Türkisfarbenes Wasser, reinste Luft, weiße Strände, die fast die Augen blenden und die luxuriösesten Resorts der Welt: Das Inselparadies der Seychellen löst Urlaubsträume ein und macht sogar verwöhnte Weltenbummler überglücklich.
Es gibt ihn tatsächlich: Den Himmel auf Erden. Das klingt im ersten Moment vielleicht ein wenig abgedroschen. Aber bei den Seychellen stimmt es. Schon frühe Entdecker glaubten, sie seien im Garten Eden gelandet. Doch wo genau ist dieses Dorado eigentlich? Die meisten würden wohl etwas Zeit benötigen, die Seychellen auf einem Globus zu lokalisieren. Der Inselarchipel mit seiner sommersprossenartigen Anordnung liegt im indischen Ozean, zugehörig zu Afrika, 1000 Kilometer von der kenianischen Küste entfernt, nördlich von Madagaskar und Mauritius. Sie hätten es auch nicht gewusst, oder? Und genau darin liegt der Charme des Inselstaates. Tausende von Backpackern wie in Thailand oder Indonesien sucht man hier vergebens.
Inseln des Überflusses
Bewohnt sind nur vier der insgesamt 115 Inseln. Von den anderen Eilanden sind wenige an Hotels verpachtet, auf einigen finden sich Forschungsstationen für Flora und Fauna. Denn beides ist auf den Seychellen so einzigartig wie üppig. Schon frühe Siedler nannten die Seychellen die Inseln des Überflusses. Hier, nahe am feuchtwarmen Äquator, wächst nahezu alles, was man sich wünschen kann. „Ananas, Mangos, Bananen oder Nüsse stammen von den Inseln und wuchern überall“, erklärt uns der einheimische Tourguide Vibert Mondelly, während er ein Stück duftende Rinde aus einem unscheinbaren Baumstamm schlägt. Der Zimtbaum wächst ebenfalls überall auf den Seychellen. So schön die üppige Vegetation ist, einige der eingeführten Pflanzen wachsen hier so intensiv, dass sie den endemischen Arten inzwischen den Lebensraum streitig machen.
Die Tierwelt präsentiert sich ebenfalls von ihrer schönsten Seite. Farbenprächtige Vögel, schimmernde Meeresbewohner und riesige Landschildkröten sind nur einige dieser vielfältigen Fauna. „Das einzige gefährliche Tier – abgesehen von Moskitos – wurde mit dem Süßwasserkrokodil im 19. Jahrhundert ausgerottet“, so Vibert Mondelly. Dadurch sind die Inseln als ungefährlich unter den Fernreisezielen in den Tropen einzustufen: Es gibt noch nicht einmal Malaria.
Was die Seychellen zusätzlich so einzigartig gegenüber den vielen anderen exotischen Reisezielen macht, ist ihre geologische Entstehung: Bei den Inseln handelt es sich nicht in erster Linie um flache Koralleninseln oder Inseln vulkanischen Ursprungs, nein, sie bestehen durch ihre Abspaltung vom erdgeschichtlichen Großkontinent Godwana während der Trennung der indischen von der afrikanischen Platte zum größten Teil aus Granitfelsen, die auch dem einen oder anderen weißen Sandstrand einen malerischen Rahmen verpassen. Dazu kommen Wasserfälle, Korallenriffe, Lagunen und feucht-holzig duftender Urwald. Eine paradiesische Natur, die der Staat zu Recht mit zahlreichen Umweltschutz-Maßnahmen hütet. Dazu gehören Regulierungen aller Baumaßnahmen, um die Natur nicht zu beeinträchtigen. Bäume etwa dürfen nicht gefällt, sondern Bauwerke müssen um sie herum konzipiert werden.
Schützenswert
Flughunde sind die einzigen Säugetiere, die auf den Seychellen schon vor der Ankunft des Menschen beheimatet waren. Die Lieblingsspeise dieser pflanzenfressenden Spezies ist Mango. Und während man schon genau hinschauen muss, um die kleinen grünen Geckos zu entdecken, sind vor allem die imposanten Riesenlandschildkröten nicht zu übersehen. Sie sind glücklicherweise auf dem Aldabra-Atoll unter Schutz gestellt, weshalb dort inzwischen wieder 150 000 dieser Tiere leben, die weltweit größte Population in ihrer natürlichen Umgebung. Zu den bedrohten Arten hingegen zählt die Echte Karettschildkröte, der man beim Schnorcheln hin und wieder begegnet.
Starke Familienbande
„Zunächst erscheinen wir etwas schüchtern und zurückhaltend – aber wenn man erst einmal eine Verbindung aufgebaut hat, hält die ein Leben lang“, weiß Jessica Giroux. Sie ist in den USA aufgewachsen, die Familie ihrer Mutter stammt jedoch von den Seychellen. „Ich fühle mich hier einfach mehr zu Hause, in dem Klima wohler. Die frische Luft, das gesunde Essen, die netten Menschen … Das alles macht die Inseln so lebens- und liebenswert.“ Die Gemeinschaft hat auf den Seychellen einen hohen Stellenwert: „Wir nutzen jede Gelegenheit, um uns mit Freunden und Familie zu treffen“, sagt Jessica Giroux. Das liegt auch an der Tatsache, dass viele Familien unter einem Dach oder nahe beieinander wohnen. „Am liebsten unternimmt man dann etwas in der Natur – sei es ein Barbecue am Strand, eine Wanderung durch abgelegene Pfade, eine Fahrt mit dem Boot zur nächsten Insel oder gemeinsames Kochen.“ Einfach und doch richtig schmackhaft: Gegrillte Brotfrucht, die traditionell in einem ausgegrabenen Loch im Sand erhitzt wird. Sie schmeckt wie Butterbrot, mit deutlich mehr Nährstoffen und weniger Kalorien. Ebenfalls immer auf den Tisch kommt Fisch. So ist es kein Wunder, dass auf den Seychellen Jugendliche den Bootsführerschein einem Autoführerschein vorziehen und zahlreiche Weltrekorde im Sportfischen gehalten werden. „Das Fischen kann man hier tatsächlich noch eher Fangen nennen“, erläutert Stefan Lewis augenzwinkernd. Denn die Wasserwelt sei hier noch so intakt, dass es reichlich Fisch gibt. Tauchprofi Lewis hat es von Barbados auf die Seychellen verschlagen. „Hier herrscht eine hohe Sensibilität für Umweltschutz. Schon kleinste Kinder lernen, achtsam mit Müll umzugehen und wissen, dass man ein Paradies wie die Seychellen schützen muss.“
Wir nehmen Sie mit zum Insel-Hopping auf den Seychellen.
Besuchen Sie mit SPAinside-Redakteurin Anna Bader die 4 bewohnten Insel:
Weitere Sehnsuchtsziele stellen wir Ihnen in der aktuellen Ausgabe SPAinside vor: