Wenn Mahé die quirligste Insel ist, so kann man Praslin als die ruhige Schwester bezeichnen. Hier sind Naturschauspiele, Sport und traditionelle Heilmethoden alles, was Body und Mind brauchen.
Es geht ohne Unterlass rauf und runter: Der Weg mit der Fähre von Mahé nach Praslin ist an diesem Tag nach einem nächtlichen Sturm nichts für schwache Nerven und bekommt so manchem Magen nicht wirklich. Ob wir lieber mit der Propellermaschine oder dem Hubschrauber hätten anreisen sollen? Nach eineinhalb Stunden ist die wackelige Überfahrt endlich vorbei – und statt wolkenverhangenem Himmel strahlt die Sonne.
Die Fahrt zum Hotel lässt erahnen, was für eine vielfältige und einmalige Natur Praslin zu bieten hat: Quer durch das UNESCO Weltnaturerbe Valle de Mai, einem Urwald, den es genau hier schon gab, als die Seychellen noch dem Festland angehörten. In diesem Tal hat sich eine ganz einzigartige Pflanzen- und Tierwelt entwickelt, die man im dazugehörigen Nationalpark bestaunen kann. Berühmtestes Beispiel ist die Seychellenpalme, deren Samen, die Coco de Mer, die größten der Welt sind und verdächtig dem weiblichen Geschlecht ähneln. Das Innere erinnert an fruchtiges Kokosnussfleisch, das Gelee gilt als Delikatesse.
Lemongrass hilft gegen Moskitos
Nicht nur zum Essen werden die vielen exotischen Früchte und Pflanzen verwendet. „Medizin aus der Natur hat auf den Seychellen ein großes Erbe“, sagt Bernadette Chang-Ty-Seng, die auch ein eigenes Buch über die natürlichen Wirkstoffe der Inseln geschrieben hat. Dazu gehören zum Beispiel Kokosnuss-Wickel gegen Hautkrankheiten. Lemongrass wirkt Wunder gegen nervende Moskito-Stiche und Zimt hilft bei Entzündungen. Auch unzählige Kräutertees werden gegen jegliche Wehwehchen eingesetzt. Das Wissen darüber wird bis heute von Generation zu Generation weitergegeben. Viele dieser traditionellen Anwendungen findet man immer häufiger auf den Menüs der Spas in den Inselhotels. So lernen die Gäste die Seychellen hautnah kennen.
Geschützt und einmalig – Coco de Mer
Sie gilt als eine der mächtigsten Pflanzen der Welt und hat es mit ihrem Samen sogar ins Guinessbuch der Rekorde geschafft: die riesige Nuss der Coco de Mer wiegt bis zu 20 Kilogramm
Constance Lemuria –
EIN IDEALER ORT FÜR Süsses Nichtstun
Erholsamer kann ein Hotelaufenthalt kaum beginnen: Gleich nach Ankunft im Constance Lemuria streifen wir die Schuhe ab und tauchen unsere Zehen in den puderzuckerweichen Sand. Schließlich ist Lunch-Time, und die kann man direkt am Strand in der „Takamaka-Bar“ bei frischem Sushi, Quinoa Bowls und einem Cocktail mit bunten Früchten und dekorativen Blüten zelebrieren. Einfach herrlich! Das Strand-Lokal ist nur eines der fantastischen Restaurants des Resorts. Wir haben die Wahl zwischen „The Diva“ mit gehobener französisch-seychellischer Küche, dem „Nest“ mit Meeresfrüchten und kreolischen Kreationen und dem „Legend“, in dem Frühstücks- und täglich wechselnde Abendbuffets angeboten werden. Hier überbietet täglich ein Geschmackserlebnis das nächste.
Bei so vielen Extra-Kalorien, die man hier zu sich nimmt, wird der Ruf nach sportlichen Aktivitäten laut. Wer sich nicht auf dem 18-Loch-Championship-Golfplatz verausgaben möchte, der kann sich jederzeit im Wassersportzentrum beim Segeln, Stand-Up-Paddling, Kajaking oder Unterwassersport austoben – oder die das Resort umgebenden Berge bei einer Wanderung erkunden. Die werden vom Personal Trainer und ehemaligen Mr. Seychellen höchstpersönlich begleitet – und mit Gratis-Fitness-Tipps und einem sensationellen Ausblick über die Bucht belohnt.
Natürlich kommt auch das Relaxen im Constance Lemuria nicht zur kurz. Zahlreiche Liegen, Hängematten und Körbe am Pool, Strand oder in einer der insgesamt 88 Suiten und Villen laden dazu ein, stundenlang in der angenehmen Wärme der Tropen zu dösen.
