Sardinien ist ein Inseljuwel im Mittelmeer. Von der Sonne geküsst und umarmt von kristallklarem Wasser, das in allen Blautönen funkelt. Entdecken Sie herrliche Traumstrände, malerische Buchten und eine abwechslungsreiche, fast unberührte Naturlandschaft.
Die sardische Mythologie erklärt die Entstehung Sardiniens so: Nachdem Gott bereits die ganze Welt erschaffen hatte, waren ihm nur noch einige wenige Felsbrocken übrig geblieben. Diese warf er ins Meer und trat sie mit dem Fuß fest. Aus dem „Ichnusa“, dem Fußabdruck (die Form Sardiniens), wurde eine Insel mit allen nur denkbaren Landschaftstypen, gleich einem eigenen kleinen Kontinent. Um diese karge Felseninsel aufzuhübschen, verteilte er nun großzügig das jeweils Beste von der bereits fertigen Schöpfung. Et voilà, Sardinien war geboren.
Wer schon einmal auf dieser zweitgrößten Mittelmeerinsel war, kann dieser wunderbaren Geschichte bestimmt nur freudig nickend zustimmen. Sardinien, nur 202 Kilometer vom italienischen Festland entfernt, ist eine wilde, ursprüngliche Schönheit mit vielen Facetten: lieblich und schroff, üppig grün und karg. An den Küsten trifft smaragdgrünes Meerwasser auf endlos lange Sandstrände, bizarre, von Wind und Wetter geformte Felsformationen sowie riesige vom Meer ausgespülte Höhlen.
Im Landesinneren ragt im Gennargentu-Gebirge, auch das Dach Sardiniens genannt, der höchste Gipfel Sardiniens, die Punta La Marmora fast 2000 Meter in den blauen Himmel. Im Supramonte-Gebirge führen anspruchsvolle Panoramawege in imposante Schluchten. Einer der tiefsten Canyons Europas ist dort die Gola di Gorropu. Viele Strände sind mit der Blauen Flagge für ihre besondere Wasserqualität und Sauberkeit ausgezeichnet. Dem hellen Meeresboden aus Granitsand verdanken wir übrigens das blau-türkise Farbspiel. Auf fast 2000 Kilometern Küstenlinie finden Sie bestimmt Ihren Traumstrand, auch wenn Sie ihn, besonders in der Hochsaison, nicht für sich alleine haben. Beachten Sie, dass an manchen Stränden aus Umweltschutzgründen keine Handtücher mehr ausgelegt werden dürfen, da an ihnen zu viel inzwischen kostbarer Sand hängenbleibt.
Costa Smeralda
Dieser nordöstliche Zipfel Sardiniens hat alles, was es für einen Traumurlaub karibischen Musters braucht: klarstes, türkis schillerndes Wasser, feinste Sandstrände, von Wind und Wellen geformte, bizarre Felsformationen, malerische Buchten und hübsche Orte mit dem Flair von Luxus, Eleganz und dem Duft der weiten Welt in den teuren Yachthäfen.
Der Hauptort der Costa Smeralda ist Porto Cervo, in den 1960er-Jahren von Prinz Karim Aga Khan entwickeltes Luxusresort mit Boutiquen, Nachtclubs und Restaurants für den gehobenen Geschmack. Die Costa Smeralda erstreckt sich über etwa 20 Kilometer von Palau bis nach Olbia. Zu den Naturschönheiten zählen u.a. der kleine Bilderbuchstrand Grande Pevero, die Bucht Cala Romantic mit ihrem natürlichen Felsbogen, dem Arco di Cala Romantica, und weiter im Norden bei Palau der bizarre Felsbrocken Capo d‘Orso, der Bärenfels.
Immer an der Küste lang
Meine Reise führte mich über Cagliari, die Costa Rei, den Golfo di Orosei die gesamte Ostküste entlang bis zur glamourösen Costa Smeralda. Wunderbar als längere Zwischenstopps geeignet sind die Orte Tortolì, San Teodoro und Orosei. Ausreißer war Chia, im Südwesten der Insel gelegen. Dort beeindrucken die hohe, mit Wacholdersträuchern bedeckte Wanderdüne, die von Flamingos bewohnte Lagune und mehrere tolle Strände.
