Sophie Vann Guillon ist CEO der Schweizer Luxuskosmetik-Firma Valmont, die als Pionier der zellulären Kosmetik gilt und leitet zudem verschiedene Forschungsprojekte. Sie ist in Kambodscha geboren, in Paris aufgewachsen, hat drei Kinder und in der Schweiz, in Frankreich und Italien zu Hause.
Sophie Vann Guillon, wann begann Ihre Leidenschaft für Kosmetik?
Oh, diese Leidenschaft wurde schon sehr früh geweckt. Bereits als Kind interessierte ich mich für Kosmetik. Ich habe super gern in Badezimmern geschaut, was es da Spannendes gibt. Vor allem wollte ich Details wissen, wie beispielsweise ein Pumpspender funktioniert oder sich der Lippenstift aus der Hülse dreht. Und diese Neugierde, wie etwas genau funktioniert und daraus etwas Neues zu entwickeln, hatte ich auch während des Studiums und ja, die habe ich auch heute noch.
Was ist Ihre größte Herausforderung?
Eine meiner größten Herausforderung ist, dass ich Leute oft von meinen Ideen überzeugen muss, denn ich habe ganz eigene Visionen, die für andere Menschen im ersten Moment nicht gleich zu verstehen sind. Denn nur, wenn man von einer Idee fest überzeugt ist, kann man sie auch in die Tat umsetzen. Außerdem sind wir ein mittelständisches Familienunternehmen. Um am Markt zu bestehen, können wir es uns einfach nicht leisten, so zu sein wie die anderen. Unsere Produkte sind von höchster Qualität, wofür ja auch die Schweiz steht. Und wir sind innovativ! Wir haben Zellkosmetikprodukte entwickelt, die die natürlichen Abläufe der Haut nachahmen und unterstützen. Zu ihren exklusiven Wirtkstoffen gehören auch Gletscherwasser und Pflanzenextrakte aus dem firmeneigenen alpinen Garten im Wallis.
Ihre drei Kinder Maxence, Capucine und Valentine sind längst selbstständig.
Dennoch genießen es Sophie und ihr Mann Didier gemeinsame Zeit mit ihnen zu verbringen, auf dem Segelboot, beim Ski fahren oder Golfspielen. Maxence hat
Ambitionen in das Familienunternehmen einzusteigen
Haben Sie ein Vorbild aus der Beautybranche?
Ich bewundere sehr die Beauty-Ikone Helena Rubinstein. Sie wanderte ganz allein von Europa nach Australien aus, was in der damaligen Zeit, vor allem als Frau, sehr mutig war. Rubinstein war eine Frau mit einem starken Charakter, den ich auch habe und sie eröffnete in Melbourne den ersten Schönheitssalon Australiens. Sie startete ihr Business so wie wir, mein Mann und ich, von klein auf und hat das Unternehmen durch eigene Innovationen kontinuierlich vergrößert.
Welchen Stellenwert hat Kosmetik heute für die Verbaucher?
Er hat sich tatsächlich in den letzten Jahren sehr geändert. Ursprünglich war Valmont eine Marke für Verbraucher, die sich nicht nur mit Hautpflege auskennen, sondern sich auch mit der recht komplexen Wirkweise und mit dem Thema Zellkosmetik auseinander gesetzt haben. Heute ist das vielen egal, Hauptsache die Produkte wirken. Und das ist nicht ganz ungefährlich an diesem Geschäft. Es muss heute alles schnell gehen, es bleibt kaum Zeit, um sich mit Dingen intensiver zu beschäftigen. Auch Emotionen, vor allem in den sozialen Medien, wirken oft sehr oberflächlich. Doch wir brauchen echte Emotionen, Gefühle und Liebe, denn das spiegelt sich auch alles in unserer Haut wider.
Wir widmen uns intensiv der Hautforschung, weil das unsere Passion ist, vergessen dabei aber nie, dass die Haut unser größtes Organ ist und wir mit unseren Produkten eine große Verantwortung tragen.
Valmont-Produkte gibt es weltweit zu kaufen. Gibt es international gesehen unterschiedliche Ansprüche?
Unsere Produkte gibt es mittlerweile in 85 Ländern zu kaufen, was uns sehr stolz macht. Und natürlich gibt es Unterschiede. So beginnen beispielsweise Europäerinnen sehr spät mit der gezielten Hautpflege und verwenden maximal drei Produkte. Dabei geht es ihnen vor allem um den Schutz der Haut. Asiatinnen hingegen fangen viel früher an ihr Gesicht zu pflegen. Ihr oberstes Ziel ist es, eine möglichst makellose Porzellanhaut zu haben, ohne jegliche Falten. Amerikannerinen wiederum verändern ohne Scheu schon in jungen Jahren ihr Aussehen. Es gibt also auch für uns nicht die typische Valmont-Verwenderin, sondern jede Frau ist einzigartig.
Sie kreieren auch exklusive Duftkollektionen …
Ja, unser Parfums „Storie Veneziane by Valmont“ sind etwas ganz Besonderes. Für mich ist Parfüm wie ein Kunstwerk. In meinen drei Kollektionen zelebriere ich zudem die Liebe zu Venedig. Zu dieser Stadt hat unsere Familie eine ganz innige Beziehung. Dort wurde die Fondation Valmont 2015 von meinem Mann Didier Guillon gegründet, eine Hommage an die Kunst in all ihren Facetten. Die Fondation Valmont hat ihren Sitz in einem venezianischen Palast, dem Palazzo Bonvicini, wo viele künstlerische Events und Ausstellungen statfinden.
Sophie, was ist Ihr Lebensmotto?
Das Wort „unmöglich“ gibt es nicht in meinem Wortschatz. Ich verstehe Menschen nicht, die immer eine ganze Liste von Gründen haben, warum etwas nicht geht. Wenn man etwas wirklich möchte, dann erreicht man das auch.
Kurz & Knackig
Was möchten Sie unbedingt noch lernen?
Ich würde gerne mehr über künstliche Intelligenz lernen, mehr über die Wirtschaft, aber auch mehr über die Pflanzen in den Alpen und auch gern Sprachen wie Russisch und Japanisch und noch viel, viel mehr …
Entspannen Sie lieber in den Bergen oder am Meer?
Ich entspanne am liebsten zu Hause, weil ich dort keinerlei Verpflichtungen habe. Ich einfach kreativ sein kann, ohne auf die Zeit zu schauen.
In Ihrer Handtasche finden wir immer …
Natürlich ein Valmont-Produkt. Ich habe immer Time-Master-Inteniv-Tretament in meiner Handtasche. In diesem Elixier steckt unser komplettes Know-how.
In jeder Ausgabe von SPA inside stellen wir inspirierende Power-Frauen vor.