An manchen Tagen können wir uns kaum lösen von diesem süßen Nichtstun und dem Blick auf den ultra-blauen Horizont. Auf keinen Fall verpassen, sollte man aber sein Treatment im Spa. Bei der Signature-Massage massiert Therapeut Vivek Gupta rund 60 Minuten meinen gesamten Körper mit einem herrlichen Öl der französischen Hautpflegemarke Sisley. Die letzte halbe Stunde kümmert er sich um meinen Schulter- und Nackenbereich mit physiotherapeutischen Übungen – und ich sinke nachts zum ersten Mal seit Monaten ohne Verspannungen in meine wolkenweichen Kissen.
Was uns besonders gut gefallen hat:
Der herausragend freundliche Service, das exquisite Essen, die schöne Lage der Häuser mit ruhigen Stränden sowie die heilsamen und traditionellen Treatments im Spa des Hauses.
Constance Lemuria
Von Mahé 15 Minuten mit dem Helikopter direkt zum Resort, 25 Minuten Inlandsflug oder Fähre 60 Minuten.
www.constancehotels.com
Eine Nacht kostet ab 610 Euro inklusive Frühstück.
Raffles Praslin – HEALTH & WELLNESS HOTSPOT
Im Urlaub ganz für sich sein. Das geht im „Raffles Praslin“, schließlich sind alle 86 Villen des luxuriösen Resorts in den tropischen Wald eingebettet. Dabei bieten sie höchsten Komfort, zum Beispiel einen eigenen Pool mit wunderbarem Blick auf die Bucht und das gegenüberliegende Naturschutzgebiet Curieuse, das man auch von der marmorweißen Badewanne mit Rundumverglasung bestaunen kann. Weiteres Highlight: die tolle Außendusche, die zusammen mit dem täglichen warmen Tropenschauer selbst banales Duschen zum Highlight werden lässt.
Auch kulinarisch lässt das Raffles keine Wünsche offen. Zum Dinner im „Curieuse“, dem einzigen asiatischen Restaurant der Insel, werden südostasiatische Spezialitäten wie „Mango Shrimp Salad“ und „Chicken Satay“ serviert. Lunch gibt es in der Pool-Bar. Die leichte regionale Küche begleiten wir am liebsten mit süßem Kokosnusssaft, frisch vom Baum. Und das üppige Frühstück mit Köstlichkeiten und Health Food aus aller Welt? Das gibt’s im „Losean“. Hier warten gut zehn verschiedene Säfte und Smoothies in bunten Fläschchen darauf, den Vitamin-Haushalt aufzustocken.
Gesundheit und Wellness werden im Raffles groß geschrieben. Das sieht man auch, wenn man das riesig angelegte Spa-Areal über eine majestätische Steintreppe betritt. An den Seiten fließen Wasserfälle, Blüten umranken die behutsam in die Natur eingebetteten Spa-Villen. Hier über dem türkisfarbenen Wasser finden Pranayama-Yoga-Sessions ebenso statt wie exklusive Facials mit der französischen Beautymarke Biologique Recherche und Massagen mit ätherischen Ölen, die nach Stimmung und Hautzustand ausgewählt werden. Während unseres Aufenthalts macht
Dr. Buathon Thienarrom, eine bei Celebrities beliebte Expertin für Asiens führende Heiltraditionen, Station im Resort. Mit speziellen Griffen und vibrierenden Klangschalen löst sie Blockaden im Körper und macht uns mental fit für nächste Abenteuer.
Was uns besonders gut gefallen hat:
Das außergewöhnliche Frühstücksbuffet, die wunderschönen Villen mit kleinem Pool und Badewannenblick über die Bucht, das Schnorcheln direkt am Hotel und das vielseitige Wellbeing-Angebot.
Raffles Praslin
Anfahrt: Entweder mit der Fähre von Mahé, ein 15-minütiger Helikopterflug direkt zum Resort. Ein Inlandsflug von 25 Minuten ist auch eine Option.
www.raffles.com
Übernachtung: Eine Nacht ab 810 Euro in einer Villa für zwei Personen, inklusive Frühstück.
Wir nehmen Sie mit zum Insel-Hopping auf den Seychellen.
Besuchen Sie mit SPAinside-Redakteurin Anna Bader die 4 bewohnten Insel:
Weitere Sehnsuchtsziele stellen wir Ihnen in der aktuellen Ausgabe SPAinside vor: