Engel Ayurpura Hotel. Das Adults-only-Haus in der Ferienregion Eggental bei Bozen ist seit einem Jahr die Adresse für gesundheitsbewusste wie designaffine Gäste. Bei authentischen Ayurveda-Kuren kommen Körper und Seele wieder in Einklang.

Die Neugierde ist groß: Denn ich fahre ich zu meiner allerersten Ayurveda-Kur nach Südtirol. Ins 4-Sterne-Superior-Hotel Engel Ayurpura – ein Refugium in außergewöhnlichem Design, im November 2023 eröffnet. Zielgruppe sind gesundheitsbewusste Erwachsene, die bei einer Ayurveda-Kur Geist und Körper etwas Gutes zu tun möchten – und der Seele auch. Wer also hier rauf kommt, ins 1182 Meter hoch gelegene Dorf Welschnofen, der lässt sich auf eine kleine Reise zu sich selbst ein, bei ayurvedischer Kost, Yoga, Ayurveda-Treatments – und jeder Menge Zeit. „Für die meisten Gäste, die zu uns ins Ayurpura kommen, ist das die erste und wichtigste Frage: Was mache ich mit der vielen Zeit? Und halte ich das aus?“ verrät mir Carmen Kohler, die sich mit dem Engel Ayurpura einen Herzenswunsch erfüllt und das erste reine Ayurveda-Hotel in Südtirol eröffnet hat. „Neulinge wissen ja noch nicht, dass eine Ayurveda-Kur auch anstrengend ist für den Körper und dieser dabei seine Ruhephasen braucht“, ergänzt die sympathische Gastgeberin. Schon seit 17 Jahren beschäftigt sie sich mit der indischen Heilkunst und lebt sie auch. Im Stammhaus, dem Wellness & Spa Hotel Engel gleich nebenan, boten sie und ihr Team gut zehn Jahre lang authentisches Ayurveda an, dem sie aber unbedingt noch mehr Raum geben wollten.

„Sei dort, wo du bist,
nicht dort, wo du denkst,
dass du sein solltest“

Viel Raum und Zeit für sich
Und so entstand die Idee, ein eigenständiges Ayurveda-Hotel in stylischem Design zu bauen: sechs Stockwerke mit 15 Zimmern und Suiten, zwei Ruheräumen, Yoga-Raum, Kreativ-und Vortragsraum, Salzwasser-Infinitypool und Sauna draußen sowie einem großen Ayurveda-Spa mit 12 Behandlungsräumen. Ganz nach ayurvedischen Bau- und Raumkonzepten, großzügig, klar und mit edlen Materialien, immer jedoch auch mit Bezug zur Region und dieser traumhaften Landschaft.
Anders als in (meinem) Alltagstrott zuhause beginnt der Tag hier sanft bewegt: mit einer Yoga-Stunde. Schon das tut ziemlich gut. Als weitere Wohltat empfinde ich die Mahlzeiten im lichtdurchfluteten Restaurant oder auf der großen Terrasse mit Blick in die Baumwipfel. Angefangen beim Frühstück, bei dem drei Sorten Porridge, dazu gedünstete Apfelscheiben mit Zimt, Beerenkompott oder Birnenstückchen mit Fenchelsamen aus der offenen Küche kommen. Köstlich! Und wie das duftet! Die Gewürzaromen und die Duftnoten aus dem Spa schaffen eine warme, gemütliche Atmosphäre im ganzen Haus. Auf allen Etagen im Haus stehen den Gästen Teestationen und Karaffen mit Ingwer- und Zitronenwasser zur Verfügung.
Leiter des Ayurveda-Spa ist Dr. Parth S. Mahajan, ein Spezialist für Pulsdiagniostik aus dem indischen Kerala. Er hat in unserem Konsultationsgespräch mittels Puls-, Zungen- und Klopfdiagnose meine Doshas bestimmt und das Behandlungsprogramm darauf abgestimmt. Stirnölgüsse, die traditionellen Shirodaras, Kopfmassagen sowie Kräuterstempel- und Ganzkörpermassagen sollen meine Lebensenergien wieder in Balance bringen. Täglich drei Stunden sind dafür vorgesehen, bei Sean, einem leidenschaftlichen Therapeuten und wahren Körperflüsterer. Anfangs glaubt man es nicht, aber Zeit verfliegt hier im Nu.


So individuell wie der Gast sind die Gerichte der ayurvedischen Küche

Fotos: Tiberio Sorvillo

Jede ayurvedische Mahlzeit soll die sechs Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig, herb, bitter und scharf enthalten. Eine besondere Funktion haben Gewürze, individuell nach Dosha-Typ.

Für alle gleichermaßen bekömmlich sind Kurkuma, Kardamom, Koriander, Fenchelsamen und vor allem Zimt. Ziel der ayurvedischen Ernährung ist es, das Verdauungsfeuer „Agni“ zu aktivieren und den Stoffwechsel anzuregen. Küchenchef Mauro Massei röstet dafür die Gewürze ganz langsam an, denn die ayurvedische Küche, so sagt er, sei „Slow cooking“. Das Mittagessen ist im Ayurveda die Hauptmahlzeit. Die Hauptrolle spielt gedünstetes, bekömmliches Gemüse wie Fenchel, rote Bete, Karotten und Spinat. Und als Starter: Gemüse-Fastensuppe mit Algenextrakt.


Für Anfänger und Kenner

Ob für Ayurveda-Kenner oder neugierige Novizen: das Hotel Engel Ayurpura hat für alle das passende Package geschnürt. Das können zwei Tage zum Kennenlernen sein, fünf oder sieben Rayasana-Tage zur Verzögerung von Alterungsprozessen und der Stärkung des Immunsystems oder eine klassische Panchakarma-Kur von sieben bis 21 Tagen. Bei dieser intensiven Kur wird der Körper, aber auch Geist und Seele, von unnötigem Ballast befreit und damit die Doshas, die Lebensenergien, wieder in Einklang gebracht. Jeden Gast erwartet ein ganz individuell erstelltes Behandlungs-, Diät- und Bewegungsprogramm, abhängig von seinen individuellen Zielen, beispielsweise Gewichtsreduktion, Stress-Management, Verbesserung von Verdauung und Stoffwechsel. Nach einer Konsultation des Ayurveda-Arztes und der Bestimmung des Dosha-Typs (Vata, Pita, Kapha) mittels Pulsdiagnose werden die Anwendungen und das Ernährungsprogramm festgelegt.

Jeder Tag im Engel Ayurpura beginnt mit einer Yoga-Stunde, eine für Anfänger, eine für Fortgeschrittene. Mit Blick ins Grün tankt man neue Energie. Abends klingt der Tag mit sanfter Meditation aus


Hotel Engel Ayurpura

Vom Ayurveda-Hotel in Welschnofen sind es etwa 20 Kilometer bis zum Bahnhof in Bozen. Der Flughafen Bozen ist ca. 25 Kilometer entfernt. Vom Bahnhof und Flughafen gibt es ein Hotel-Shuttle.

www.ayurpura.hotel-engel.com

Kennenlern-Programm Rasayana: 5 Jungbrunnen-Tage (5 Übernachtungen und 4 Kurtage) mit 8 Behandlungen laut Anamnese, Ayurvedische Vollpension, Konsultation & Pulsdiagnose, sowie Yoga & Meditation kostet ab 1400 € pro Person zuzüglich Zimmerpreis ab 230 € pro Person und Nacht.


Weitere hervorragende Hotel-Tipps lesen Sie in der aktuellen Ausgabe SPA inside.