An den rosafarbenen Vögeln vorbei gings zu meinem Lieblingsstrand: der Spiaggia di Monte Cogoni. Wenn die Sonne untergeht, ist dort die lässige Chiosco Su Portu Bar the place to be, um bei einem kühlen Ichnusa-Bier zuzuschauen, wie Himmel und Meer ineinander fließen. Das Bier wird übrigens bereits seit 1912 auf der Insel gebraut und gehört, wie die Weinsorten Cannonau und Vermentino, zur kulinarischen Visitenkarte. Nur etwa 18 Kilometer von Chia entfernt lohnt ein Abstecher nach Pula. Dort befindet sich direkt am Meer auf einer kleinen Halbinsel eine der wichtigsten archäologischen Stätten Sardiniens: die im 9. Jahrhundert v. Chr. gegründete Stadt Nora. Zeugnisse der wohl ältesten größeren Siedlung der Insel sind Mosaikböden, Säulen und Mauerreste.
Als perfektes Ziel für Familien hat sich die Costa Rei (Königsküste) manifestiert, eine gute Autostunde vom Airport Cagliari entfernt. Warum? Weil Sie dort an dem mehr als acht Kilometer langen, fast immer flach abfallenden Sandstrand haben. Hier kann man nach Herzenslust in der Sonne liegen, surfen, kiten oder tauchen.
Am südlichen Ende der Costa Rei ist die Spiaggia di Santa Giusta mit ihren knorrigen Wacholderbäumen und der duftenden Macchia ein weiterer Traumstrand mit einem besonderen Wahrzeichen: der Fels Scoglio di Peppino, eine mächtige Erhebung aus dem Meer. Eine weitere imposante Felsformation, von den Wogen umspült, sind die Rocce Rosse. Diese roten Granitfelsen finden Sie in Arbatax beim Ort Tortolì. Dort gibt es oberhalb einer kleinen Bucht ein nettes (Garten-)Lokal, das Taratasciar (www.taratasciar.it). Direkt neben dem Turm von San Gemiliano, errichtet im Jahr 1587 von den Arabern, genießt man hier köstliche sardische Spezialitäten und eine traumhafte Aussicht auf die Bay.
Mit imposanten Felsformationen überraschen nicht nur die Costa Smeralda, die Baja Sardinia oder das einzigartige La Maddalena Archipel mit seinen 62 Inselchen im Nordosten. An der Ogliastra-Küste sind die Rocce Rosse zu bestaunen. Die roten, gezackten Porphyrfelsen erheben sich östlich des Hafens von Arbatax kathedralengleich aus dem smaragdgrünen Meer. In Kombination mit den weißen Granitfelsen drumherum ist diese Kulisse in ihrer Zusammenstellung weltweit einzigartig.
Ganz großes Landschaftskino
Absolute Natur-Attraktionen, die Sie nicht verpassen sollten, erwarten Sie auch am 30 Kilometer langen Golfo di Orosei. Hier tut sich an der Cala de Goloritzé eine wilde Szenerie auf: Ein strahlend weißer Kiesstrand liegt unterhalb mächtiger Felsabstürze, vorgelagert ist das Felsentor Arco di Goloritzé, im Hintergrund steigt die Felsnadel L’Aguglia senkrecht in den Himmel. Atemberaubend schön! Ein Großteil dieser Strände ist allerdings nur zu Fuß oder per Boot zu erreichen. Das gilt auch für die Grotta del Bue Marino, die Höhle der Mönchsrobben, und den Cala Luna Beach – zwei der meist fotografierten Sehenswürdigkeiten. Vom Strand Cala Fuili führt ein gut zweistündiger Wanderweg dorthin – begleitet von unvergesslichem Landschaftskino. Von allem eben das Beste!
Eingangstore
Ankommen in Cagliari und Olbia
In Cagliari, der lebendigen, farbenfrohen Inselhauptstadt im Süden (auf Sardisch heißt sie „casteddu“, Festung), versprechen die Fußgängerzonen in den zentralen historischen Vierteln Stampace, Marina und Villanova ausgiebiges Shopping-Vergnügen. Genießen Sie das Flair der Stadt in einer der gemütlichen Bars und Restaurants bei gutem sardischen Wein oder dem typischen Mirto. Das Castello-Viertel mit seinen engen Gassen und der Dom-Fassade, am Abend wunderschön erleuchtet, überragt dabei die Stadt. Von hier aus hat man eine Traumaussicht auf den Golfo degli Angeli. Wenn Sie quirliges Markttreiben begeistert, dann ist der Mercato San Benedetto mein Tipp für Sie: ein riesiges Angebot frischester Waren bei fast 200 Ständen auf zwei Etagen, täglich von sieben bis 14 Uhr.
