünf Jahre hat es gedauert, bis aus der Idee endlich Wirklichkeit wurde, erzählt Oliver Altherr, CEO des Gastronomieunternehmens Marché International und Co-Founder von Eatrenalin. Gemeinsam mit dem geschäftsführenden Gesellschafter des Europa-Park, Thomas Mack, hat er sich auf die Reise begeben, um weltweit in die Töpfe der kreativsten Köche zu schauen. Denn Altherr und Mack schwebte die Eröffnung eines Restaurants der Zukunft vor, in dem man ein Dinner der Superlative erleben kann – mit allen Sinnen. „Wir wollten ein Icon schaffen, wo selbst das Design komplett aus dem Rahmen fällt“, so Oliver Altherr.

Die Reise durch die verschiedenen Sinneswelten unternimmt man mit dem magischen „Floating Chair“. Er wurde eigens für das Eatrenalin entwickelt und ist ein wahres Meisterstück. Der Gast nimmt zu Beginn des Abenteuers auf einem ihm zugewiesenen Sessel Platz und verlässt ihn in den folgenden zwei Stunden nicht (es sei denn, er muss auf die Toilette). Der 320 Kilo schwere Ledersessel besteht aus insgesamt 2078 Bauteilen und fährt wie auf unsichtbaren Schienen von Raum zu Raum. Wie von Geisterhand gruppiert er sich in Vierer-Sesselgruppen – mal nebeneinander, mal gegenübersitzend. Es ist also geselliger, die Tour zu zweit bzw. zu viert anzutreten, sonst bleibt ein Sessel leer.

Das Unmögliche möglich machen

Die Vorgabe klang an sich einfach: ein Drittel Atmosphäre, ein Drittel Erlebnis und ein Drittel Kulinarik. Dass diese Formel schlussendlich für den grandiosen Erfolg von Eatrenalin steht, ist das Ergebnis von Ideenreichtum und Willenskraft. Ein Team von engagierten Menschen hat das Unmögliche möglich gemacht, zum Beispiel den „Floating Chair“. Wie von Zauberhand schwebt dieser mit dem Gast durch die verschiedenen Räume, nein, sagen wir besser: durch das perfekt inszenierte Stück, in dem es ums Schmecken, Hören, Riechen, Sehen und Fühlen geht. Auf 1600 Quadratmetern gelangt man durch elf verschiedene Räume und acht Genusswelten. In „Ocean“ taucht man tief in das Meer mit seinen geheimnisvollen Bewohnern ein, während Zander und Meerestraube serviert werden, streift in „Umami“ durch grüne Reisfelder mit dem Geschmack von Nigiri mit Shiso und frischem Wasabi auf der Zunge und reist ins All, kulinarisch begleitet von einer Kreation aus Short-Rib mit Kampot-Pfeffer, Birne und Mondsprossen.
Maximal 16 Gäste pro Durchgang gehen auf eine gemeinsame Sinnesreise, nach 25 Minuten startet die nächste Gruppe. Insgesamt können so zehn Gruppen pro Abend das Eatrenalin besuchen. In welchem Spitzenrestaurant ist das sonst noch möglich? „Vielleicht demnächst in Tokio, Singapur oder Dubai“, antwortet Oliver Altherr vielsagend.


Sweet Dreams

Nach einem erlebnisreichen Dinner schläft es sich besonders gut in einer der neuen Boutique Suiten im direkt neben dem Eatrenalin gelegenen Hotel „Krønasår“. Vier der insgesamt elf Suiten sind an das Konzept des Eatrenalin angelehnt und begeistern mit allerlei technischen Raffinessen. Ein besonderes Schmuckstück ist die Penthouse-Suite „Swan“ mit ihrem futuristischen Einrichtungsstil, den bodentiefen Fenstern und einem Dampfbad. Der Knüller: das drehbare Bett. Dafür wurde eigens ein neues Fahrsystem mit einem extra leisen Motor entwickelt, das die scheinbar im Boden eingelassenen Betten drehen lässt. So kann man, ohne aus den Federn zu hüpfen, sich mittels eines Touch-Displays abends zum Kamin oder Fernseher und morgens in Richtung Fenster drehen.

Sie haben die Wahl

Wer im Eatrenalin eincheckt, der hat bereits im Vorfeld sein Dinner auf der Homepage ausgesucht. Zur Wahl steht das Eatrenalin Dinner (255 Euro) – nach Wahl mit Fleisch oder vegetarisch, mit begleitenden Getränken (mit und ohne Alkohol). Mit einigen Extras ist das Exclusive Dinner (315 Euro) zu haben. Zudem können das Champagne Dinner (445 Euro) mit auserlesenen Champagnern oder das Sommelier Dinner (645 Euro) mit exquisiten Weinen gebucht werden. Kinder sind ab 14 Jahren herzlich willkommen. Für das 8-Gang-Menü mit Einstimmung in der Lounge und entspanntem Ausklang in der Bar sollte man am besten 3 Stunden einplanen.


Spitzenleistung in mehreren Durchläufen liefert das junge, sehr engagierte Küchenteam ab – und das jeden Abend

Spitzenteam

Hinter dem Küchenkonzept des Eatrenalin steht Pablo Montoro (hintere Reihe Mitte) aus Alicante. Der Spanier ist in seiner Heimat ein Star. Er arbeitete mehrere Jahre unter der Regie von Ferran Adrià im legendären „El Bulli“. In den zwei Küchen rund um den Eatrenalin-Kosmos wird stets frisch gekocht – mit exakten Zeitfenstern, die auf Monitoren vorgegeben werden. Der Niederländer Ties van Oosten (hintere Reihe links) agiert als Küchenchef – gemeinsam mit der französisch-österreichischen Chef Pâtissière Juliana Clementz (vordere Reihe, 3.v.re.).

Das Konzept

Europapark Rust, Deutschlands größter Freizeitpark, ist immer auf der Suche nach neuen Attraktionen. Mit „Eat-renalin“ wurde das Tor zu einer neuen Dimension aufgestoßen: ein Fine-Dining-Restaurant, in welchem die Gäste auf eine Reise gehen, die alle Sinne anspricht. Das Konzept soll bald auch in anderen Städten angeboten werden. www.eatrenalin.de


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