Der chinesischen Legende nach wurde der erste Aufguss von Kaiser Shennong gebraut. Der chinesische Kaiser ließ seine Teeblätter rein zufällig in einen Topf mit heißem Wasser fallen. Dies geschah um 2740 vor Christus. Im Laufe der Menschheit ist das Tee-Aufbrühen zu einem auf der ganzen Welt bekannten Ritual geworden. Für die Zubereitung des Aufgusses können nicht nur chinesische Teeblätter verwendet werden, sondern auch regionale Pflanzen, Kräuter, Obst- und Gemüse-Grünzeug aus der Umgebung.
Immer cool bleiben Ayurveda, das Wissen vom gesunden, langen und glücklichen Leben, wie auch weitere naturheilkundliche Schulen laden uns dazu ein, auf das Wissen unserer Vorfahren zurückzugreifen und ein tägliches Ritual durchzuführen: das Trinken von Kräutertee. Denn nicht das kalte Wasser bzw. mit Eiswürfeln gekühlte Getränke, sondern die Thermik einer Pflanze entscheidet über die kühlende Wirkung. Pflanzen mit kühlenden Eigenschaften sind beispielsweise Melisse, Pfefferminze oder Salbei, die sich als lau-warme Tees an wärmeren Tagen eignen. Die erfrischende Wirkung wird durch die Zugabe von frisch gepresstem Zitronensaft noch verstärkt, auch starkes Schwitzen lässt sich so reduzieren. Probieren Sie es aus – Sie werden angenehm überrascht sein.
Erfrischend gut gelaunt Voraussetzung für gute Laune ist, dass wir in Balance sind. Mein Tipp für heiße Tage: Wassermelone! Der pure Saft der Wassermelone erfrischt und wirkt ausgleichend. Sie können 400g Wassermelone (nur das Fruchtfleisch ohne Kerne) auch in kleine Stücke schneiden und mit 100 ml frischem Kokosnuss-Wasser und dem Saft einer Limette vermixen. Nach Geschmack mit ein paar Minz- oder Basili-kumblättchen garnieren. Schmeckt wunder-bar und tut gut! Für Entspannung am frühen Abend sorgen 100 ml grüner Tee (abgekühlt oder lauwarm), gemischt mit 150 ml Wasser, etwas Rote-Bete-Saft, dem Saft einer halben Limette und Minz- oder Basilikumblättchen.
Unbeschwerte Tage Im Sommer die Lässigkeit des Seins spüren, die Ungezwungenheit, die Schönheit und Strahlkraft der Natur, aber auch der Menschen – das baut uns auf. Ayurveda fasst die Kunst, glücklich und gelassen zu leben unter dem Begriff „Rasayana“ zusammen. Zu den Pflanzen mit Charisma-Wirkung gehören z. B. die indische Stachelbeere Amalaki, die Winterkirsche Ashwaganda, der indische Spargel Shatavari und Guducci (Ambrosia), aus denen sich wohltuende kalte Aufgüsse im Sommer zubereiten lassen. Aus dem europäischen Raum sind Tees aus Hibiskus- oder Rosen-Blättern hervorzuheben, die lauwarm oder abgekühlt getrunken wer-den. Sie enthalten viele wertvolle Vitamine und Mineralien und haben einen kühlenden Effekt auf das Gemüt. Der leicht bittere Geschmack wirkt antagonistisch auf die Hitze. Und auch Rosinenwasser, sehr köstlich und kühlend, möchte ich Ihnen ans Herz legen. Dafür überbrühen Sie ein paar große Rosinen mit heißem Wasser und lassen diese über Nacht ziehen. Trinken Sie das Rosinenwasser am besten morgens auf nüchternen Magen, um dann gut gelaunt in den Sommertag zu starten.
In meiner Kindheit hielt ich täglich Ausschau nach dem Sommer. Sobald sich die Sonne auch nur für einen kleinen Moment blicken ließ, war ich überglücklich und verkündete meiner Familie sogleich „der Sommer ist da“! „Abwarten“ meinte meine Oma geduldig Tag für Tag, während sie einen warmen duftenden Tee zubereitete. „Abwarten und Tee trinken“ – dieser Spruch wurde für mich nicht nur Vorfreude auf die schönste Jahreszeit. Die Me-Time Tee-Zeremonie mit ihrer kühlenden und erfrischenden Wirkung avancierte zu meinem täglichen Wohlfühl-Ritual im Sommer.