Auch Olbia, die viertgrößte Stadt Sardiniens, lohnt einen Besuch. Sie ist nicht nur das nördliche Eingangstor auf die Insel, sondern zur berühmten wie einzigartigen Costa Smeralda. Flanier- und Shoppingmeile ist der Corso Umberto. Gemütliche Cafés sowie hervorragende Restaurants wie das Essenza Bistrot (www.essenzabistrot.com) verstecken sich in den Seitengassen und machen die Gegend zum abendlichen Ausgeh-Treffpunkt. Die Geschäfte in Olbia haben meist bis 24 Uhr geöffnet.
Baukultur
Aus grauer Vorzeit
Stumme Zeugen lang vergangener Kulturen sind die Nuraghen, einzigartige, ganz unterschiedliche Bauten aus groben Steinbrocken, die man überall in der sardischen Landschaft. findet. Es sind die größten und besterhaltenen megalithischen Denkmäler in ganz Europa. Etwa 7000 dieser Steintürme gibt es heute noch auf der Insel, in der Bronzezeit sollen es bis zu 20 000 gewesen sein. Ihr einstiger Zweck ist bis heute umstritten. Eines der bedeutendsten Zeugnisse dieser wichtigen sardischen Kultur ist die Nuraghe Santu Antine in Logudoro. Ihr zentraler Turm ist 17 Meter hoch.
Dorado für Aktivisten
Viel zu tun
- Wandern Ob leichte Wanderung oder anstrengende Trekkingtour – fast alles ist machbar. Allerdings gibt es wenige detaillierte Wanderkarten und viele Wege durch die unberührte, wilde Natur sind nicht ausreichend markiert. Wegen der Hitze besser Juli und August meiden. www.sardegnaturismo.it/de.
- Segeln Sardinien hat eine knapp 2000 Kilometer lange Küste und 240 Strände. Für einzigartige Segeltörns ist das Maddalena-Archipel mit seinen 62 Inselchen. kleinen Buchten und bizarren Felsen das Nonplusultra.
- Surfen Surfer und Kitesurfer finden rund um Palau, nördlich der Costa Smeralda, einen Strand mit kalifornischer Seele:
Porto Pollo, einer der berühmtesten Surfspots Sardiniens. Dank der starken Winde ist Surfen das ganze Jahr über möglich. Bei Wassertemperaturen bis zu 26 Grad Celsius geht das sogar ohne Neopren-Outfit. - Biken Ob Mountainbike, Rennrad oder E-Bike: Passende Routen gibt es reichlich. 1000 Kilometer auf und ab führt eine Inselumrundung – und immer wird die Anstrengung belohnt mit Traumaussichten.
Sardische Gastfreundschaft
Hier weiß man große und kleine Gäste zu begeistern
Falkensteiner Resort Capo Boi
Das 5-Sterne-Resort mit insgesamt 122 Zimmern, Suiten und Villen ist etwa 40 Autominuten vom internationalen Flughafen Cagliari entfernt. www.falkensteiner.com/resort-capo-boi
Conrad Chia Laguna Sardinia
Der Cagliari Elmas Airport ist 50 Kilometer vom 5-Sterne-Resort entfernt. In der Chia-Bucht gibt es mehrere feinsandige Traumstrände, Kulturdenkmäler und Ausgrabungsstätten ganz in der Nähe. www.hilton.com/en/hotels/olbclci-conrad-chia-laguna-sardinia
7Pines Resort Sardinia
Das Luxusresort im Norden der Insel liegt etwa 40 Autominuten vom Flughafen und dem Fährhafen in Olbia entfernt. www.7pines-sardinia.com
Baglioni Resort Sardinia
Der Flughafen Olbia ist eine halbe Autostunde vom Resort entfernt, der Aeroporto di Cagliari-Elmas liegt drei Autostunden südlich. In nur 12 Minuten erreicht man den quirligen Ort San Teodoro und den fantastischen La Cinta Strand. sardinia.baglionihotels.com
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